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Ein steiniger Weg

Von Ivo Schützbach
Neukirchner: «Zu wenig Platz auf der 250er»

Neukirchner: «Zu wenig Platz auf der 250er»

Max Neukirchner wurde 2008 zum erfolgreichsten deutschen Superbike-WM-Pilot aller Zeiten. Ein Blick auf seine internationalen Anfänge.

«Unser Ziel war, 2003 in die 250er-WM einzusteigen», erklärt Max Neukirchner. «Aber es gab damals kein Team, mit dem ich in die WM hätte einsteigen können. Oder es war viel zu teuer. Mein Vater hatte aber Kontakt zu Klaus Klaffenböck, so kam es zu einem Test mit dem Supersport-Bike. Nach diesem Test wurden wir uns einig für eine WM-Saison. Ich habe den Umstieg von 2- auf 4-Takt noch nie bereut. Auch nicht Ende 2005, als ich nicht mehr für Klaffi fahren konnte. Damals wollte mich unbedingt die Dorna für die 250er-WM haben, ich wollte aber nie wieder in dieser Klasse fahren. Es hat mir keinen Spass mehr gemacht. Der ADAC Sachsen war damals sehr enttäuscht, dass ich nicht mehr 250er fahre. Es nützt aber nichts in einer Klasse zu fahren, wenn man keinen Spass hat. Ich habe aber keine Ablehnung gegen Zweitakter. Es ging mehr um den Platz. Auf der 250er konnte ich mich kaum bewegen. Zudem war mir schon damals klar, dass man bei den 250ern immer hundertprozentiges Material braucht, um vorne mitzufahren. Das hatte ich aber nie. Wenn ich von Anfang an die richtige Unterstützung gehabt hätte, wäre ich Ende 2003 wohl in der 250er-WM gelandet. Ich hatte aber Geldmangel und wir konnten uns nur die Supersport-WM leisten. Obwohl die auch sehr teuer war, ich musste viel Geld mitbringen. Es war aber der richtige Weg, den ich eingeschlagen habe.»

Nach einem Jahr in der Supersport-WM erfolgte 2005 der Umstieg in die Superbike-WM. «Das Team Klaffi Honda habe ich schon aus meinem Jahr in der Supersport-WM gekannt. Sie stiegen als Team komplett in die Superbike-WM auf. Mit dem Team habe ich mich sehr gut verstanden. Wenn Teamchef Klaus Klaffenböck anwesend war, waren sie alle ein bisschen mehr aufgeregt, aber das ist normal. Meistens hat es dann nicht so gut geklappt, wie wenn er nicht dabei war. Ich habe sehr viel gelernt von meinem damaligen Teamkollegen Franky Chili. Es war ein grosser Vorteil, dass ich ihn im Team hatte. Nach meinem dritten Platz in Phillip Island ging leider nicht mehr viel vorwärts. Wir konnten es uns nicht leisten von Strecke zu Strecke zu fahren und zu testen. Wir blieben nach dem zweiten Rennen stehen und konnten uns als Team nicht mehr weiter entwickeln. Es fehlten die finanziellen Mittel und wir fuhren zwischen Platz 5 und 10 und nicht mehr zwischen 3 und 5.»

Trotz guter Leistungen fiel Neukirchner bei Klaffi durchs Raster. Die Saison begann der Stollberger deshalb auf der altersschwachen und defektanfälligen Pedercini-Ducati, damals allerdings die einzige Möglichkeit, um in der WM zu bleiben. «Zu Beginn der Saison 2005 war es schon so, dass sich alles erst sehr spät ergeben hat», weiss Neukirchner. «Ich habe Klaffenböck damals vertraut und ging davon, dass alles klappt. Kurz bevor die Saison 2006 losging, wollte er auf einmal 600.000 statt 150.000 Euro haben. Das war für mich unmöglich aufzutreiben. Vielleicht hatte er darauf spekuliert, dass er einen Extra-Sponsor findet, mit dem er mich durchzieht. Für mich gab es damals auch kein anderes Team. Ich weiss nicht, wen ich hätte fragen sollen. Für mich war klar, dass Klaffi ein super Team war, in dem ich bleiben wollte. Leider ging es dann auseinander, was sehr schade war. Ich glaube, dass es Klaffenböck heute in klein wenig bereut, dass er mich damals nicht behalten hat. Ich fand es Ende 2005 wirklich blöd, dass Honda auf einen alten Fahrer wie Alex Barros und nicht auf einen jungen wie mich gesetzt hat. Ich bin immer noch davon überzeugt, dass sie da einen Fehler gemacht haben. Wenn in meiner Karriere alles geregelt gegangen wäre, wäre ich vielleicht schon zwei oder drei Jahre früher in der Weltspitze angekommen.»

Zu Saisonende 2006 bekam Neukirchner von Alstare Suzuki die Chance ihr drittes Bike zu fahren. Nach einem Jahr im eigenen Team Suzuki Germany landete der Sachse für die Saison 2008 schliesslich im ersehnten Suzuki-Werksteam – in dem er für 2009 zum Nummer-1-Fahrer aufgestiegen ist!

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