FIM schreitet ein: Weniger Benzin für Ducati und BMW

Wie reagiert der Ducati-V4 auf die Benzinreduzierung?
Seit diesem Jahr werden die Maschinen in der Superbike-WM nicht mehr über die Drehzahl, sondern über die maximal erlaubte Kraftstoffdurchflussmenge balanciert. Zu Saisonbeginn wurde für alle Hersteller ein Grenzwert von 47 kg/h mit einer Toleranz von maximal zwei Prozent festgelegt. Dieser Wert wird alle zwei Veranstaltungen überprüft und ggf. angepasst. Der dahinterstehende Algorithmus ist komplex und für Außenstehende kaum nachvollziehbar.
Bereits für Assen, das dritte Saisonmeeting, wurden Ducati und BMW von der FIM durch eine Reduzierung um 0,5 kg/h eingebremst. Vorausgegangen waren drei Siege von Nicolò Bulega (Ducati) in Australien und ein Triple von Toprak Razgatlioglu (BMW) in Portimão. Auf die Leistung der Motorräder hatte diese Reduzierung allenfalls eine geringe Auswirkung, die Ducati-Piloten klagten jedoch über eine aggressivere Gasannahme.
Nach Cremona sah die FIM weiteren Handlungsbedarf. Auf der italienischen Piste hatte Bulega mit drei Siegen dominiert, Razgatlioglu war dreimal Zweiter. Davor in Assen hatte Ducati fünf Top-3-Ergebnisse (von neun) erzielt, BMW nur eines. Das Reglement sieht in der zweiten von drei Stufen eine weitere Reduzierung um 1,0 kg/h vor.
Dazu muss man wissen: Die Reduzierung der Benzinmenge wirkt sich exponentiell aus. War die erste Stufe kaum spürbar, werden die Fahrer nun eine deutliche Auswirkung bemerken. Durch die geringere Benzinmenge steigt außerdem die Temperatur im Brennraum an, was das Risiko von Defekten erhöht.
Angesichts der Ergebnisse aller Piloten einer Marke ist es schwierig zu verstehen, warum Ducati und BMW von der FIM im selben Maße eingebremst werden. Der zweite BMW-Pilot, der Niederländer Michael van der Mark, erreichte in Assen und Cremona lediglich in einem Rennen die Top-5.