BSB Sidecar: Williams/Kölsch-Drama vor letztem Lauf

Luke Williams/Kevin Kölsch
Die Ausgangslage vor den letzten beiden Läufen der BSB Sidecar war klar. Drei Teams durften sich noch Chancen auf den Titel ausrechnen, wobei der Brite Luke Williams und sein deutscher Beifahrer Kevin Kölsch mit einem Vorsprung von 18 Punkten auf die Briten Lewis Blackstock/Oscar Lawrence als Führende nach Brands Hatch anreisten. Die Titelverteidiger, die englischen Brüder Sam und Jack Laidlow, lagen weitere zehn Zähler zurück auf dem dritten Platz.
Schon im Zeittraining zeigte der mehrmalige Vize-Meister Blackstock mit der Pole-Position deutlich, dass er nichts unversucht lassen wird, um das Steuer doch noch zu seinen Gunsten herumzureißen. Bei einer Traumrunde ließ er sogar die Weltmeister Harry Payne/Kevin Rousseau klar hinter sich. Als Dritte bzw. Vierte lagen allerdings seine Konkurrenten Laidlow und Williams dicht dahinter.
Das erste Rennen am Samstagabend brachte bereits eine Vorentscheidung. Während sich an der Spitze ein spannender Dreikampf zwischen Payne, Blackstock und Williams entwickelte, musste Laidlow frühzeitig seinen Seitenwagen mit einem technischen Defekt abstellen. Nach zehn Runden hatte sich Payne um wenige Zehntelsekunden durchgesetzt. Blackstock verkürzte als Zweiter seinen Rückstand auf den Drittplatzierten Williams auf 13 Punkte.
Die letzten zehn Runden auf der Traditionsrennstrecke in Brands Hatch musste also die Entscheidung bringen. Sollten sich Blackstock und Lawrence das Punktemaximum sichern, bräuchten Williams/Kölsch zumindest einen vierten Rang, um als Gesamtsieger der 14 Rennen umfassenden Serie hervorzugehen, doch das Drama nahm schon vor dem Start seinen Lauf. Williams konnte erst gar nicht ins alles entscheidende Rennen gehen.
«Heute sollte es einfach nicht sein! In der Besichtigungsrunde hatten wir einen Defekt an der Kraftstoffleitung und konnten ihn nicht rechtzeitig beheben. Abgesehen davon war es toll, wieder mit Luke und dem Team zusammen zu sein, wir waren sofort wieder ganz vorne mit dabei», spielte Kölsch auf den Umstand an, dass man sich in Cadwell Park nach einem Zerwürfnis getrennt und deswegen bei zwei der drei Läufe auf den Start verzichtet hatte.
Durch den Ausfall von Williams/Kölsch mussten Blackstock/Lawrence nur ins Ziel kommen, um die Meisterschaft im letzten Abdruck doch noch zu gewinnen. Diese Mindestanforderung erfüllten die Paarung mit Bravour. In den Kampf um den Sieg, den sich Payne/Rousseau mit einem Vorsprung von 89 Tausendstelsekunden vor Todd Ellis/Emmanuelle Clément holten, griffen sie nicht ein, um nicht doch noch einen Ausfall zu riskieren.
Meisterschaftsendstand (nach 14 Rennen):
1. Lewis Blackstock/Oscar Lawrence (GB), LCR Yamaha, 239. 2. Luke Williams/Kevin Kölsch (GB/D), LCR Yamaha, 227 Punkte. 3. Sam und Jack Laidlow (GB), ARS Yamaha, 195. 4. Sam und Tom Christie (GB), LCR Yamaha, 155. 5. Robb Biggs/Ferry Segers (GB/NL), LCR Yamaha, 144. 6. Ben Birchall/Patrick Rosney (GB), Ryde Honda, 132. 7. Paul Kirby/Ema Salmon (GB/F), ARS Yamaha, 126. 7. Phil Bell/Phil Hyde (GB), LCR Yamaha, 125. 8. Rob Atkinson/Mark Middleton (GB), ARS Yamaha, 109. 10. John Holden/Phil Knapton (GB), ARS Kawasaki, 72.