Sieger Nicolo Bulega: «Mein Plan ist aufgegangen!»

Nicolo Bulega konnte mit einer starken Leistung in Lauf 2 in Estoril die WM-Entscheidung vertagen. Der Ducati-Pilot und WM-Leader Toprak Razgatlioglu waren im Rennen erneut eine Klasse für sich. Bulega hatte dieses Mal aber deutlich mehr Speed.

Nach 10 von 21 Runden lag der Italiener bereits 2 Sekunden vor Razgatlioglu. Drei Runden vor dem Ende sah der Türke ein, dass er den Rückstand auf seinen Rivalen nicht mehr aufholen konnte, dazu kamen kleinere Fehler bei Toprak. Im Ziel hatte Bulega 4,868 Sekunden Vorsprung auf Razgatlioglu und 15,3 sec auf Teamkollege Alvaro Bautista, der das Rennen auf Platz 3 beendete.

Am Samstag in Lauf 1 musste sich Bulega WM-Rivale Razgatlioglu noch um knapp zwei Sekunden geschlagen geben. Was war am Sonntag anders? «Gestern habe ich in den ersten Runden viel Zeit liegen gelassen. Als ich dann versuchte, Toprak einzuholen, habe ich meine Reifen zerstört», haderte der 25-Jährige. «Im Superpole-Race am Morgen über zehn Runden war es nicht notwendig, die Reifen zu schonen – da musste man zu 100 Prozent pushen. Am Morgen war Toprak einfach schneller als ich.»

Dazu kam, dass die Ducati-Ingenieure etwas gefunden hatten, damit Bulega mit der V4R besser zurechtkommt. «Wir machten mit dem Bike beim Kurveneingang einen Schritt nach vorn», erklärte Bulega. «Ich wusste, dass wenn ich einen guten Start erwische, meine Pace halten kann und ich mit dem Vorderreifen vorsichtig umgehe, ich das Rennen gewinnen kann. Mein Plan ist aufgegangen.»

Bulega hatte das gesamte Wochenende in Estoril mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. «Ich hatte mir einen Magen-Darm-Virus eingefangen. Ich habe während des Wochenendes nicht viel gegessen, also bin ich ziemlich müde.»
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt Nicolo Bulega nicht. Bereits am nächsten Wochenende findet das Saisonfinale in Jerez statt. Durch den Sieg im zweiten Hauptrennen in Estoril konnte er seine Titelchancen aufrechterhalten – er reist mit einem Rückstand von 39 Punkten auf Toprak Razgatlioglu nach Südspanien. In Jerez konnte er letztes Jahr zwei von drei Rennen gewinnen.