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Honda: Zahlte sich der Wechsel zu Öhlins aus?

Von Sebastian Fränzschky
Der Wechsel der Federelemente sorgte bei Honda im vergangenen Winter für neue Motivation, doch ein erfahrener Crewchief der Superbike-WM bezweifelt, dass die neuen Federelemente etwas bewirkt haben.

Im Winter 2024/2025 bestätigte Honda, dass die beiden Werks-Fireblade in der Superbike-WM ab sofort mit Federelementen von Öhlins ausgerüstet werden. Damit beendete man die Zusammenarbeit mit Showa und nahm eine Variable aus der Gleichung. Öhlins gilt in der MotoGP und Superbike-WM als Benchmark. Doch hat sich der Wechsel für HRC ausgezahlt?

«Mein Eindruck ist, dass der Wechsel zu Öhlins nicht der Grund ist, warum sie sich verbessert haben. Ich kann aber auch falsch liegen», kommentierte Crewchief-Legende Pere Riba auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com. Riba gewann mit Jonathan Rea und Kawasaki sechs WM-Titel in Folge und arbeitet seit 2011 mit Showa – mit großem Erfolg.

Auch wenn Riba nicht davon ausgeht, dass sich Honda mit dem Wechsel von Showa zu Öhlins einen großen Gefallen getan hat, zeigt er Verständnis für die Strategie, a in allen Bereichen nach Optimierungen zu suchen. Verglichen mit dem Vorjahr zeigt die Formkurve von Honda leicht nach oben.

«Honda verbessert sich, aber sie sind bereits viele Jahre hier aktiv. Sie bestreiten ihre sechste Saison mit dem aktuellen Motorrad und befinden sich nach wie vor nicht auf dem Niveau von Ducati oder BMW mit Toprak. Selbst Yamaha erzielt bessere Ergebnisse. Wenn die Ergebnisse nicht zustandekommen, dann sucht man überall nach Verbesserungen. Sie schauten sich um und entschieden sich dazu, den Hersteller der Federelemente zu wechseln», so Riba.

Laut Riba kann man in der Superbike-WM mit beiden Ausrüstern gewinnen: «Meiner Meinung nach leisten Showa und Öhlins gute Arbeit. Es hängt davon ab, wie man sein Motorrad entwickelt und wie gut man versteht, was benötigt wird.»

«Die Federelemente können bei bestimmten Problemen helfen. Es ist aber keine Lösung für alle Probleme. Es ist nicht einfach. Wenn man seinen Weg nicht findet, dann schlägt man andere Richtungen ein», sucht Riba nach den Beweggründen von Honda. «Ich würde nicht behaupten, dass Honda verzweifelt ist. Immerhin verbessern sie sich.»

Kawasaki demonstrierte in der Vergangenheit, dass Showa in der Superbike-WM gut aufgestellt ist. Der japanische Federelemente-Hersteller beliefert aktuell das Bimota-Werksteam, das Puccetti-Kawasaki-Team und das MIE-Honda-Team.

Das hervorragende Handling der Bimota KB998 zeigt, wie gut die Showa-Federung arbeitet. Fachleute sind überzeugt: Mit einem stärkeren Motor hätte die Bimota das Potenzial, ein äußerst konkurrenzfähiges Motorrad zu sein.

Showa-Feature: Ausgesparte Gabelfüße

Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zu Öhlins sind die ausgesparten Gabelfüße der Showa-Gabeln. Diese sollen in erster Linie dabei helfen, ungefederte Massen einzusparen, frische Luft zum Bremssattel zu leiten und die Steifigkeit zu optimieren, um das Gefühl für das Vorderrad zu verbessern.

«Es geht Jahr für Jahr um die kleinen Details, die schlussendlich zur Folge haben, dass man sich verbessert», hält Riba mit Blick auf die ausgesparten Showa-Gabelfüße fest. Das Feature kam aber bereits im Vorjahr zum Einsatz.

Die Kühlung der Bremse verbessert sich auf Grund der Frischluftzufuhr, doch das war nicht das Hauptmotiv bei der Entwicklung der ausgesparten Gabelfüße. «Es ging vorrangig um die Steifigkeit, aber auch um das Gewicht», verriet Riba. «Leichte Gabelfüße sind deutlich besser als schwere», ergänzte der Spanier und verwies damit auf den Effekt der ungefederten Massen.

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