Johnny Rea (2.): «Sykes fuhr mir fast in die Seite»

Von Aaron Burkart
Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea erlebte bei der Superbike-WM in Donington Park seinen schlechtesten Rennsonntag dieses Jahr – er wurde zweimal Zweiter. Wieso er gegen Tom Sykes chancenlos war.

Die Saisonbilanz des WM-Führenden Jonathan Rea ist beinahe unglaublich: In zwölf WM-Läufen gewann er achtmal und wurde viermal Zweiter. In Donington Park durfte er zum ersten Mal in diesem Jahr nicht auf die oberste Stufe des Podiums steigen.

Im ersten Rennen lieferte er sich mit seinem Teamkollegen Tom Sykes einen Zweikampf, der bei den Fans für Herzrasen und in der Kawasaki-Box für Herzinfarktgefahr sorgte.

«Ich überholte ein paar Mal, habe dann die Kurve aber nicht bekommen und innen die Türe offen gelassen», beschrieb Rea seine Fehler im ersten Rennen, welches er schließlich mit 3,7 Sekunden Rückstand als Zweiter beendete.

Auf der Geraden hast du Sykes Handzeichen gegeben, was bedeuteten die, fragte SPEEDWEEK.com. Rea: «Nach dir bitte.»

Weil er schneller war? «Mir war nicht klar, ob ich vor ihm bleiben kann. Immer, wenn ich ihn überholt habe, konterte er. Zweimal fuhr er mir fast in die Seite. Ich dachte mir, wenn du vor mir bleiben willst, dann fahr zu. Er hat in Donington einen Vorteil gegenüber mir, er sollte mit den Spielchen aufhören. Ich leistete mir einen großen Fehler, danach war ich vorsichtiger und verlor etwas Boden auf ihn.»

«Wenn es eine Strecke gibt, auf der Tom wirklich stark ist, dann in Donington. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass er mich niederstreckt. In Donington ist es, als hätte er einen zusätzlichen Gang. Mein Rennen war gut, ich suche nicht nach Entschuldigungen. Er war schlicht besser als ich.»

«Tom hat einen sehr speziellen Stil, kaum ein anderer ist so schwer zu überholen. Ein Stil, der ihm auf dieser Strecke entgegenkommt. Aber wenn ich ihn überholen will, dann überhole ich auch.»

Jonathan Rea will nicht zuhause bleiben

Fuhr Rea im ersten Lauf lange Zeit auf Augenhöhe mit dem Weltmeister von 2013, hatte er im zweiten nicht viel zu bestellen. Nach einem Highsider fiel er sogar bis auf Rang 7 zurück, kämpfte sich aber an Leon Camier, Alex Lowes, Davide Giugliano, Leon Haslam und Chaz Davies vorbei zurück auf Platz 2.

«Die ersten fünf Runden hatte ich für den Hinterreifen ein furchtbares Gefühl», beschrieb der Nordire. «Ich benützte den gleichen wie im ersten Lauf, er fühlte sich aber ganz anders an. Keine Ahnung, was da los war. Beim Beschleunigen fühlte es sich an, als würde ich auf Eis fahren. Als ich endlich einen Rhythmus gefunden hatte war mir klar, dass Tom in einer eigenen Liga fährt.»

«Immerhin wurde ich Zweiter», meinte der Kawasaki-Star. «Bei dem Highsider hatte ich viel Glück. Einen Moment lang hatte ich mich schon damit abgefunden, dass ich stürze. Dann bin ich aber perfekt auf den Rasten gelandet und konnte weiterfahren.»

Obwohl du mit den beiden zweiten Plätzen deine schlechtesten Resultate dieses Jahr abgeliefert hast, konntest du deine WM-Führung gegenüber Leon Haslam (Aprilia) auf unfassbare 101 Punkte ausbauen. Du könntest ein paar Rennen zuhause bleiben?

«Wir haben erst Halbzeit», ist sich Rea bewusst. «Dass mein Vorsprung jetzt dreistellig ist – ich kann es kaum glauben. Ich muss weitermachen wie bislang. Donington ist eine Strecke, auf der ich nie besonders gut war. Wenn mir mein Teamkollege irgendwo wirklich lästig wird, dann hier. Er hat heute unter Beweis gestellt, was für ein Topfahrer er ist und über welche Qualitäten er verfügt. Das war eine Tom-Show – in Portimao will ich beide Siege, das ist mein Ziel!»

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