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Rea über 2026: «Von Langeweile kann keine Rede sein»

Von Sebastian Fränzschky
Jonathan Rea erwartet eine spannende Superbike-WM 2026

Jonathan Rea erwartet eine spannende Superbike-WM 2026

Während viele Fans und Experten in der Superbike-WM 2026 einen Durchmarsch von Nicolo Bulega erwarten, sieht Jonathan Rea zahlreiche Faktoren, die für eine offenere Saison und Spannung sprechen.

Auch wenn Jonathan Rea seine aktive Karriere in der Superbike-WM beendet hat, bleibt die Serie für ihn ein Herzensthema. Wenn der Nordire über die kommende Saison 2026 spricht, tut er das mit der Erfahrung eines Rekordchampions – und mit einer Einschätzung, die sich deutlich von der vieler Beobachter unterscheidet.

Denn nach Toprak Razgatlioglus Wechsel in die MotoGP gilt Nicolo Bulega, der in den Jahren 2024 und 2025 jeweils Vizeweltmeister wurde, als klarer Titelfavorit. Viele Fans und Experten rechnen mit einem Durchmarsch des Ducati-Piloten. Rea sieht das differenzierter: «Ducati ist die Benchmark. Das ist klar. Aber es ist nicht wahr, wenn man bereits jetzt sagt, dass es langweilig wird.»

Der 39-Jährige verweist auf zahlreiche Unbekannte im System, die das Kräfteverhältnis beeinflussen könnten. «Können Miguel Oliveira und Danilo Petrucci den Unterschied ausmachen? Kann Iker Lecuona auf der Ducati einen Schritt machen? Das kann man nie vorhersagen», sagt Rea mit Blick auf die Neuzugänge bei BMW und Ducati. Erst nach ein paar Rennen werde man ein klareres Bild haben, ist sich Rea sicher.

Auch die oft gehörte Annahme, dass nun automatisch der bisherige Zweitplatzierte vorne liegen werde, hält Rea für einen Trugschluss. «Nein, so funktioniert es nicht. Wir müssen zudem abwarten, wie sich die Regeln entwickeln. Der Fahrermarkt wird nach Topraks Weggang zurückgesetzt, was die Gagen angeht. Es wird keine riesigen Gehälter mehr geben, die Teams sparen dadurch Geld», prophezeit Rea.

Ein zentrales Thema bleibt für Rea das technische Regelwerk der Serie. Die sogenannten Balance-Regeln sollen sicherstellen, dass kein Hersteller dauerhaft dominiert – eine knifflige Aufgabe, wie er betont: «Es ist schwierig, eine gute Balance zu finden. In der MotoGP ist es deutlich einfacher. Dort kommen reine Prototypen zum Einsatz. Deshalb sind die Hersteller in Zugzwang, zu entwickeln und schnell zu sein. Hier fahren wir mit Serienmaschinen. Sich unter den teilweise sehr strikten Regeln zu verbessern, ist sehr schwierig.»

Dennoch sieht Rea die Superbike-WM auf einem gesunden Weg: «Man muss den Herstellern, die zu kämpfen haben, etwas unter die Arme greifen, um ihre Anstrengungen zu würdigen. Gleichzeitig darf man die Hersteller wie Ducati nicht bestrafen, die ein gutes Motorrad haben. Es ist wirklich eine richtig schwierige Aufgabe. Doch ich denke, dass sich die Superbike-WM in einer gesunden Situation befindet. Auch die Kundenmaschinen sind jetzt richtig stark. Das war vor 15 oder 20 Jahren noch ganz anders. Damals konnte man nur mit Werksmaschinen gewinnen, die Kundenmaschinen waren einfach nicht konkurrenzfähig.»

Ein weiteres positives Zeichen sieht Rea im Marketing: «Die Dorna leistet gute Arbeit dabei, Geschichten zu erzählen. Das Marketing ist besser als in der Vergangenheit.»

Während sich die Fans also auf die neue Ära ohne Razgatlioglu und Rea einstellen, blickt der Rekordchampion optimistisch nach vorn. Die Superbike-WM 2026, so Reas Fazit, könnte deutlich spannender werden, als es viele erwarten.

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