Exklusiv: Red Devils Roma wird Aprilia-Werksteam

Von Ivo Schützbach
Bislang hieß es bei Aprilia, dass sie ihr Engagement in der Superbike-WM aus finanziellen Gründen für 2015 deutlich zurückschrauben werden. Rennchef Romano Albesiano verriet die wahren Pläne.

Nach 2010 und 2012 mit Max Biaggi gewann Aprilia am gestrigen Sonntag mit Sylvain Guintoli zum dritten Mal mit der RSV4 die Superbike-WM. «Auf unsere Entscheidung bezüglich nächster Saison wird das keine Auswirkung haben», erzählte Rennchef Romano Albesiano SPEEDWEEK.com. «Wir entscheiden aus Geschäftsgründen, nicht aus Enthusiasmus. Aber dieser Erfolg ist natürlich fantastisch, Aprilia hat ihn gebraucht.»

Aprilia hat nicht genügend Ressourcen, um in der MotoGP- und der Superbike-WM groß aufzugeigen. Weil der Hersteller aus Noale 2015 werksseitig in die Königsklasse einsteigt und sich dort mit dem Gresini-Team verbündete, wurde entschieden, das Superbike-Team umzustrukturieren.

War anfänglich die Rede davon das Werksteam zuzusperren und nur noch ein Satellitenteam ins Rennen zu schicken, klingen die Pläne inzwischen anders. «Wir haben den Vertrag mit Red Devils noch nicht unterschrieben, ich bin aber optimistisch. Schritt für Schritt kommen wir uns näher.»

Geplant ist ein Zwei-Mann-Team, Teamchef Andrea Petricca nennt Leon Haslam als seinen Wunschpiloten: «Er ist erfahren, schnell und würde gut zu uns passen. Auf Suzuki hat er gegen Biaggi um den WM-Titel gekämpft. Wenn er ein neues Team vorfindet, wird er auch frisch motiviert sein.»

Haslam soll bis Mittwoch unterschreiben, das Team will ihn auf der Motorrad-Messe EICMA in Mailand vorstellen.

Für den zweiten Platz redet Petricca mit den Spaniern Javier Fores, Jordi Torres sowie mehreren jungen Italienern: «Es muss aber kein Italiener sein, viel mehr ist wichtig, dass ich einen zweiten Fahrer habe, der auf dem Level des ersten fährt.»

Red Devils Roma kämpfte die ganze Saison 2014 mit großen finanziellen Problemen, wusste teilweise nicht, ob sie beim nächsten Rennen noch dabei sind.

Durch das Bündnis mit Aprilia profitieren beide Seiten. Aprilia spart jede Menge Geld, wenn sie kein eigenes Werksteam in die Weltmeisterschaft schicken, und Red Devils hat so gute Unterstützung und Ressourcen wie nie zuvor.

«Der wichtigste Teil eines Teams ist das Material und die Entwicklung dahinter», weiß Albesiano. «Wir werden das richtige Material zur Verfügung stellen, da gibt es keine Limits. Was wir mit Red Devils haben werden, wird sich nicht großartig von unserer Zusammenarbeit mit Gresini unterscheiden. Ich will nicht in den Kategorien ‹Offiziell›, ‹Inoffiziell› oder ‹Satellitenteam› denken. Das Werk wird die Technik zur Verfügung stellen, der Rest kann von anderen kommen. Ich würde das weiterhin ein Werksteam nennen. Kawasaki oder Ducati sind in der gleichen Situation, auch sie arbeiten mit einem Partner zusammen. Für uns werden sich die Dinge kaum ändern.»

Aprilia wird alle Schlüsselposten im Team mit eigenen Leuten besetzen.

Die neue RSV4 nach 2015er-Reglement werden wir erst im Januar auf der Rennstrecke sehen. Im November und Dezember wird mit einem Übergangsmodell getestet.

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