Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Schock für Yamaha-Asse: Motor-Upgrade ist begraben

Von Ivo Schützbach
Seit Jahren beklagen sich die Yamaha-Piloten in der Superbike-WM über zu wenig Motorleistung der R1. Rennchef Andrea Dosoli erklärt im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com erstaunliche Hintergründe.

Assen war ein Befreiungsschlag für Yamaha: Andrea Locatelli konnte für die Blauen zum ersten Mal seit Toprak Razgatlioglu am 10. September 2023 in Magny-Cours wieder ein Rennen in der Superbike-WM gewinnen. Glück war auch dabei, WM-Leader Nicolo Bulega war in Führung liegend mit Elektronikproblemen an seiner Aruba-Ducati ausgefallen. Doch feststeht: Yamaha war auf sehr hohem Niveau unterwegs.

Seit dem Europa-Auftakt in Portugal Ende März hat der Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo ein modifiziertes Chassis nach Super-Concession-Reglement im Einsatz, das einen deutlichen Schritt nach vorne ermöglichte.

Wie sich nun herausstellte, wurde dieses auf Kosten des lange angekündigten Motor-Upgrades eingeführt.

«Wir haben während des Winters die Möglichkeit erörtert, unsere Tokens für Concessions für den Motor einzusetzen», verriet Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli SPEEDWEEK.com im Vier-Augen-Gespräch. «Dann wurde uns aber bewusst, dass wir dafür so viel ändern müssten, dass wir uns ein bisschen von der Philosophie der Superbike-WM entfernt hätten. Wir hätten fundamentale Komponenten unseres Motors drastisch modifizieren müssen. Das halten wir aber nicht für den richtigen Weg, weil das die Kosten massiv nach oben getrieben hätte. Wir sollten aber im Hinterkopf behalten, dass die Kosten in der Superbike-WM für die Teams leistbar sind. Das muss das Ziel von uns allen sein, wenn wir über das Regelwerk diskutieren oder neue Teile einführen.»

«Wir gelangten zu der Auffassung, dass wir nur wenig mit der neuen Motorkonfiguration gewinnen können, die Kosten aber riesig wären», ergänzte der Italiener. «Also entschieden wir uns stattdessen, die Tokens für das Super-Concession-Chassis einzusetzen. Man muss sich immer überlegen, wo man hinwill. Macht es Sinn, dass man die Motorleistung immer weiter steigert, wo wir mit der Geschwindigkeit der Motorräder schon heute an die Sicherheitsgrenzen einiger Rennstrecken stoßen? Motorräder entwickeln sich weiter, wir können aber nicht erwarten, dass das auch bei den Rennstrecken so ist. Ich glaube nicht, dass wir die Superbike-Motoren immer schneller machen sollten, wenn wir an diese Einschränkungen denken, die der FIM und Dorna sehr bewusst sind.»

Yamaha rüstet in der Superbike-WM dieses Jahr sechs Fahrer in drei Teams aus: Andrea Locatelli und Jonathan Rea bei Pata, Dominique Aegerter und Remy Gardner bei GRT sowie Bahattin Sofuoglu sowie Tito Rabat bei Motoxracing.

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