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Speedway Pardubitz: Der ganz besondere Goldhelm

Von Manuel Wüst
Das Stadion von Pardubitz

Das Stadion von Pardubitz

Das Goldhelmrennen in Pardubitz mit seinem speziellen Modus lockt Jahr für Jahr Tausende Fans nach Tschechien. An diesem Wochenende ist die 74. Ausgabe des prestigeträchtigen Speedway-Events.

Im September 1929, noch vor dem zweiten Weltkrieg, wurde zum ersten Mal der Goldhelm von Pardubitz (Pardubice) ausgefahren. Damals auf einer Grasbahn, auf der heute noch Pferderennen stattfinden. Die Strecke war über zwei Kilometer lang und hat mit dem heutigen Speedwayrennen nur wenig gemein. Der erste Sieger war der Tscheche Zdenek Pohl; mit Rudi Klein, Hans Walter Buttler, Hans Mayer und Herman Gunzenhauser finden sich auch Sieger aus Deutschland und Österreich in der Siegerliste.

Während des Krieges wurde das Rennen nicht ausgetragen, in den Folgejahren fand es lediglich 1947, 1949 und 1951 statt. Zu dieser Zeit trug sich Fritz Dirtl aus Österreich in die Siegerliste ein. Mit Miroslav Spinka, Vater des späteren Rennfahrers Milan Spinka, aus Tschechien und Hans Zierk aus der DDR tauchten berühmte Namen auf dem Podest in Pardubitz auf.

Da der Sport durch die kommunistische Regierung in den Jahren 1952 bis 1960 keine Unterstützung erhielt, fanden die Goldhelmrennen nicht statt und es sollte bis 1961 dauern, dass es in Pardubitz wieder Action gab. Seit 1961 wird der Goldhelm ununterbrochen ausgefahren, auch in den Corona-Jahren 2020 und 2021.

Seit dem Neustart 1961 ging der Goldhelm nur einmal nach Deutschland: 1962 siegte Josef Seidl, der unter anderem auch den Silberhelm in Herxheim gewann, vor einem gewissen Martin Tatum, dem Vater von Kelvin und Neville.

Am 27. September 1970 war es Ole Olsen, der seinen ersten von sieben Goldhelmen gewann, womit der Däne Rekordhalter ist. Am nächsten kommen Olsen der Tscheche Jiri Stancl sen. mit fünf Helmen und der Australier Leigh Adams mit vier. Der Schwede Tony Rickardsson und der Australier Jason Doyle eroberten je drei Goldhelme.

Seit damals schafften es nur zwei Deutsche aufs Siegerpodest: 1972 wurde Hans-Jürgen Fritz Dritter, in den Jahren 2015 und 2016 wurde der Bayer Martin Smolinski ebenfalls Dritter.

Seit 1975 wird in Pardubitz in einem zusätzlichen Juniorenrennen um das goldene Band gefahren. Nachdem das Band jahrelang fest in tschechischer Hand war, konnte 1993 Ben Howe aus Großbritannien als erster Ausländer siegen. 1994 trug sich mit Mirko Wolter erstmals ein Deutscher in die Siegerliste ein, 2006 wiederholte Christian Hefenbrock diesen Triumph. Fahrer, die das goldene Band und den Goldhelm gewonnen haben, gibt es nur zwei: Antonin Kasper jun. und der Schwede Andreas Jonsson.

Auch beim 74. Goldhelmrennen wird der besondere Rennmodus von Pardubitz zum Tragen kommen, mit Norick Blödorn und Kevin Wölbert werden auch zwei Deutsche am Start sein. In den Vorrunden, dem Viertelfinale und den Halbfinals fahren die Piloten in unterschiedlichen Gruppen auf der sehr breiten Bahn zu sechst, nur die zwei besten Läufe je Fahrer gehen in die Wertung ein. So kommt es immer wieder vor, dass Fahrer nach zwei guten Resultaten auf Starts verzichten und im dritten Lauf einer Gruppe keine sechs mehr am Band stehen.

Die besten sechs, die alle Gruppenphasen überstanden haben, fahren dann im Finale über sechs Runden um den 74. Goldhelm, der in der Geschichte des Bahnsports einen ganz besonderen Stellenwert hat.


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