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BMW-Ass Marco Melandri: Rennstart ist in Gefahr!

Von Ivo Schützbach
Marco Melandri: «Renndistanz ist unmöglich»

Marco Melandri: «Renndistanz ist unmöglich»

Die Schmerzen in Marco Melandris Schulter sind unerträglich. Am gestrigen Dienstag konnte er auf der Werks-BMW kaum mehr als eine Runde am Stück Vollgas fahren.

Vor zwei Tagen sprach Marco Melandri erstmals öffentlich darüber, dass seine Schulterprobleme längst nicht ausgestanden sind, und er sich nach dem Saisonauftakt in Australien möglicherweise operieren lassen muss.

Vor der Winterpause konsultierte Melandri wegen seiner anhaltenden Probleme seine Ärzte, die rieten ihm jedoch von einer Operation ab. Direkt nach dem ersten Saisonrennen am kommenden Wochenende will der 250-ccm-Weltmeister von 2002 nun den Spezialisten Giuseppe Porcellini aufsuchen.

Sollte er sich zu einer Operation am Schultergelenk entscheiden, hätte er bis zum zweiten Saisonrennen im MotorLand Aragón sieben Wochen Zeit zur Genesung. Reicht das um fit zu werden? «Es muss», sagt der WM-Dritte von 2012.

Viel Kühlung für die lädierte Schulter

Als sich der Italiener auf Phillip Island mit SPEEDWEEK.de trifft, lächelt er zwar, wirkt aber ausgemergelt, drückt sich einen dicken Eisbeutel auf die lädierte rechte Schulter. «Es ist viel schlimmer, als ich nach dem Jerez-Test gedacht habe», gibt er zu. «Damals war ich noch überzeugt davon, dass es kaum schlimmer werden könnte. Für eine Runde ist die Schulter okay, aber schon nach zwei wird es sehr hart. Ich weiß nicht, was sich in den letzten Wochen geändert hat. Ich habe viel Physiotherapie gemacht, die Schulter fühlte sich okay an. Jetzt ist es aber so, dass ich bei Richtungswechseln starke Schmerzen habe. Immer dann, wenn sich die Muskelspannung verändert. Das merkte ich erst, als ich in Australien auf dem Motorrad saß.»

Melandri fuhr während des gestrigen Testtages 35 Runden – und die zweitschnellste Zeit hinter Ducati-Star Catlos Checa. «Ich fuhr aber immer nur eine schnelle Runde, dann musste ich ausruhen», schränkt er seine Leistung ein.

Was kann Melandri seinem Körper zumuten?

Der 30-Jährige bekam starke Schmerzmittel, aktuell lotet er aus, was er seinem Körper zumuten kann. «Ich versuche alles, um zumindest das erste Rennen am Sonntag fahren zu können», unterstreicht er. «Mit Schmerzmitteln war es deutlich besser als ohne. Im Moment habe ich keine Ahnung, wie ich eine Renndistanz überstehen soll. Die kommenden Tage sehe ich, wie sich mein Zustand entwickelt.»

Melandris Ärzte haben ihm erklärt, dass die Ursache für seine Schmerzen jetzt andere sind als letzten November, als sie erstmals auftraten. «Damals hatte ich eine Entzündung im Schultergelenk, welche die Bewegungsfreiheit einschränkte. Jetzt sieht es so aus, als gäbe es Abnutzungen im Akromion-Gelenk, es blockiert zeitweise.»

BMW-Team klammert sich an die Hoffnung

«Ich habe während des Winters alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die mir ohne Operation blieben», glaubt der BMW-Pilot. «Wenn ich mich unter kontrollierten Bedingungen bewege, habe ich keine Schwierigkeiten. Auf der Rennstrecke spannt und entspannt man die Muskeln aber unkontrolliert, es geschieht reflexartig.»

Melandri weiß, dass er schon beim WM-Auftakt viele Punkte einbüßen kann: «Trotzdem muss ich positiv denken.»

Im BMW-Team klammert man sich an die Hoffnung, dass es um Melandri nicht so schlimm steht, wie er sagt. Er ist ein Meister des Understatements, wiegt seine Gegner in Sicherheit, führt sie in die Irre – und trumpft dann am Renntag auf.

Nach einem Bluff sieht es allerdings nicht aus.

Zeitentabelle der Phillip-Island-Tests:

Pos  
Fahrer (Nat/Team) Zeit
1. Carlos Checa (E/Ducati Alstare) 1:31,059 min
2. Marco Melandri (I/BMW GoldBet) 1:31,237
3. Leon Camier (GB/Fixi Crescent Suzuki) 1:31,243
4. Tom Sykes (GB/Kawasaki) 1:31,261
5. Michel Fabrizio (I/Red Devils Roma Aprilia) 1:31,350
6. Jonathan Rea (GB/Pata Honda) 1:31,356
7. Leon Haslam (GB/Pata Honda) 1:31,396
8. Eugene Laverty (IRL/Aprilia) 1:31,452
9. Davide Giugliano (I/Althea Aprilia) 1:31,640
10. Sylvain Guintoli (F/Aprilia) 1:31,658
11. Jules Cluzel (F/Fixi Crescent Suzuki) 1:32,044
12. Chaz Davies (GB/BMW GoldBet) 1:32,077
13. Glen Allerton (AUS/Next Gen Motorsports BMW) 1:32,159
14. Jamie Stauffer (AUS/Team Honda) 1:32,231
15. Loris Baz (F/Kawasaki) 1:32,625
16. Ivan Clementi (I/HTM BMW) 1:32,789
17. Vittorio Iannuzzo (I/Grillini BMW) 1:32,880
18. Federico Sandi (I/Pedercini Kawasaki) 1:32,964
19. Alexander Lundh (S/Pedercini Kawasaki) 1:33,447
20. Max Neukirchner (D/MR Ducati) 1:33,541
21. Ayrton Badovini (I/Ducati) 1:33,686

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