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Auch wegen Razgatlioglu: BMW strukturiert gewaltig um

Von Peter Fuchs
Neuer Technischer Direktor von BMW Motorrad Motorsport ist Christian Gonschor

Neuer Technischer Direktor von BMW Motorrad Motorsport ist Christian Gonschor

Mit der Verpflichtung von Toprak Razgatlioglu ist BMW für die Superbike-WM 2024 der Coup des Jahres gelungen. Um zukünftig erfolgreich zu sein, müssen einige Weichen neu gestellt werden.

Dass Toprak Razgatlioglu ab 2024 für BMW fahren wird, ist nicht nur eine Riesenchance für den deutschen Hersteller, es nimmt ihn auch in die Pflicht. Denn alle im Paddock sind sich einig: An den Fahrern liegt es nicht, dass BMW seit dem erstmaligen Antreten in der Superbike-WM 2009 noch nie den Titel und erst eine Medaille gewonnen hat – Marco Melandri war 2012 WM-Dritter.

Um für die künftigen Aufgaben besser gerüstet zu sein, wird bei BMW umstrukturiert. Unter der Gesamtleitung von Motorsport-Direktor Marc Bongers wurden die Positionen des Technischen Direktors und des Leiters Kundensport geschaffen.

Neuer Technischer Direktor von BMW Motorrad Motorsport ist Christian Gonschor, die Leitung des Kundensports übernimmt Uwe Geyer zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Leiter Marketing. Beide berichten direkt an Bongers.

Zudem wurden innerhalb von BMW Motorrad Motorsport weitere spezialisierte Teams inklusive eines eigenständigen Testteams gegründet. Die Entwicklungs- und Testabteilungen in München und Berlin werden ausgebaut und Synergien zwischen BMW Motorrad Motorsport und der Serienentwicklungsabteilung der BMW M1000RR bestmöglich genutzt. Auch der Kundensport wird weiter gestärkt.

«Mit dieser neuen Struktur optimieren wir unsere Aufstellung für unsere Entwicklungs- und Testarbeit, für unsere Werksprojekte ebenso wie im Kundensport», sagt Dr. Markus Schramm, Leiter BMW Motorrad. «Sie ermöglicht uns, unsere Kapazitäten in München und in unserem Motorenwerk in Berlin weiter auszubauen und damit die Entwicklungs- und Testarbeit für die Superbike- und Endurance-WM sowie für unser Kundensportprogramm noch mehr zu verstärken. Die Anbindung an die Serienentwicklung unter der Leitung von Christoph Lischka wurde intensiviert. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesen und weiteren Neuerungen gut aufgestellt in die Zukunft gehen.»

Verschiedene Teams treiben die Rennsportentwicklung in München und Berlin voran. Gonschor wurde unter anderem damit betraut, die technische Organisation von Entwicklungs- und Testarbeit weiter zu optimieren. So wurden unter seiner Leitung verschiedene spezialisierte Teams gegründet für die Bereiche Testteam, Chassis, Motor, Elektronik und Aerodynamik. Diese Teams sind hauptsächlich in München ansässig, wo sie mit eigenen Werkstätten, Test- und Entwicklungsmotorrädern, Prüfständen und Windkanälen optimale Bedingungen für die Entwicklung und Erprobung der M1000RR und neuer Rennsport-Komponenten vorfinden. Motorseitig erfolgt dies in enger Zusammenarbeit mit dem BMW-Werk in Berlin. Zudem werden die entsprechenden Kapazitäten für die hausinterne Entwicklungs- und Testarbeit sowohl in München als auch in Berlin weiter ausgebaut.

In München ist BMW Motorrad Motorsport auf dem gleichen Gelände angesiedelt wie die Serienentwicklung der M1000RR. Kurze Wege und direkter Austausch ermöglichen, die zahlreichen Synergien zwischen den Abteilungen bestmöglich zu nutzen.

Das neue reine Testteam wird direkt von BMW Motorrad Motorsport organisiert und eingesetzt. «Einer der Vorteile ist, dass sich das Testteam unabhängig von Renneinsätzen vollkommen auf die Erprobungsarbeit auf der Strecke fokussieren kann», so Gonschor. «Dafür stellen wir auch einen eigenen Pool an Testfahrern zusammen. Der Fokus liegt hier auf der Erprobungsarbeit für unser WorldSBK-Projekt, doch unsere gesamte Motorsportabteilung profitiert mittelfristig auch in den anderen Bereichen von der Etablierung neuer Rennsportkomponenten.»

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