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Erik Riss nach Sturz: Nicht geduldig genug, zu gierig

Von Manuel Wüst
Ende Juli stürzte Erik Riss bei einem Speedwayrennen zur polnischen Liga und brach sich das Kahn- und Wadenbein. SPEEDWEEK.com hat nachgefragt, wie es dem 26-jährigen Schwaben geht.

Beim Auswärtsrennen der Trans MF Landshut Devils im polnischen Bromberg (Bydgoszcz) stürzte Erik Riss im 14. Lauf schwer und schlug ausgerechnet ausgangs der Startkurve in die Bande ein, wo keine Airfences mehr angebracht sind.

«Viele werden das Video von meinem Sturz gesehen haben, es war ein ziemlich heftiger Einschlag», erinnerte sich Riss an die verhängnisvolle Situation. «Im Nachhinein war es sehr unnötig von mir, weil es mein eigener Fehler war. Im Speedway musst du Entscheidungen innerhalb von Millisekunden treffen und manchmal triffst du die falschen, weil du zu gierig bist und zu schnell an einem vorbei willst, wo es besser wäre, geduldig zu sein. Der Sturz ist in der ersten Kurve passiert. Es ist am einfachsten, in der ersten Kurve zu überholen und am vorteilhaftesten nach der ersten Kurve in Führung zu sein, weil sich dann der Lauf einfacher gestaltet. Ich habe eine falsche Entscheidung getroffen, bin innen auf die Kante mit dem Vorderrad drauf und die war relativ hoch. Da muss irgendwo ein Loch gewesen sein, in das ich mit dem Vorderrad rein bin. Das Vorderrad ging dann in die Luft, und als es wieder runterkam, hat es Richtung Bande gezeigt. Da war dann auch noch der andere Fahrer im Weg und ich habe sein Hinterrad berührt. Es war sehr unglücklich und hat mich selbst am meisten geärgert, denn es war meine eigene Entscheidung in dem Moment.»

Das Rennen war für Riss gelaufen und es ging auf direktem Wege ins Krankenhaus, wo die Erstversorgung stattfand. «Dort wurde ich geröntgt, das Wadenbein in Position gebracht und das Bein eingegipst. Nach dem Röntgen meinten sie, dass keine Operation nötig sei, doch ich bin dann am Tag drauf in Deutschland ins Krankenhaus und die haben sofort operiert.»

In Memmingen kam der 26-Jährige unters Messer und bekam im linken Wadenbein eine Platte eingesetzt, damit der Knochen gut zusammenwachsen kann. Seither heißt es für Riss geduldig sein und der Heilung Zeit geben: «Es dauert mindestens sechs Wochen, normalerweise zieht sich das noch länger. Mein Doc sagt, dass man normalerweise erst nach sechs Wochen mit Physiotherapie beginnt und zunächst einmal vier Wochen komplett stillhält, damit der Knochen heilt.»

Für Riss eine sehr unbefriedigende Antwort, denn der Bad Wurzacher, der zurzeit seinen Lebensmittelpunkt in England hat, will schnell wieder zurück. «14 Tage sind es jetzt seit der OP und viel machen kann ich nicht. Ich fange jetzt langsam an zu belasten und bewege meinen Fuß, auch wenn ich nicht weiß, ob ich das schon machen sollte. Aber ich will so schnell es geht aufs Motorrad zurück. Solange ich meine Fuß schmerzfrei bewegen kann, sehe ich keine Probleme.»


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