Iker Lecuona ohne Job: Nur eine WM-Klasse ist tabu

Seit dem 16. Lebensjahr fährt Iker Lecuona (25) in der Weltmeisterschaft
Mit 16 Jahren kam Iker Lecuona in die Weltmeisterschaft, seither war er in den Klassen Moto2, MotoGP und Superbike unterwegs. In der Moto2 holte er einen zweiten und einen dritten Platz, in der Superbike-WM zwei dritte Plätze – zu einem Sieg hat es für ihn noch nie gereicht. Erst einmal hat er eine WM in den Top-10 beendet: In seiner ersten Superbike-Saison 2022 für das Honda-Werksteam als Neunter.
Nach den Rennen in Ungarn liegt er zur Sommerpause trotz mehrerer Verletzungen in dieser Saison ebenfalls auf dem neunten Rang.
Iker Lecuona ist ein guter Rennfahrer, der große Wurf gelang ihm während seiner zehn Jahre in der Weltmeisterschaft aber nie. Mit gerade einmal 25 Jahren weiß er nicht, wie es sportlich weitergeht.
Seit vier Jahren bildet Lecuona zusammen mit Xavi Vierge das Honda-Werksteam. Für 2026 haben sich die Japaner mit Noch-Moto2-Pilot Jake Dixon geeignet. Dem interessierten Rekordchampion Johnny Rea wurde mitgeteilt, dass Honda seine Expertise sehr schätze, er mit 38 Jahren aber keine Investition für die Zukunft sei. Angesichts dieses Arguments ist es unwahrscheinlich, dass HRC an Alvaro Bautista (40), Michael van der Mark (32), Dominique Aegerter (34) oder Andrea Iannone (35) Interesse hat.
Während Rea auf dem besten Weg ist, sich mit dem erfolgreichen Ducati-Privatteam Barni Spark Racing zu einigen, der WM-Dritte Danilo Petrucci wechselt zu BMW und ersetzt dort für 2026 Toprak Razgatlioglu, haben Bautista, Iannone und van der Mark derzeit keine Aussicht auf einen Platz in der Superbike-WM.
Das Gleiche gilt für Lecuona. «Ich bringe bei Freunden gerne den Witz und nutze die Phrase, dass ich nächstes Jahr zuhause sitze», erzählte der Valencianer. «Stand jetzt stimmt das auch, ich habe nichts. Nichts ist entschieden, nichts ist bestätigt, warten wir ab, was während des Sommers oder danach passiert.»
Käme für ihn auch eine nationale Meisterschaft in Frage, hakte SPEEDWEEK.com nach. «Natürlich, ich bin erst 25 Jahre alt», hob Lecuona hervor. «Obwohl ich bereits vier Jahre hier bin und davor zwei Jahre MotoGP fuhr, bin ich einer der Jüngsten. Es ist zu früh, um meine Karriere zu beenden. Sollte ich in die MotoAmerica, BSB oder Moto2 gehen, dann ist das für mich okay. Nur Moto3 schließe ich aus, das habe ich noch nie probiert und will es auch nicht. Ein paar Plätze in der Superbike-WM sind noch verfügbar, warten wir es ab. Ich bin einigermaßen ruhig und vertraue auf meinen Manager.»
Am kommenden Wochenende wäre Lecuona für das Honda-Werksteam beim prestigeträchtigen Acht-Stunden-Rennen in Suzuka gestartet, wo er zusammen mit MotoGP-Ass Johann Zarco und Takumi Takahashi fahren sollte. Doch dann wurde er in den von Andrea Iannone ausgelösten Massencrash im ersten Superbike-Rennen auf dem Balaton Park Circuit involviert, brach sich beide Knochen des linken Unterarms und ist bereits operiert. Kurzfristig springt Xavi Vierge für ihn ein.
Was die Verletzung für Lecuona noch bitterer macht: In Japan wird es die entscheidenden Gespräche des Honda-Topmanagements zu den Besetzungen in den beiden MotoGP-Teams sowie dem Superbike-Werksteam geben. Ein weiterer Sieg in Suzuka wäre für die Karriere des Spaniers hilfreich gewesen.
Fixe Fahrer in der Superbike-WM 2026:
Bimota: Alex Lowes (GB), Axel Bassani (I)
Kawasaki: Garrett Gerloff (USA)
BMW: Danilo Petrucci (I)
Pata Yamaha: Andrea Locatelli (I)
GRT Yamaha: Remy Gardner (AUS), Stefano Manzi (I)
Aruba.it Ducati: Nicolo Bulega (I)
Barni Ducati: Yari Montella (I)
Motocorsa Ducati: Ryan Vickers (GB)
Marc VDS Ducati: Sam Lowes (GB)