Titelkampf: Jonathan Rea von Chaz Davies abserviert

Von Ivo Schützbach
WM-Titel verpasst, trotzdem glücklich: Jonathan Rea

WM-Titel verpasst, trotzdem glücklich: Jonathan Rea

Sechs Punkte fehlen Rea, dann ist er Superbike-Weltmeister 2015. In Sepang hatte er die WM-Trophäe bereits in Händen, als er in der letzten Kurve beiseite gerempelt wurde – die WM-Entscheidung ist auf Jerez vertagt.

Sieg im ersten Lauf, Zweiter im zweiten: WM-Leader Jonathan Rea hat einen weiteren großartigen Rennsonntag hinter sich, an dem er seinen 20. Podestplatz in den ersten 20 Rennen der Saison eroberte – das gelang keinem Fahrer vor ihm.

«Im zweiten Rennen habe ich nicht gedacht, dass ich gewinnen kann», äußerte er angesichts des großen Vorsprungs, den Ducati-Werksfahrer Chaz Davies bereits hatte. Doch dann wurden dessen Rundenzeiten wegen des nachlassenden Hinterreifens so langsam, dass Rea in der letzten Runde aufschließen und ihn auf der langen Geraden vor der letzten Kurve sogar überholen konnte.

 «Ich habe Chaz sauber überholt, er konterte auf der Bremse», erklärte der WM-Leader SPEEDWEEK.com. «Chaz war in der Kurve innen von mir, wir berührten uns. Ich kritisiere ihn deswegen nicht, ich hätte es gleich gemacht. Ich bin dabei aber fast gestürzt und kann froh sein, dass ich den Tag mit einem Sieg und einem zweiten Platz beenden konnte. Damit hat niemand gerechnet.»

Platz 2 war keine Option

Den zweiten Lauf verlor Rea um 0,091 sec gegen Davies, den ersten hat er mit 0,121 sec Vorsprung gewonnen – nach 88,688 Kilometern Renndistanz.

Dabei sah zu Rennbeginn alles nach einem souveränen Sieg seines Kawasaki-Teamkollegen Tom Sykes aus. «Tom war zu Anfang so schnell, ich dachte mir, mach’s gut, wir sehen uns später», urteilte Rea. ?

Tatsächlich war der Hinterreifen von Sykes im letzten Rennviertel hinüber, der Engländer verlor in den letzten vier Runden 17 Sekunden (!) auf die Spitze und wurde von Platz 1 auf 5 durchgereicht.

«Dass Tom langsamer wird war mir klar», meinte Rea. «Aber nicht so rapide. Was mich enttäuscht: Als ich zu ihm aufschloss habe ich gleich gemerkt, dass er Spielchen spielen will. Das hätte mich meine Siegchance kosten können, die letzten drei Runden war ich aber an Davies dran. Er ist eine gute Referenz, er fährt sehr sauber und macht keine Fehler. In der letzten Kurve unterlief mir ein Fehler, ich konnte aber besser auf die Gerade hinausbeschleunigen, weil die Kawasaki mehr Grip hat als die Ducati, und gewinnen.»

Der Nordire bekam die letzten Runden von seinem Team auf dem Pitboard angezeigt, dass Platz 2 in Ordnung ist. «Für mich war das keine Option, wenn es die Chance auf den Sieg gibt», unterstrich der Fast-Weltmeister. «Ich weiß, wie schwer diese Jungs schuften.»

In den letzten sechs Rennen der Saison gibt es 150 Punkte zu holen, Rea hat jetzt 144 Vorsprung auf Davies. Noch sechs WM-Punkte, dann ist Rea erstmals Weltmeister.

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