KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

20 Jahre Speedway-GP im Cabrio-Stadion von Cardiff

Von Manuel Wüst
Die Lichtshow in Cardiff ist spektakulär

Die Lichtshow in Cardiff ist spektakulär

Der Grand Prix in Cardiff ist eines der Aushängeschilder des Speedway-Sports, nach zwei Jahren Zwangspause gibt es den Event endlich wieder. Livebilder sind im Eurosport-Player zu sehen.

Seit 2001 wird der Speedway-Grand-Prix von Großbritannien im walisischen Cardiff ausgetragen, nachdem er zuvor in London-Hackney, Bradford und Coventry war. Seither verwandelt sich das Millennium-Stadium, das inzwischen Principality-Stadium heißt, einmal im Jahr zum Mittelpunkt der Speedway-Welt und zieht Fans von überall her an.

2020 sollte der Event zum 20. Mal ausgetragen werden, doch die behördlichen Corona-Verbote verhinderten dies. Gleiches galt für das Vorjahr. 2022 ist es endlich soweit und alle bisherigen Sieger wurden eingeladen. Tony Rickardsson, der 2001 den ersten Grand Prix in Cardiff gewann und 2005 mit seinem legendären Husarenritt an der Bande entlang zu seinem zweiten Triumph fuhr, wird ebenso vor Ort sein wie Jason Crump. Der Australier hat wie der Kalifornier Greg Hancock dreimal in Cardiff gewonnen und ist damit Rekordhalter.

Aus britischer Sicht gab es in 19 Grands Prix erst einmal einen Sieger – 2007 Chris Harris. Der Engländer machte vier Runden lang Jagd auf den führenden Hancock und zwang diesen in der letzten Runde in einen Fehler, bei dem sich die Moderatoren an den Mikrophonen fast überschlugen. Harris hatte die Chance, mit einem Erfolg in der Britischen Meisterschaft die Wildcard für den Jubiläums-Event zu gewinnen, doch das Rennen, in dem der 39-Jährige stark fuhr, wurde abgebrochen und so bekam der Meister des Vorjahres, Adam Ellis, den Zuschlag.

Als einziger Deutscher fuhr in der Saison 2014 der Bayer Martin Smolinski mit, der einen Lauf gewann, bis in die Halbfinals kam und Gesamtachter wurde. «Das Coolste ist das Drumherum mit dem Stadion für 50.000 bis 60.000 Leute. Ich hatte es schon als Fan erlebt und es ist unbeschreiblich, wie sich in der Stadt alles um Speedway dreht. Im Stadion selbst geht es mit einer irren Lichtshow weiter, das einem das Herz in die Hose rutschen kann», erinnerte sich der Olchinger. «Man fühlt sich als Speedway-Fahrer in Arenen wie in Cardiff, Kopenhagen oder Stockholm wie ein Superheld – und in Cardiff ist das Ganze noch mal geiler. Im Rennen selbst sind die Fans durch die Sicherheitszone etwas weit weg von der Bahn, aber die Stimmung mit den Airhorns nimmt man auf jeden Fall wahr. Ich kann nur jedem Fan empfehlen mal hinzufahren, Cardiff muss man erlebt haben!»

Smolinski wird die Läufe in Cardiff auch dieses Jahr begleiten. In seiner Funktion als Eurosport-Experte meldete er sich gemeinsam mit Norbert Ockenga bereits am Freitag zum Qualifying, dieses wurde ebenso live im kostenpflichtigen Eurosport-Player übertragen, wie es das Rennen am Samstag (Start 18 Uhr MEZ) wird.

Sportlich gesehen geht der Grand Prix nach rund sechswöchiger Pause in die zweite Saisonhälfte, in den kommenden Wochen werden die verbleibenden fünf Rennen ausgetragen. Bartosz Zmarzlik kommt mit 18 Punkten Vorsprung auf Herausforderer Leon Madsen nach Cardiff, während der derzeitige WM-Dritte Martin Vaculik seinen Start absagen musste. Der Slowake brach sich das Schulterblatt und wird vom Letten Andzejs Lebedevs ersetzt.

Das Stadion in Cardiff hat im Speedway-Sport nicht nur wegen seiner Dimensionen einen Sonderstatus. Es war auch das erste Stadion mit einem verschließbaren Dach, in dem ein Grand Prix ausgetragen wurde. Damit sind sämtliche Veranstaltungen witterungsunabhängig.

Alle Cardiff-Sieger:

2001: Tony Rickardsson (S)
2002: Ryan Sullivan (AUS)
2003: Nicki Pedersen (DK)
2004: Greg Hancock (USA)
2005: Tony Rickardsson (S)
2006: Jason Crump (AUS)
2007: Chris Harris (GB)
2008: Jason Crump (AUS)
2009: Jason Crump (AUS)
2010: Chris Holder (AUS)
2011: Greg Hancock (USA)
2012: Chis Holder (AUS)
2013: Emil Sayfutdinov (RUS)
2014: Greg Hancock (USA)
2015: Niels-Kristian Iversen (DK)
2016: Antonio Lindbäck (S)
2017: Maciej Janowski (PL)
2018: Bartosz Zmarzlik (PL)
2019: Leon Madsen (DK)

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