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Max Biaggi musste im Regen üben

Von Ivo Schützbach
Max Biaggi, sechsfacher Weltmeister

Max Biaggi, sechsfacher Weltmeister

Max Biaggi steht kurz vor einer Vertragsverlängerung mit Aprilia. SPEEDWEEK sprach mit dem Weltmeister über seine abgelaufene Saison.

Es war die knappste Entscheidung in der 25-jährigen Geschichte der Superbike-WM: Max Biaggi wurde mit einem halben Punkt Vorsprung auf Tom Sykes (Kawasaki) Weltmeister! Der 41-jährige Römer triumphierte, nach vier Titeln in der 250er-WM in den 1990er-Jahren und dem Superbike-Titel 2010, insgesamt zum sechsten Mal.

Im ersten Rennen in Magny-Cours bist du gestürzt. Dein Vorsprung ist von 30,5 auf 5,5 Punkte geschmolzen. Was ging dir nach dem Crash durch den Kopf?
Es war ein seltsamer Sturz beim Anbremsen, nach nur zwei Runden. Ich habe nicht einmal wirklich stark gebremst. Ich fuhr geradeaus – und plötzlich lag ich auf dem Boden. Das war echter Mist, ich wusste nicht wie mir geschah. Psychologisch war es sehr schwierig, mit dieser Situation umzugehen. Es waren noch drei Stunden bis zum zweiten und entscheidenden Rennen. Das Wetter war schlecht, der Himmel grau, die Strecke stellenweise feucht. Perfekte Bedingungen, um weitere Probleme zu bekommen.

Wie geht man mit so etwas um?
Ich bin in Kurve 1 gefahren und hatte nur noch einen minimalen Punktevorsprung auf Sykes. Er war von Pole gestartet. Ich hatte mich selbst in die schlechteste Position manövriert. Meine Crew hat mir auf der Boxentafel angezeigt, wo ich stehe – und wo ich hin muss, damit ich Weltmeister werde. Ich wurde ständig informiert, hatte aber auch genügend damit zu tun, auf dem Motorrad sitzen zu bleiben.

Dieses Jahr sahen wir viele verschiedene Sieger, du hattest viele Hochs und Tiefs. Kannst du dich an eine Saison erinnern, in der es genauso bizarr zuging?
Nicht in diesem Ausmass. Das war ein einmaliges Jahr ,und ich kann mich glücklich schätzen, trotz vieler Regenrennen und -trainings gewonnen zu haben. Dieses Jahr hatten wir mehr Regen als in den letzten vier Jahren zusammen. Das ist verrückt, wirklich abnormal. Ich bin mit Regenrennen nicht so vertraut, habe in den letzten zehn Jahren kaum welche bestritten. Als Fahrer musst du dich speziell darauf einstellen. Das ist nicht einfach, wenn du das nicht oft machst. Briten sind im Regen immer gut. Nass oder feucht, das sind ihre Bedingungen, da fühlen sie sich wohl, haben Selbstvertrauen. Ich habe mich dieses Jahr gezwungen, in jedem Regentraining viel zu fahren und mich so zu verbessern. Das hat mir gut getan. Ich habe im Nassen einige gute Rennen gezeigt.

Was war letztlich ausschlaggebend, dass du besser warst als Tom Sykes und Marco Melandri?
Das ist schwer zu sagen. Während der Saison haben wir gesehen, wie Sykes zu einem Topfahrer wurde. Ebenso erlebten wir, wie sich Kawasaki unglaublich verbessert hat. Die Leistungen können nicht im Ansatz mit dem verglichen werden, was sie in den Vorjahren gezeigt haben. Kawasaki hat ungefähr zwei Drittel der Pole-Positions erobert. Ich will Toms Leistung nicht schmälern, aber letztes Jahr hätte er nicht so auftrumpfen können. Jetzt kann er auch im Rennen konstant schnelle Rundenzeiten fahren. Sykes und Kawasaki sind zusammen ein gutes Paket.

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