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SBK-Regeln 2027: Weniger Leistung als die Serie?

Von Sebastian Fränzschky
Die MotoGP-Regelreform wird auch auf die Superbike-WM abstrahlen: Aruba-Eigentümer Stefano Cecconi ist gespannt, wie die Verantwortlichen umgehen, dass die Superbikes bessere Rundenzeiten fahren als die Prototypen.

Die Performance der MotoGP-Prototypen wird ab der Saison 2027 zurückgeschraubt. Kleinere Motoren mit 850 statt 1.000 cm³, ein Verbot der Ride-Height-Devices, voll synthetischer Kraftstoff und weniger Freiheiten bei der Aerodynamik werden die Rundenzeiten der MotoGP-Bikes verlangsamen. Bisher unklar ist, wie die Verantwortlichen verhindern, dass die Superbike-WM plötzlich zur schnellsten Motorrad-Rennserie auf Asphalt wird.

Auch Aruba-Eigentümer Stefano Cecconi ist gespannt, wie es in Zukunft weitergeht: «Was 2027 passiert, interessiert mich sehr stark. Dann fährt die MotoGP mit den 850ern, ohne die Ride-Height-Devices und mit Pirelli-Reifen.»

«Wenn man von einem MotoGP-Bike etwas Leistung abzieht, einige Devices entfernt und dann Pirelli-Reifen montiert, dann erhält man meiner Meinung nach ein WM-Superbike», scherzte Cecconi im exklusiven Interview mit SPEEDWEEK.com-Chefredakteur Ivo Schützbach.

«Ich weiß nicht, was mit uns passieren wird, ob wir mehr in Richtung Superstock gehen oder ob es einen anderen Plan gibt», grübelt der Aruba-Eigentümer. Die Motorräder der Superbike-WM drastisch einzubremsen, hält Cecconi für keine gute Idee, denn dann riskiert man, sich unter den im Handel erhältlichen Serien-Superbikes einzusortieren.

«Im Moment leistet bereits ein Serien-Superbike etwa 240 PS», verweist er auf die Ducati Panigale V4R, die mit einer offenen Auspuffanlage und angepasster Abstimmung bereits in derartige Leistungsbereiche vorstößt. «Meiner Meinung nach wäre es absurd, eine Serienmaschine für die Superbike-WM langsamer zu machen. Im Rennsport wird normalerweise ein Serienmotorrad schneller gemacht, wenn man es zu einem Rennmotorrad umbaut.»

Mit Hilfe der Fuel-Flow-Regel bietet sich für Motorrad-Weltverband FIM und Rechteinhaber Dorna eine naheliegende Lösung für das Problem. Mit immer weiter nach unten korrigierten Spritflussmengen kann man die Maximal-Leistung mit wenigen Elektronikänderungen nach unten korrigieren.

Ducati musste in der laufenden Saison bereits nachjustieren. Von den zu Saisonstart möglichen 47,0 kg/h stehen nach den drei Anpassungen nur noch 45,5 kg/h zur Verfügung. Im kommenden Jahr debütiert die neueste Generation der Panigale V4R, die auch im Bereich des Motors überarbeitet wurde. Aber warum bemüht sich Ducati weiterhin so stark, wenn man ohnehin über die Spritmenge eingebremst wird?

«Natürlich muss man diese Dinge bedenken und sich Sorgen machen. Doch was mich zuversichtlich macht: Viele Entwicklungen am neuen Motorrad beziehen sich auf das Chassis. Die neue Schwinge ist ein Beispiel dafür. Es wurde sehr viel Arbeit in das Motorrad gesteckt, nicht nur in den Motor», erklärte Cecconi mit Blick auf das 2026er-Modell.

«Das neue Motorrad ist in vielerlei Hinsicht besser. Selbst wenn wir etwas Leistung opfern müssen, dann haben wir immer noch das verbesserte Chassis», zeigt sich Cecconi zuversichtlich und fügt hinzu: «Der zusätzliche mechanische Grip hilft, auch wenn man Leistung opfern muss.»

Es bleibt dennoch ungewiss, wie sich die Balance-Werkzeuge auf zukünftige Superbike-Generationen auswirken. «Die Frage ist, was mit Blick auf die Investitionen passiert», fragt sich auch Cecconi und präzisiert: «Die Regeln beeinflussen die Investitionen maßgeblich. Wenn ich weiß, dass sämtliche Verbesserungen am Motor nutzlos sind, wie es in der Supersport-WM der Fall ist, dann gibt es keinen Grund für weitere Entwicklungen.»

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