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Exklusiv: So stellt sich Aprilia die SBK-Zukunft vor

Von Ivo Schützbach
Wird ein potenter Sponsor für 2015 gefunden, soll es mit dem Aprilia-Werksteam in der Superbike-WM weitergehen. Wunschfahrer ist Sylvain Guintoli.

Aprilia will unbedingt weiterhin Superbike-WM fahren, MotoGP-Einstieg 2015 hin oder her. Doch MotoGP bindet Ressourcen, menschliche in der Entwicklung und monetäre.

Andererseits ist im Superbike-Team eine komplette Infrastruktur vorhanden, zudem kommt 2015 ein großes Facelift für die dann sechs Jahre alte RSV4, das Bike soll entsprechend promotet werden.

«Entscheidend für uns ist, dass wir in jeder Meisterschaft Erfolg haben, in der wir mitfahren», sagt Aprilia-Rennchef Romano Albesiano. Um das jetzige Team am Leben zu erhalten, sucht Aprilia einen potenten Hauptsponsor. Den gab es zuletzt 2011 mit der Fluglinie Alitalia, seither wurden die Rechnungen hauptsächlich von Aprilia und damit der Piaggio Group bezahlt.

Diese Woche wird das Aprilia-Management die strategische Ausrichtung für die Zukunft festlegen. Albesiano verriet SPEEDWEEK.com einige Details vorab.

Werdet ihr sportlich bei den Superbikes 2015 auf dem gleichen Level sein wie jetzt? Sylvain Guintoli ist WM-Zweiter.

Schwierig zu sagen, die technischen Regeln werden die Sachlage verändern. Ein Fragezeichen sehe ich in der Balance zwischen Zwei- und Vierzylindern. Ich erwarte, dass die Twins zu Saisonbeginn einen Vorteil haben. Sobald die Balance-Regel greift, wird sich die Sache einpendeln. Nach sechs Rennen ist das, glaube ich.

Sylvain Guintoli ist erste Wahl für euer Superbike-Team?

Wenn wir bei den Superbikes weitermachen, ist Sylvain erste Wahl. Er ist ein fantastischer Fahrer, ein fantastischer Mensch.

Niemand hat erwartet, dass er Melandri bis Saisonmitte so bügelt. Er erledigt einen guten Job, für mich ist er aber kein kommender Weltmeister.

Schau dir einen Fahrer wie Tom Sykes an. Noch vor einigen Jahren war er kein Siegfahrer. Dann entwickelte er sich, wuchs an seinen Aufgaben und wurde zu einem. Als Sylvain letztes Jahr zu Aprilia kam, hat niemand erwartet, dass er so nahe an der Spitze sein würde – mit gebrochener Schulter. Dieses Jahr leistete er sich im Regen einige Fehler. Ohne diese könnte er die Meisterschaft anführen. Es würde mich nicht überraschen, wenn er den winzigen Schritt schafft, um ein Siegfahrer zu werden. Ich hoffe, das gelingt ihm in den verbleibenden Rennen.

Wann ist deine Deadline, um die Entscheidungen für nächstes Jahr zu treffen? Ohne offizielles Bekenntnis zu MotoGP und oder Superbike könnt ihr keine Fahrer verpflichten und auch nicht mit Teams zusammenspannen.

Innerhalb dieser Woche werden wir unsere Wahl bestätigen.

Wen kannst du dir an der Seite von Guintoli vorstellen? Toni Elias? Eugene Laverty?

Darüber habe ich mir bislang keine Gedanken gemacht, so weit sind wir noch nicht. Es wird kein Problem sein einen guten zweiten Fahrer zu finden, es gibt zahlreiche Möglichkeiten.

Aber es wird jede Woche schwieriger. Glaubst du nicht, dass Topfahrer wie Laverty schon sehr bald irgendwo unterschreiben?

Ich denken, dass es nicht auf eine Woche ankommt – so weit ich informiert bin.

Wenn einer wie Laverty einen MotoGP-Vertrag vorgelegt bekommt, unterschreibt er doch sofort.

Dann haben wir andere Möglichkeiten, aus dem MotoGP-Paddock.

Wie viele Aprilia würdest du 2015 gerne in der Superbike-WM sehen? Drei wie dieses Jahr?

Wir müssen mit unseren Ressourcen sehr bedacht umgehen. Es ist nicht unser Plan, viele Superbikes zu haben. Die optimale Lösung für uns ist zwei Topfahrer zu haben und vielleicht noch einen weiteren. Aber das ist nicht entscheidend.

Werdet ihr die neue RSV4 im November auf der EICMA in Mailand zeigen?

Das kann ich nicht sagen.

In dem Fall kannst du mir auch nicht sagen, wann wir sie erstmals auf der Rennstrecke sehen?

Nein. So lange wir keinen fixen Termin für die Präsentation haben, darf ich nichts sagen.

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