MotoGP: Acosta über «größte Respektlosigkeit»

Yamaha-Deal für Razgatlioglu hilft auch Can Öncü (21)

Von Ivo Schützbach
Toprak Razgatlioglu (li.) mit Can Öncü

Toprak Razgatlioglu (li.) mit Can Öncü

Vor den Rennen in Donington Park liegt Can Öncü in der Supersport-WM auf dem zweiten Platz. Sein Manager Kenan Sofuoglu möchte ihn für 2026 in eine andere Klasse transferieren.

Manager Kenan Sofuoglu hat in den vergangenen Jahren mit viel Weitblick einige spektakuläre Deals eingefädelt. Erst brachte er Toprak Razgatlioglu vom Kawasaki-Privatteam Puccetti ins Yamaha-Werksteam, als kein Spitzenfahrer zu den Blauen wollte. 2023 stellte er die Weichen, um Toprak von Yamaha zu BMW zu transferieren, wo er bereits im ersten Jahr 2024 ähnlich sensationell den Titel gewann wie 2021 mit Yamaha. Der dritte Paukenschlag gelang Sofuoglu vor wenigen Wochen, als er sich mit Yamaha darauf einigte, dass Toprak ab 2026 in der MotoGP starten wird.

Auch Can Öncü gehört zum handverlesenen Kader von Sofuoglu und wird von diesem seit Karrierebeginn betreut, gefördert und vermarktet.

Als Can Öncü am 18. November 2018 als Meister des Red Bull Rookie-Cups in Valencia seinen ersten Grand Prix fuhr und diesen im Regen in der Moto3-Klasse gewann, war das eine Glanznummer. Can war der erste GP-Sieger aus der Türkei, mit 15 Jahren und 115 Tagen der jüngste und seit 1991 (Nobby Ueda) der Erste, der gleich beim Debüt siegte.

Weil das Mindestalter für die Champions aus dem Rookies-Cup und der JuniorGP inzwischen 17 und für alle anderen 18 Jahre in den GP-Klassen beträgt, wird er für immer der jüngste Sieger bleiben.

2019 bestritt Can Öncü im Team Red Bull KTM von Aki Ajo die gesamte Moto3-WM, kam in 19 Rennen aber nur auf acht Punkte und wurde WM-31. Platz 12 beim Finale in Valencia war seine Bestleistung.

Sofuoglu ließ Can Öncü deshalb seit 2020 einen anderen Karriereweg einschlagen. Er brachte das Talent in die Supersport-WM und ins Kawasaki-Team von Manuel Puccetti, mit dem er einen Fünf-Jahres-Vertrag abschloss, der bis Ende 2024 lief.

Dann verordnete Sofuoglu Öncü einen Tapetenwechsel, brachte ihn zu Yamaha und in deren Spitzenteam Evan Bros. Das verlieh dem inzwischen 21-Jährigen neuen Schwung und er blühte auf. Zur Saisonhalbzeit liegt er vor den Rennen in Donington Park auf dem zweiten WM-Rang hinter Markenkollege Stefano Manzi und hat dieses Jahr mit der neuen R9 bereits vier Rennen gewonnen – drei mehr als in seiner gesamten Kawasaki-Zeit.

Als Sofuoglu für Razgatlioglu mit Yamaha verhandelte, band er auch Öncü mit ein. «Can hat zwei Möglichkeiten», bestätigte Kenan gegenüber SPEEDWEEK.com. «Er kann in die Moto2 oder Superbike-WM fahren. Wir müssen schauen, was Can mehr reizt. In der Supersport-WM sehe ich ihn nicht, ich möchte, dass er die Klasse wechselt. Egal, ob er die Meisterschaft gewinnt oder nicht. Er ist ein sehr talentierter Junge und findet dieses Jahr mit Yamaha heraus, was er leisten kann. Ich war mir sicher, dass das geschieht, und es freut mich, dass es auch wirklich so ist. Wir haben mit Yamaha über die Möglichkeit bei Pramac in der Moto2 gesprochen, aber auch über einen Platz in der Superbike-WM – es sind einige Sitze verfügbar. Wir haben noch nichts festgezurrt, ich werde mit Yamaha dieses Wochenende über Cans Zukunft reden.»

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