Zukunft der SBK-WM: Hoffnung auf Concorde Agreement
Erwartungsgemäß hat die Übernahme der MotoGP- und Superbike-WM durch den US-Konzern Liberty Media für 2026 noch keine Auswirkungen auf den Kalender. Für 2027 wird angestrebt, dass die Superbike-WM mehr Überseerennen bekommt.
«Wir sind neugierig und aufgeregt, was mit Liberty kommen wird», sagt BMW Motorsport Direktor Sven Blusch. «Jeder wartet darauf, was sie tun wollen. Speziell aus Marketingsicht haben sie das Spiel in der Formel 1 deutlich beschleunigt. Sportlich müssen wir nichts ändern, unsere Rennen sind ein Genuss und aufregend. Hilfe von der Marketingseite, um der Meisterschaft einen Schub zu verleihen, wäre gut für alle.»
Seit Monaten wartet Blusch auf eine Entscheidung des Vorstands, was die zukünftige sportliche Ausrichtung des deutschen Herstellers betrifft. Für die Superbike-WM gibt es ein Bekenntnis bis Ende 2026, der Vertrag mit dem Team von Werner Daemen in der Endurance-WM läuft nur noch für diese Saison. Ob wir BMW 2027 werksseitig in einer Weltmeisterschaft sehen, ist noch nicht entschieden.
«Für uns ist wichtig, dass wir weltweit stattfinden», betonte der BMW-Rennchef gegenüber SPEEDWEEK.com. «Das ist ein Punkt, der intern immer wieder hochkommt, wenn wir über die Superbike-WM sprechen. Wir wären gerne in den USA und in Asien. Die ersten Anzeichen deuten darauf hin, dass das kommen kann. Das wäre ein großes Statement, das wir weitergeben können: Dass die World Superbike auch wieder weltweit unterwegs ist. Liberty ist eine US-Firma, wir hoffen auf ein Rennen in den USA. Alle Hersteller hoffen darauf, dass es bald Informationen von Liberty und Gespräche mit ihnen über die Zukunft gibt.»
BMW-Teamchef Shaun Muir spricht Klartext über die derzeit zwölf Events pro Saison: «Die Hersteller brauchen verzweifelt mehr Überseerennen, was die Anzahl betrifft, sind wir am unteren Ende. Außerdem ist das keine Europa- sondern eine Weltmeisterschaft. Das haben wir adressiert. Ich vermute, dass Liberty sich zuerst in der MotoGP etablieren wird, dann folgen wir. Wir freuen uns darauf, dasselbe Concorde Agreement für die Hersteller im Superbike-Paddock zu bekommen.»
Das Concorde Agreement stammt aus der Formel 1 und ist eine Vereinbarung zwischen dem Automobil-Weltverband FIA und der Firma Formula One Management (FOM), die unter anderem die Verteilung der kommerziellen Einnahmen und Preisgelder regelt.
Einen ähnlichen Vertrag streben die Hersteller und Teams in der MotoGP- und Superbike-WM mit Liberty an.
Provisorischer Kalender Superbike-WM 2026:
20.–22. Februar Phillip Island/Australien
27.–29. März Portimao/Portugal
17.–19. April Assen/Niederlande
01.–03. Mai Balaton Park/Ungarn
15.–17. Mai Most/Tschechien
29.–31. Mai Aragon/Spanien
12.–14. Juni Misano/Italien
10.–12. Juli Donington Park/Großbritannien
04.–06. September Magny-Cours/Frankreich
25.–27. September Cremona/Italien
09.–11. Oktober Estoril/Portugal
16.–18. Oktober Jerez/Spanien