KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Go Eleven-Boss wurde zum Iannone-Deal überredet

Von Kay Hettich
Andrea Iannone überzeugt mit Taten

Andrea Iannone überzeugt mit Taten

Mit Andrea Iannone steht das Ducati-Team Go Eleven in der Superbike-WM 2024 unter besonderer Beobachtung. Wie der Deal mit dem prominenten Italiener mit MotoGP- und Doping-Vergangenheit zustande kam.

Eigentlich hat man im Team Go Eleven Erfahrung mit prominenten Piloten. 2008 fuhr Max Biaggi seine zweite Superbike-Saison für das italienische Team und erreichte sieben Podestplatzierungen. Seinerzeit war der sechsfache Weltmeister (4x 250ccm, 2x SBK) noch eine Diva, ehe er im Laufe der Jahre im seriennahen Paddock zugänglicher wurde.

Wohl deshalb hatte Teambesitzer Gianni Ramello Vorbehalte, als es im vergangenen Jahr um die mögliche Verpflichtung von Andrea Iannone für die Superbike-WM 2024 ging. «Es war eine Idee meines Sohnes Elia. Er nervte mich einen ganzen Monat und sagte mir ständig, dass wir Andrea nehmen müssen», verriet der Italiener unseren Kollegen von GPOne. «Ich war nicht sehr überzeugt, weil es nicht einfach ist, einen Fahrer mit einem gewissen Ruf und Bekanntheit in einem privaten Team zu managen. Man kann in Schwierigkeiten geraten!»

Die Abwägung von Risiken und Chancen sprachen am Ende für den ehemaligen MotoGP-Piloten. «Wir trafen uns erstmals in Misano mit ihm. Er hatte klare Vorstellungen, weil er bereits mit Ducati und Dall’Igna gesprochen hatte. In Imola brachten wir alles unter Dach und Fach», verriet Ramello. «Ich bin jemand, der nicht viel nachdenkt. Wenn ich mir erstmal etwas in den Kopf gesetzt habe, muss ich es tun. Basta. Was ihn betrifft: Am ersten Test mit Andrea habe ich nicht teilgenommen, aber in Australien hat er mich mit seiner Arbeitsweise überrascht. Er ist sehr impulsiv und stellt jedem Fragen. Ich dachte mir, dass es schwierig wird. Aber im Rennen hat er mir gefallen, da er sehr präzise ist.»

Iannone sorgt für mediale Aufmerksamkeit und für sportliche Erfolge: Bei den ersten beiden Saisonmeetings auf Phillip Island und in Barcelona qualifizierte sich der 34-Jährige in der ersten Reihe und fuhr einen dritten und einen zweiten Platz auf dem Podium ein!


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