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Nicolo Bulega: Die Zeit der Zurückhaltung ist vorbei

Von Ivo Schützbach
Nicolo Bulega traut sich weitere Siege zu

Nicolo Bulega traut sich weitere Siege zu

Selten erlebten wir einen jungen Superbike-Rookie, der so souverän und abgeklärt agierte wie Nicolo Bulega. Eine Woche vor dem Europa-Auftakt sorgte der Ducati-Werksfahrer im Barcelona-Test für den nächsten Paukenschlag.

«Nicolo ist überall schnell, dass ist inzwischen normal», sagt Alvaro Bautista über seinen Aruba-Teamkollegen, als wäre es das Normalste der Welt. Dabei zeigt Bulega Leistungen, wie wir sie von keinem Supersport-Champion vor ihm gesehen haben und gewann sein erstes Superbike-Rennen! Der Italiener trumpfte auch bei sämtlichen Wintertests auf, in Barcelona fuhr er am Donnerstag und Freitag erneut Bestzeit.

Mit 1:41,172 min blieb er um 0,092 sec unter dem Pole-Rekord. Dass Bulegas Bestmarke keine offizielle ist, liegt daran, dass Rekorde nur an einem Rennwochenende aufgestellt werden können. Das schmälert die Genugtuung aber nur minimal, wie er beim Treffen mit SPEEDWEEK.com im Fahrerlager des Catalunya-Circuits verriet.

«Mir gelang eine großartige Runde, obwohl die Bedingungen nicht perfekt waren», hielt der WM-Zweite fest. «Hätte ich den Qualifyer um 14 oder 15 Uhr eingesetzt, als die Luftfeuchtigkeit geringer war, wären 1:39 min möglich gewesen. Hinzu kommt: Als ich den zweiten Qualifyer aufziehen ließ, machte ich einen Fehler, war aber dennoch eine Zehntelsekunde besser als in meiner bis dahin schnellsten Runde. Meine Rundenzeit hätte also ein bisschen besser sein können. Für einen Test war das aber gut. Es wäre falsch zu sagen, in einem Test ist es leicht, eine solche Zeit zu fahren. Du hast aber viele Versuche. Das geht an einem Rennwochenende nicht, weil du weder die Zeit noch die Reifen zur Verfügung hast. Deshalb ist die Situation dann eine andere.»

Bulega beziffert seinen Vorbereitungsstand für das Rennwochenende 22.–24. März mit 90 Prozent, dann ist in Katalonien Europa-Auftakt der Superbike-WM. «Mein Gefühl für das Motorrad ist gut», meinte er, «jetzt müssen wir nur aufpassen, dass wir den Hinterreifen über die Renndistanz nicht zerstören. Ich glaube, dass wir in einer guten Ausgangslage sind und die gleichen Schritte nach vorne machen können wie immer.»

Dass er inzwischen zu den Favoriten zählt, lädt ihm keinen Extradruck auf die Schultern. «Mir gibt das viel Motivation und es macht mich auch stolz», meinte Bulega zu seinen bisherigen Leistungen in den Tests und Rennen. «Wenn du schnell bist, ist das gut, weil du dann weißt, dass du mit dem Team in die korrekte Richtung arbeitest. Vor allem, wenn man einen Test eine Woche vor dem Rennen auf gleicher Strecke hat.»

Traut sich Nicolo zu, die Siegesserie von Bautista in Barcelona zu beenden? Der Spanier hat dort die vergangenen sechs Rennen gewonnen. «Das wäre ein gutes Resultat», grinste der Shooting-Star. «Alvaro ist dort immer sehr schnell, was er letztes Jahr gezeigt hat, war unglaublich. Wenn ich vor ihm bleiben könnte, wäre das erstaunlich. Es ist immer gut, einen starken Teamkollegen zu haben, Alvaro motiviert mich.»

Kombinierte Zeiten Superbike-WM, Barcelona- Test (14./15. März):
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Nicolò Bulega (I) Ducati 1:40,172 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 1:40,199 + 0,027 sec
3. Danilo Petrucci (I) Ducati 1:40,601 + 0,429
4. Andrea Iannone (I) Ducati 1:40,662 + 0,490
5. Jonathan Rea (GB) Yamaha 1:40,772 + 0,600
6. Andrea Locatelli (I) Yamaha 1:40,848 + 0,676
7. Sam Lowes (GB) Ducati 1:40,944 + 0,772
8. Michael vd Mark (NL) BMW 1:40,961 + 0,789
9. Alex Lowes (GB) Kawasaki 1:40,985 + 0,813
10. Michael Rinaldi (I) Ducati 1:41,020 + 0,848
11. Álvaro Bautista (E) Ducati 1:41,029 + 0,857
12. Remy Gardner (AUS) Yamaha 1:41,044 + 0,872
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 1:41,160 + 0,988
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 1:41,178 + 1,006
15. Michele Pirro (I) Ducati 1:41,479 + 1,307
16. Axel Bassani (I) Kawasaki 1:41,557 + 1,385
17. Scott Redding (GB) BMW 1:41,574 + 1,402
18. Tito Rabat (E) Kawasaki 1:41,800 + 1,628
19. Xavier Vierge (E) Honda 1:41,804 + 1,632
20. Tetsuta Nagashima (J) Honda 1:42,102 + 1,930
21. Philipp Öttl (D) Yamaha 1:42,321 + 2,149
22. Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:42,371 + 2,199
23. Bradley Ray (GB) Yamaha 1:42,413 + 2,241
24. Iker Lecuona (E) Honda 1:42,795 + 2,623
25. Sylvain Guintoli (F) BMW 1:43,121 + 2,949
26. Adam Norrodin (MAL) Honda 1:43,187 + 3,015
27. Bradley Smith (GB) BMW 1:43,369 + 3,197
28. Florian Marino (F) Kawasaki 1:43,383 + 3,211

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