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Kawasaki schließt sich den Yamaha-Klagegesängen an

Von Ivo Schützbach
Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli führt mit der FIM und Promoter Dorna Gespräche, wie die Balance-Regel für die Zukunft besser gestaltet werden könnte. Auch Kawasaki-Teammanager Guim Roda ist unzufrieden.

Die derzeitige Balance-Regel in der Superbike-WM versucht die Leistungsfähigkeit der Motorräder der fünf Hersteller BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Yamaha, so zu beurteilen, dass der Faktor Fahrer bestmöglich außenvorgelassen wird.

Doch während Weltmeister Alvaro Bautista 14 der bislang 15 Rennen gewann, erreichen die anderen Ducati-Fahrer nur vereinzelt Podestplätze und schimpften entsprechend, als die Maximaldrehzahl der Panigale nach dem dritten Event in Assen um 250/min reduziert wurde.

Das Thema Mindestgewicht aus Fahrer, Sicherheitsbekleidung und Maschine wurde vom «SBK Permanent Bureau», dieses besteht aus FIM-Präsident Jorge Viegas und Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta, in letzter Instanz abgeschmettert.

Es wird also auch für 2024 keine Möglichkeit geben, einen überragenden Fahrer wie Bautista einzubremsen. Wer sportlich denkt fragt sich ohnehin, warum Bautista – oder jeder andere – nicht gewinnen soll, wenn er der Beste ist.

Das Problem ist nicht, dass der Spanier gewinnt, sondern dass er in jedem Rennen weit vorausfährt und damit die Spannung der Meisterschaft killt.

Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli ist der Meinung, dass die heutige Balance-Regel Schwächen hat. Denn obwohl Toprak Razgatlioglu gegen Bautista chancenlos ist, vor allem wegen der mangelnden Beschleunigung der R1, darf Yamaha nicht aufrüsten – dafür ist der Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo gesamtgesehen zu erfolgreich.

Gleich ergeht es Kawasaki: Mit Rekordchampion Jonathan Rea haben sie einen Ausnahmekönner, der es diese Saison mit der ZX-10RR aber erst viermal aufs Podium geschafft hat. Da hilft es auch nicht, dass der Kawasaki-Motor seit Barcelona 250/min höher drehen darf.

Kawasaki wird die Pause zwischen Misano und dem nächsten Event in Donington Park am ersten Juli-Wochenende nützen, um während eines zweitägigen Tests im MotorLand Aragon an Verbesserungen zu arbeiten.

«Bei dem Versuch, unser Motorrad entsprechend den Einschränkungen innerhalb der Regeln zu verbessern, konnten wir nicht das gewünschte Paket finden, und jetzt müssen wir überdenken, wie wir für die nächsten Meisterschaftsrunden vorgehen», erzählte Kawasaki-Teammanager Guim Roda. «Unser Ziel ist Honda, Yamaha, BMW. Es handelt sich um Regelbeschränkungen, die es uns nicht ermöglichen, das Potenzial unserer ZX-10RR zu maximieren, aber es ist, wie es ist. Das FIM/Dorna-Management hat beschlossen, dass es so sein soll, also müssen wir das Spiel so gut wie möglich mitspielen.»


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