Mit seiner Rückkehr zu Ducati erlebt Scott Redding seinen vierten Frühling. «Zu siegen wird schwierig, aber unmöglich ist das nicht», meint er zu seinen Erfolgsaussichten in der Superbike-WM 2025.
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Während seiner elf Saisons im GP-Sport erlebte Scott Redding sämtliche Hochs und Tiefs, seit seinem Umstieg auf das Superbike in der Saison 2019 hat sich nichts daran geändert. Nach seinen drei tristen Jahren mit BMW fragte sich mancher Fan, ob der Engländer das Fahren verlernt hat. Scott betonte hingegen immer, dass er lediglich ein Motorrad brauche, das zu ihm passe, dann werde er auch wieder erfolgreich sein. 2025 fährt er für das deutsche Team MGM Bonovo Ducati und kehrte damit zu jenem Hersteller zurück, mit dem er in den Jahren 2020 und 2021 zwölf Rennen gewann, 37 Mal aufs Podium brauste und die Weltmeisterschaft auf den Rängen 2 und 3 abschloss.
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"Ich habe alles, was ich mir wünsche und was ich brauche, es gibt keine Ausreden", hielt der 32-Jährige vor dem Saisonstart in Australien fest. Und lieferte prompt: Mit den Rängen 5, 4 und 4 verpasste er zwar jeweils knapp das Podium, aber wir sahen Redding endlich wieder so fahren und kämpfen, wie in seiner Zeit vor BMW. "Letztes Jahr konnte ich nichts ausrichten, ich überfuhr ständig das Motorrad", schilderte der Ducati-Rückkehrer. "Jetzt kann ich machen, was immer ich will. Es ist viel einfacher für mich. Ich habe Toprak auf der Bremse überholt, das ist im letzten Jahr nie passiert, das war unmöglich. Jetzt weiß ich, dass ich das kann. Der Ducati liegt Phillip Island, es wird interessant zu sehen, wo wir auf den anderen Strecken stehen."
Das erstaunliche Ergebnis des Herstellers aus Bologna: Schauen wir uns die Top-6 der drei Rennen an, gehen 16 dieser 18 Platzierungen an Ducati. Lediglich Razgatlioglu mit der BMW und Locatelli mit der Yamaha konnten einmal dazwischenfunken. "Das lag nicht am Speed der Ducati", unterstrich Redding im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. "Ich kam an Toprak auf der Geraden nicht mal aus dem Windschatten heraus vorbei. Wir waren aber in der Lage, aus unserem Motorrad in anderen Bereichen mehr herauszuholen."
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Scott musste wegen Vertragsproblemen auf die Wintertests im November verzichten, im Januar hatte er wegen des schlechten Wetters in Jerez und Portimao auch kaum Fahrzeit. Am ersten Testtag auf Phillip Island haderte das MGM-Bonovo-Team mit technischen Problemen, Redding hat bezüglich Streckenzeit also einigen Nachholbedarf. Deswegen bezifferte er das Leistungsniveau von sich und dem Motorrad in Australien auch nur mit 90 Prozent – was Hoffnung auf zukünftige Großtaten macht.
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Mit WM-Leader Nicolo Bulega, dem zweifachen Weltmeister Alvaro Bautista sowie den MotoGP-Siegern Andrea Iannone und Danilo Petrucci hat Redding gleich vier Markenkollegen auf höchstem Level, an denen er sich orientieren kann. "Ich versuche, mich an sie ranzuhängen", erzählte der Engländer. "Iannone und Bulega machen ein paar Dinge besser als ich, in anderen Bereichen bin ich besser. Ich versuche, die guten Sachen von ihnen zu übernehmen. Ich glaube, es liegt an der Abstimmung ihres Motorrads, dass sie den Kurvenscheitel anders fahren können als ich. Damit erreichen sie, dass sie besser aus den Kurven herauskommen."
Aus Erfahrung wissen wir: Für einen Privatier sind Podestplätze oder sogar Siege in der Superbike-WM herausragende Leistungen und schwierig zu erreichen. Von solchen statistischen Tatsachen lässt sich Redding nicht einschüchtern. "Zu siegen wird schwierig, aber unmöglich ist das nicht", versicherte er. "Ich mag Phillip Island, aber das ist nicht meine favorisierte Strecke. Selbst mit der Werks-Ducati konnte ich dort in meinem ersten Jahr, als die WM noch auf einem niedrigeren Level war, nicht gewinnen. Das liegt auch daran, dass dort gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Und dieses Jahr waren die Rennen auch dadurch anders, dass wir einen Boxenstopp hatten, das waren lauter kurze Rennen. Mal sehen, wie es in Europa ist, wenn wir lange Rennen fahren. Die musst du anders angehen und kannst nicht einfach attackieren. Ich hoffe, dass wir mit unserem Paket konstant aufs Podium oder in die Top-5 fahren können. Wenn Toprak und Bulega in Form sind, wird es schwierig sie zu schlagen. Aber solche Tage werden kommen."
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