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René Deddens: Profigeschäft für ihn der falsche Weg

Von Manuel Wüst
René Deddens vor Lukas Baumann

René Deddens vor Lukas Baumann

Mit dem dritten Platz im Speedway-DM-Finale im pfälzischen Herxheim überraschte René Deddens. Dabei fährt der Norddeutsche im Vergleich zu einigen Konkurrenten deutlich weniger Rennen.

René Deddens war der spektakulärste Fahrer des DM-Finals. Er hatte für sich die schnelle äußere Linie auf der Herxheimer Bahn ohne Streckenbegrenzung entdeckt und begeisterte das Publikum mit so mancher Aufholjagd.

«Ich hatte keine großen Erwartungen an das Rennen», erzählte Deddens SPEEDWEEK.com. «Das war erst mein zwölftes Rennen in diesem Jahr und ich habe gehört, dass das nicht mal ein Viertel von dem ist, was Wölbert und Blödorn gefahren sind. Da fehlt mir natürlich ein bisschen Erfahrung und Routine. Und Corona kommt noch dazu, in zwei Jahre bin ich gar kein Rennen gefahren. In Herxheim bin ich in der Vergangenheit noch nie ein gutes Rennen gefahren. Ich habe meist schlechte Rennen geliefert und deshalb selbst nicht groß auf mich gesetzt. Nach dem Training hatte ich aber ein gutes Gefühl und wusste nach Rücksprache mit den Mechanikern, dass es gut werden kann.»

Deddens gewann Bronze hinter Blödorn und Wölbert und hatte im letzten Durchgang sogar noch die Chance auf den Titel – er zeigte, dass er in Deutschland vorne mitfahren kann. Zu mehr als einem Hobby wird der Bahnsport für den Norddeutschen aber nicht mehr. «Ich bin jetzt 30 Jahre alt und brauche nicht mehr ins Profigeschäft eingreifen. Der Sport ist in Deutschland leider eine Randsportart und die Sponsoren sind weniger als in anderen Ländern. Da ich engen Kontakt mit Kai Huckenbeck habe, sehe ich, wie schwer es ist. Ich möchte eine gesicherte Zukunft haben. Solange ich so mitfahren kann, bleibe ich dabei. So wie ich und Michi Härtel das machen, ist der richtige Weg. Da sollten wir Deutsche uns mehr dran halten, da haben wir mehr davon.»

Einen tiefen Einblick ins Profigeschäft erhält der 30-Jährige regelmäßig bei seinem befreundeten Fahrerkollegen Anders Thomsen. Der Däne gewann in diesem Jahr den Grand Prix in Landsberg (Gorzow), verletzte sich aber zuletzt schwer und musste seine Saison frühzeitig beenden.

Während mehreren Übertragungen auf TV-Sender Eurosport war Deddens an dessen Seite zu sehen und wie er ihn in der Box unterstützt: «Ich habe keinen offiziellen Job bei Anders. Ich verbringe die meiste Zeit von meinem Urlaub in Polen und reise mit ihm herum. Wenn ich keine Rennen habe, unterstütze ich ihn mit allem wie ich kann und bin das Mädchen für alles. Er kommt auch zu mir, wenn er reden möchte. Den letzten Grand Prix, bei dem ich dabei war, hat er gewonnen. Nach Glasgow ist seine Saison ja leider vorbei.»

Zum Premierenjahr des neuen SGP-Promoters Discovery sagte Deddens: «Es ist schon alles gut gemacht. Wie die Boxen aufgebaut sind und die Vermarktung, das ist sehr stark und ein Schritt in die richtige Richtung. Ich rede jetzt aber nur vom Grand Prix. Bei der Team-Weltmeisterschaft muss man sich überlegen, ob das auf nur einer Bahn in dieser Form Sinn macht.»

Ergebnisse Speedway-DM Herxheim/D:

1. Norick Blödorn, 15 Punkte
2. Kevin Wölbert 14
3. René Deddens 13
4. Michael Härtel 11
5. Lukas Fienhage 11
6. Marius Hillebrand 9
7. Valentin Grobauer 9
8. Erik Bachhuber 7
9. Fynn Ole Schmietendorf 6
10. Jonny Wynant 5
11. Lukas Baumann 5
12. Dennis Helfer 5
13. Nick Colin Haltermann 5
14. Maximilian Troidl 3
15. Ann-Kathrin Gerdes 0

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