Sylvain Guintoli (Aprilia): Das Weltmeister-Interview

Von Ivo Schützbach
Caroline Guintoli: Der erste Kuss von Weltmeister Sylvain

Caroline Guintoli: Der erste Kuss von Weltmeister Sylvain

Mit 32 Jahren hat der Franzose Sylvain Guintoli seinen Karriere-Höhepunkt erreicht: In Doha/Katar wurden er und Aprilia Superbike-Weltmeister 2014.

Sylvain Guintoli ist selten sprachlos, doch nach den Ereignissen in Katar war er überwältigt. Mit zwölf Punkten Rückstand auf Tom Sykes (Kawasaki) blieb ihm nichts anderes übrig, als in der Wüste auf Sieg zu fahren.

Das tat er, es gelang ihm, sein erster Doppelsieg in der Superbike-WM. Sykes hätten zwei zweite Plätze genügt, um seinen Titel zu verteidigen. Doch der Engländer wurde nur zweimal Dritter. Zu wenig – letztlich fehlten im sechs Punkte. Sykes ist zum zweiten Mal nach 2012 Vizeweltmeister.

Eindrucksvoller hättest du den Titel nicht gewinnen können.

Danke, es fühlt sich gut an. Ich bin immer noch komplett überwältigt von den ganzen Ereignissen. Das ist ein großartiges Saisonende.

Letztes Jahr hatte ich die Schulterverletzung, das war wirklich hart, megaschmerzhaft. Die Saison zog sich unendlich für mich hin, dieses Jahr konnte ich die Rennen kaum erwarten.

Ich habe das große Glück, dass ich eine fantastische Familie habe, die mich immer unterstützt hat.

Mir war klar, dass ich in Katar etwas Spezielles zeigen muss und ging einige Risiken ein. Ich dachte nicht, dass ich in den Rennen so schnell sein würde. Das kam von alleine, ich war ganz entspannt. Seit ich mit Rennen fahren anfing, habe ich mich noch nie so wohlgefühlt auf einem Motorrad. Ein großartiger Tag – oder Nacht viel mehr.

Im ersten Rennen hast du den Rückstand von 12 auf 3 Punkte verkürzt. Welcher Lauf war schwieriger?

Der erste Lauf war härter. Ich musste zurückschlagen, wollte unter allen Umständen Fehler vermeiden, um im zweiten Lauf den Titel zu sichern. Vor dem zweiten Rennen war ich sehr zuversichtlich. Ich hatte einen guten Start, ab Rennmitte konnte ich den Vorsprung verwalten.

Abgesehen vom Titelgewinn in Katar: Was war dein Jahres-Höhepunkt?

Ich bin noch ganz durcheinander, ich weiß es nicht. Tom war konstant, machte keine Fehler, war auf jeder Strecke sehr schnell – gegen so jemanden darfst du dir keine Fehler erlauben, kannst dich nicht ausruhen.

Ich leistete mir nur minimale Fehler, blieb das ganze Jahr konzentriert. Das habe ich nie zuvor so hinbekommen in meiner ganzen Karriere, darauf bin ich sehr stolz.

Du hast mit sechs Punkten Vorsprung gewonnen, entsprechend ist es egal, dass Loris Baz die Teamorder von Kawasaki ignoriert hat. Der Platztausch hätte Sykes nur drei Punkte mehr gebracht.

Ich habe in Katar gezeigt, dass ich der Schnellste auf der Strecke bin. Mit sechs Punkten Vorsprung zu gewinnen hat nur symbolischen Wert, ist aber extrem wichtig für mich, nach den vorangegangenen Kontroversen.

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