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Sieger Chaz Davies profitiert vom Krieg bei Kawasaki

Von Ivo Schützbach
Chaz Davies ist der Fahrer der Stunde

Chaz Davies ist der Fahrer der Stunde

Unterschiedlicher hätten die Bedingungen in den beiden Superbike-Rennen in Magny-Cours nicht sein können. Nur eine Sache war konstant: Der Sieger hieß jeweils Chaz Davies und kommt aus dem Ducati-Werksteam.

Chaz Davies, normalerweise Asket und Vorbildsportler, hat die Mega-Sektflasche von der Siegerehrung in der Hand und nimmt erst mal einen kräftigen Schluck, als er sich mit SPEEDWEEK.com zum Rapport trifft. «Ich bin dehydriert», schmunzelte der Waliser, der soeben seinen zweiten Sieg an diesem Wochenende eingefahren hatte. Seinen siebten Triumph in diesem Jahr, den 16. Superbike-Sieg seiner Karriere.

Das Ducati-Ass war der lachende Dritte in einem epischen Kampf zwischen den Kawasaki-Werksfahrern Jonathan Rea, Tom Sykes und ihm. «Ich habe alles gegeben», unterstrich Davies. «Ich wusste, dass Tom in den ersten Runden den Hammer fallen lassen würde, er hatte die Pace seit Freitagmorgen. Dann kam Jonathan dazu und hat zu Tom aufgeschlossen. Ich war nicht in der Lage das Gleiche wie sie zu tun, an einigen Stellen auf der Strecke verlor ich jeweils 1 oder 2/10 sec, an anderen Stellen war ich 0,1 sec schneller. Ich wusste nicht, wie ich hätte mehr tun sollen. Zu Rennmitte sind sie mir dann ein bisschen weggefahren und ich musste mich zurückkämpfen. Als ich hinter ihnen war, sah ich nirgends eine Überholmöglichkeit. Dort, wo es eine Möglichkeit gab, waren sie stärker als ich.»

Dann wollte Rea unbedingt an Sykes vorbei, bremste spät, bekam die Kurve nicht, beide Kawasaki-Piloten mussten eine weite Linie wählen. Davies bedankte sich und huschte an beiden vorbei.

«Ich ergriff die Chance mit beiden Händen», grinste der Vizeweltmeister von 2015. «Wäre das nicht passiert, wäre es sehr schwierig geworden diesen Sieg nach Hause zu bringen. Als ich vorne war, gab ich richtig Gas und fuhr meine besten Runden – ich war am Limit. Dass ich mich leicht absetzen konnte, hat mich überrascht.»

Auf dem Zielstrich hatte Davies 2,091 sec Vorsprung auf Rea und noch eine halbe mehr auf Sykes.

Drei Siege in den letzten vier Rennen: Welchen Anteil daran haben die Ducati-Tests in der Sommerpause? «Jeden», unterstrich Davies. «Dabei ging es in diesen Tests nur um die Geometrie und Balance des Motorrades, wir hatten null Neuigkeiten für die Elektronik oder den Motor.»

Vier Rennen vor Saisonende fehlen Davies 81 Punkte auf WM-Leader Rea und 33 auf den Zweitplatzierten Sykes, 100 Punkte sind noch zu holen. «Es ist nicht vorbei, bevor es vorbei ist», weiß der 29-Jährige. «Man kann sich leicht mal null Punkte in einem Rennen einhandeln. Wenn sich Johnny einen Ausrutscher leistet, dann liegen wieder alle eng beisammen. Ein angenehmer Luxus für mich ist, dass ich nichts zu verlieren habe. Für mich geht es in der Meisterschaft kaum noch nach vorne und nicht mehr nach hinten. Johnny muss an die WM denken, es ist an uns, seinen Titel zu verhindern.»

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