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Neue Ducati Panigale V4R: Zweiarmschwinge überzeugt

Von Sebastian Fränzschky
Ducati absolvierte die ersten Testfahrten mit einem Prototyp der Ducati Panigale V4R, die 2026 in der Superbike-WM eingesetzt werden soll: Die ersten Rückmeldungen zur neuen Schwinge sind vielversprechend.

Die Tage der Ducati-Einarmschwingen in der Superbike-WM sind gezählt. Ab der Saison 2026 setzen die Italiener wie alle anderen Hersteller eine Zweiarmschwinge ein.

In welche Richtung die Entwicklung gehen wird, sah man bereits im Sommer 2024, als Ducati im Rahmen der World Ducati Week die Panigale V4S mit der neuen Zweiarmschwinge präsentierte. Das Homologationsmodell für die Superbike-WM, die R-Version der Panigale V4, soll im Herbst präsentiert werden. Die ersten Tests mit der Rennversion wurden bereits absolviert.

Positive erste Tests mit der 2026er-Ducati in Misano

Mitte April schickte Ducati ein Testteam nach Misano, um erste Erfahrungen mit dem 2026er-Bike zu sammeln. «Wir beginnen so langsam, ein Verständnis aufzubauen, wie sich das Motorrad verhält», verriet Ducati-Technikkoordinator Marco Zambenedetti gegenüber SPEEDWEEK.com.

«Der Charakter des Superbikes wird dem der Serienmaschine ziemlich ähnlich sein», deutete der Ducati-Ingenieur an und betonte: «Die Zweiarmschwinge ist eine Verbesserung. Die Rückmeldungen der Fahrer sind sehr positiv. Es ist aber noch zu zeitig, um über Rundenzeiten zu sprechen.»

Um die Performance des Superbikes weiter zu verbessern, musste Ducati mit einer langjährigen Tradition brechen. Die mit einer formschönen Einarmschwinge ausgestattete 916-Baureihe genießt mittlerweile Kultstatus. Als Ducati mit der 999 zu einer konventionellen Schwinge zurückkehre, gab es große Empörung. Spätere Modelle – 1098/1198, Panigale 1199 und Panigale V4 – verwendeten wieder die bei den Ducatisti sehr beliebte Einarmschwinge.

Warum Ducati mit der Tradition bricht

Mit der 2026er-Maschine endet diese Ära endgültig. Die extremen Schräglagen, die mit modernen Reifen möglich sind, haben die Einarmschwinge über die Jahre ins Hintertreffen gebracht. Im Vergleich zu einer Zweiarmschwinge muss eine Einarmschwinge steifer konstruiert werden, was den Grip in maximaler Schräglage reduziert. Zudem klagen einige Fahrer über das Gefühl für das Hinterrad der Ducati.

Bei der im Sommer 2025 vorgestellten S-Version der Panigale V4 debütierte der «Hollow Symmetrical Swingarm», eine Schwinge mit zwei auffälligen Aussparungen. Die Konstruktion soll in Längsrichtung die nötige Steifigkeit bieten, sich in Schräglage aber verwinden können, um maximalen Grip zu erzeugen.

«Bei der Konstruktion der Serienschwinge ging es nicht nur um die Optik sondern auch um die Funktion», erklärte Ducati-Technikkoordinator Zambenedetti im Vieraugen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Schwinge wurde in Zusammenarbeit mit Ducati Corse entwickelt. Ich gehe davon aus, dass wir beim Rennmotorrad ein ähnliches Design sehen werden.»

Es ist zu erwarten, dass Ducati auch in der Supersport-WM zukünftig mit Zweiarmschwingen antreten wird. Beim jüngsten Modellwechsel der Panigale V2 wurde die Einarmschwinge ebenfalls gestrichen. Voraussichtlich wird die laufende Saison die Abschiedstournee der aktuellen Panigale V2 mit Einarmschwinge sein. Dann bleibt lediglich die MV Agusta F3 übrig, die seit ihrer Einführung einen freien Blick auf die rechte Seite der Hinterradfelge bietet.

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