Greg Hancock: «Gollob ist der Beste aller Zeiten»

Von Ivo Schützbach
Mit 46 Jahren und vier WM-Titeln ist Greg Hancock eine Speedway-Ikone, nicht zuletzt wegen seiner brillanten Starts wurde er 2016 Weltmeister. Die Geheimnisse dahinter verriet er SPEEDWEEK.com.

Der Kalifornier Greg Hancock gewann die Speedway-Weltmeisterschaft 1997, 2011, 2014 und 2016, es liegen unglaubliche 19 Jahre zwischen seinem ersten und dem letztjährigen Titelgewinn.

Wenn am 29. April im slowenischen Krsko der erste von zwölf Speedway-GP 2017 stattfindet, wird Hancock fast 47 Jahre alt sein. SPEEDWEEK.com sprach mit ihm.

Greg, du lebst heute maßgeblich von deinen guten Starts?

Ich investiere alles, um als Erster in der ersten Kurve zu sein. Das ist wichtiger, als über vier Runden der Schnellste zu sein. Wenn ich vorne bin, muss man mich erst mal überholen. Wenn das einem gelingt, ziehe ich den Hut vor ihm.

Viele Fahrer haben noch nicht herausgefunden, was für sie am Start am Besten funktioniert. Ich habe vielen von ihnen geholfen mit ihrer Starttechnik. Gute Starts zu machen ist kein Geheimnis, es ist eine Frage des Gefühls. Erik Gundersen, ein großartiger Fahrer, hat mir einmal gesagt, dass er mir nicht beibringen kann wie man gut startet – aber er kann es mir zeigen. Das Gefühl dafür muss man selber finden. Damals verstand ich nicht ganz was er meinte, heute ist es mir klar. Du musst am Start eins sein mit deinem Motorrad, die Drehzahl und die Vibrationen spüren, genau merken wann und wie die Kupplung greift. Zwischen dem Gasgriff, der Kupplung und dem Hinterrad muss die perfekte Harmonie aufgebaut werden.

Das ist, was du zum Beispiel deinem Schützling Maciej Janowski beibringst?

Ich versuche ihm viele Ideen zu liefern und Anweisungen zu geben. Aber wir haben völlig unterschiedliche Fahrstile, er sitzt ganz anders auf seinem Motorrad, die Abstimmung ist anders.

Über die Jahre habe ich ihm aber immer das Gleiche gesagt: Ich kann nicht für dich starten, aber du hast ein gutes Gefühl. Er soll alles probieren und herausfinden, was für ihn am Besten funktioniert. Du darfst nie aufhören zu lernen, zu versuchen und dir die anderen anzusehen. Ich glaube, dass er sich gut schlägt, und dass eine brillante Zukunft vor ihm liegt. Ich hoffe es für ihn, er ist wie ein kleiner Bruder für mich. Eine Schande, dass er kein Amerikaner ist.

Starten ist alleine eine Frage des Gefühls?

Ganz sicher. Es kommt auf das Fingerspitzengefühl an.

Schau dir die besten Speedway-Fahrer der Geschichte an. Der Beste, den ich je gesehen habe, ist Tomasz Gollob. Seine Erfolge werden ihm nicht gerecht. Er hatte alles, um alles zu gewinnen, es gab nie einen besseren Speedway-Fahrer. Wenn ich ihm zusah beim Fahrern, er tänzelte mit den Fingern am Lenker. Alles sah ganz leicht und weich aus, er fuhr nie aggressiv. Er war unfassbar gut.

Er war der älteste Weltmeister vor dir. Wieso gibt es keine anderen Fahrer in deinem Alter auf diesem Level?

Ich bin wirklich alt – im Kopf aber noch sehr jung. Für mich läuft es, ich hänge mit den jungen Fahrern ab, damit ich im Spiel bleibe. Wenn ich anfange mit meinen gleich alten Kumpels in Bars abzuhängen...

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