Bartosz Zmarzlik: WM-Titel Nummer 3 mehr als verdient

Von Manuel Wüst
Bartosz Zmarzlik ist vorzeitig neuer Speedway-Weltmeister und unumstritten der stärkste Fahrer der Grand-Prix-Saison 2022. Mit seinem dritten Titel steigt er in der Riege der Besten aller Zeiten weiter auf.

In neun Grands Prix in diesem Jahr fuhr Bartosz Zmarzlik sechsmal ins Finale und gewann drei davon. Die Rennen, in denen der Pole den Endlauf verpasste, beendete er jeweils auf dem fünften Rang und kassierten jedes Mal immerhin 12 von 20 WM-Punkten.

Dass Zmarzlik nach solch einer Konstanz bereits nach dem neunten von zehn Events am Ziel seiner Träume angelangt ist, dem dritten Weltmeistertitel, ist wenig verwunderlich. «Für mich war es so eine schöne Nacht, jetzt kann ich mit Titel Nr. 3 nach Thorn fahren, das macht es so viel einfacher für den Kopf», erzählte er nach seinem Sieg in Malilla. «Darüber freue ich mich sehr. Ich bin seit sieben Jahren im Speedway-GP und habe sechs Medaillen gewonnen. Das ist schön, dreimal war es Gold.»

Mit seinen drei WM-Titeln hat Zmarzlik nun gleich viele wie die ehrwürdigen Erik Gundersen und Ole Olsen, die zu Zeiten des Ein-Tages-Finales Champion wurden, sowie Jason Crump, Tai Woffinden und Nicki Pedersen. Mit dem Triumph am Samstag in Schweden hat Zmarzlik im siebten Jahr im Grand Prix seinen 18. Sieg eingefahren. Damit hat er einen mehr auf dem Konto als Nicki Pedersen und ist in Reichweite von Tomasz Gollob (22), Greg Hancock (21) und Tony Rickardsson (20). Spitzenreiter dieser Liste ist der Australier Jason Crump mit 23 ersten Plätzen. Wenn der erst 27-jährige Zmarzlik weiterhin so überragend fährt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Pole die Führung übernimmt.

In den vergangenen vier Jahren holte Zmarzlik drei WM-Titel und musste sich nur 2021 nach einem packenden Duell dem Russen Artem Laguta geschlagen geben. Ob Laguta, der als Russe ebenso wie sein Landsmann Emil Sayfutdinov aus politischen Gründen vom Grand Prix 2022 ausgeschlossen wurde, Zmarzlik dieses Jahr hätte schlagen können, wissen wir nicht. Unter den angetretenen Fahrern war der Stettiner der Beste: Nicht nur was die Konstanz betrifft, sondern auch nach Anzahl der Siege.

«Ich bin sehr glücklich, weil ich jetzt weiß, dass ich die Meisterschaft und auch das Rennen in Malilla gewonnen habe», hielt Bartosz fest. «Darauf bin ich stolz, weil ich weiß, wie viel Arbeit dahintersteckt. Meine Familie und Sponsoren sind sehr wichtig für mich. Seit Beginn meiner Karriere war meine ganze Familie bei mir, in meinem Kopf habe ich das Gefühl, dass wir zusammen kämpfen und ich nicht allein bin. Das tut mir sehr gut, weil ich meiner Familie im Leben und im Job sehr nahe bin. Die ganze Familie arbeitet sehr hart mit mir.»

Ergebnisse Speedway-GP Malilla/S:

1. Bartosz Zmarzlik (PL), 13 Vorlaufpunkte/20 WM-Punkte
2. Fredrik Lindgren (S), 9/18
3. Maciej Janowski (PL), 11/16
4. Tai Woffinden (GB), 8/14
5. Martin Vaculik (SK), 13/12
6. Robert Lambert (GB), 10/11
7. Leon Madsen (DK), 10/10
8. Patryk Dudek (PL), 7/9
9. Jason Doyle (AUS), 7/8
10. Mads Hansen (DK), 6/7
11. Jack Holder (AUS), 6/6
12. Oliver Berntzon (S), 5/5
13. Andrzejs Lebedevs (LV), 5/4
14. Max Fricke (AUS), 4/3
15. Daniel Bewley (GB), 3/2
16. Pawel Przedpelski (PL), 2/1
17. Victor Palovaara (S), 1/0
18. Anton Karlsson (S), 0/0

Halbfinale 1: 1. Tai Woffinden, 2. Fredrik Lindgren, 3. Martin Vaculik, 4. Leon Madsen

Halbfinale 2: 1. Bartosz Zmarzlik, 2. Maciej Janowski, 3. Robert Lambert, 4. Patryk Dudek

Finale: 1. Bartosz Zmarzlik, 2. Fredrik Lindgren, 3. Maciej Janowski, 4. Tai Woffinden

Stand nach 9 von 10 Rennen:

1. Bartosz Zmarzlik (PL), 148 WM-Punkte (Champion)
2. Leon Madsen (DK), 117
3. Patryk Dudek (PL), 100
4. Robert Lambert (GB), 97
5. Daniel Bewley (GB), 93
6. Fredrik Lindgren (S), 92
------------------------------------------
7. Maciej Janowski (PL), 92
8. Tai Woffinden (GB), 88
9. Jason Doyle (GB), 76
10. Martin Vaculik (SK), 71
11. Mikkel Michelsen (DK), 70
12. Jack Holder (AUS), 64
13. Max Fricke (AUS), 52
14. Anders Thomsen (DK), 51
15. Pawel Przedpelski (PL), 29
16. Andrzejs Lebedevs (LV), 16
17. Rasmus Jensen (DK), 12
18. Matej Zagar (SLO), 11
19. Mads Hansen (DK), 7
20. Gleb Chugunov (RUS), 7
21. Kai Huckenbeck (D), 7
22. Oliver Berntzon (S), 5
23. Maksym Drabik (PL), 4
24. Szymon Wozniak (PL), 3
25. Tom Brennan (GB), 1
26. Jan Kvech (CZ), 1

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