SBK-Massencrash in Balaton: Drei im Hospital

Sieger Razgatlioglu kapiert sofort, wo das Limit ist

Von Ivo Schützbach
Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu war bei der Rennpremiere auf dem neuen Balaton Park Circuit in Ungarn am Samstag mit seiner BMW wieder einmal eine Klasse für sich. Eine Erklärung hatte er dafür auch.

Toprak Razgatlioglu hat das 800. und auch das 900. Rennen in der 1988 gegründeten Superbike-Weltmeisterschaft gewonnen. An diesem Wochenende steht auf der neuen Piste am ungarischen Plattensee Rennen Nummer 1000 an, der Sprint am Sonntagvormittag. Das erste Hauptrennen am Samstag war das 999. Und der Sieger heißt – man muss kein Hellseher sein – Toprak.

Es war sein 13. Erfolg in dieser Saison, sein siebter Sieg in Folge, der 70. insgesamt. Seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft konnte der Türke damit auf neun Punkte gegenüber Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) ausbauen, der in Ungarn zum elften Mal in diesem Jahr Zweiter wurde.

Razgatlioglu kreuzte nach jeder der 20 Runden als Erster den Zielstrich und wurde 3,378 sec vor Bulega abgewunken, dessen Aruba-Ducati-Teamkollege Alvaro Bautista komplettierte das Podest.

Toprak war so überlegen, dass die Regie gerne ins Mittelfeld schaltete, damit die Zuschauer vor dem Fernseher nicht einschlafen. Um geballte Rennaction zu erleben, ist der Balaton Park Circuit nicht die erste Wahl.

Nur eine Handvoll Fahrer hatten sich für den SC0-Standardhinterreifen entschieden, Razgatlioglu und Danilo Petrucci, der vom letzten Startplatz bis auf Position 5 nach vorne stürmte, bewiesen, dass dies eine sehr gute Wahl war. Bemerkenswert: Als Toprak nach dem Rennen die Hinterreifen von Bulega und Bautista inspizierte, sagte er, dass seine Wahl nicht ideal war und er mit dem anderen Hinterreifen noch schneller hätte fahren können.

Außerdem konnte Brembo das Bremsproblem an Topraks BMW M1000RR beheben, als Ursache wurde zu wenig Kühlung ausgemacht. «Dass ich allein vorne fuhr, half. So hatte ich frischen Wind», hielt der 28-Jährige fest.

Am Freitag ging Razgatlioglu davon aus, dass ihm nicht nur Bulega Gegenwehr leisten würde, sondern auch andere. Die Realität sah anders aus. «Wäre Sam Lowes nicht an zweiter Stelle liegend gestürzt, hätte es vielleicht einen guten Kampf mit ihm und Bulega gegeben», überlegte der zweifache Weltmeister. «Bei heißen Bedingungen ist es immer so, dass du das Limit des Vorderreifens begreifen musst, was mir leichtfällt. Ich musste aber auch vorsichtig sein, weil ich weiß, dass man sonst schnell stürzt. Damit musst du klarkommen.»

Ergebnis Superbike-WM 2025, Balaton Park, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW
2. Nicolo Bulega (I) Ducati + 3,738 sec
3. Alvaro Bautista (E) Ducati + 6,002
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 13,993
5. Danilo Petrucci (I) Ducati + 16,174
6. Alex Lowes (GB) Bimota + 16,590
7. Yari Montella (I) Ducati + 24,048
8. Xavi Vierge (E) Honda + 26,675
9. Garret Gerloff (USA) Kawasaki + 29,620
10. Axel Bassani (I) Bimota + 30,105
11. Michael vd Mark (NL) BMW + 33,236
12. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 33,767
13. Andrea Iannone (I) Ducati + 36,971
14. Tarran Mackenzie (GB) Ducati + 37,944
15. Bahattin Sofuoglu (TR) Yamaha + 38,243
16. Michael Rinaldi (I) Yamaha + 45,308
17. Tito Rabat (E) Honda + 46,406
18. Zaqhwan Zaidi (MAL) Honda + > 1 min
- Zaqhwan Zaidi (MAL) Honda
- Jonathan Rea (GB) Yamaha
- Sam Lowes (GB) Ducati
- Iker Lecuona (E) Honda
- Ryan Vickers (GB) Ducati
- Remy Gardner (AUS) Yamaha
Superbike-WM 2025: Stand nach 22 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 370
2. Nicolo Bulega (I) Ducati 361
3. Danilo Petrucci (I) Ducati 220
4. Alvaro Bautista (E) Ducati 210
5. Andrea Locatelli (I) Yamaha 201
6. Sam Lowes (GB) Ducati 131
7. Xavi Vierge (E) Honda 98
8. Alex Lowes (GB) Bimota 95
9. Iker Lecuona (E) Honda 90
10. Andrea Iannone (I) Ducati 87
11. Scott Redding (GB) Ducati 76
12. Remy Gardner (AUS) Yamaha 76
13. Axel Bassani (I) Bimota 73
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 70
15. Michael vd Mark (NL) BMW 70
16. Garret Gerloff (USA) Kawasaki 67
17. Yari Montella (I) Ducati 58
18. Jonathan Rea (GB) Yamaha 32
19. Ryan Vickers (GB) Ducati 24
20. Bahattin Sofuoglu (TR) Yamaha 14
21. Tarran Mackenzie (GB) Honda 11
22. Michael Rinaldi (I) Yamaha 4
23. Tito Rabat (E) Yamaha 3
24. Tetsuta Nagashima (J) Honda 2

 

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