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HYRAZE League: Wasserstoff-Rennserie gründet GmbH

Von Felix Schmucker
Studie des Fahrzeuges für die HYRAZE LEAGUE

Studie des Fahrzeuges für die HYRAZE LEAGUE

Die HYRAZE League will in Zukunft Motorsport mit Wasserstoff-Rennwagen bieten. Um das Projekt weiter voran zu bringen, wird nun eine GmbH gegründet. Erster Chef ist bis auf weiteres HWA-Vorstand Martin Marx.

Im letzten Sommer wurde die HYRAZE League vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine neue Wasserstoff-Rennserie, die ab der Saison 2023 im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters ausgetragen werden soll. Die Boliden sollen 800 PS leisten und bis zu 250 km/h schnell sein. Jetzt wurde der nächste Schritt auf dem Weg dorthin gemacht.

Unter dem Dach der HYRAZE GmbH, die sich derzeit in Gründung befindet, soll die Entwicklung der revolutionären Wasserstoff-Rennserie weiter vorangetrieben werden. Bis zum Start der Serie werden sich im Rahmen einer Investitionsrunde bis zu sechs Gesellschafter zusammenschließen. Als Geschäftsführer steht bis auf weiteres Martin Marx, Vorstand der HWA AG, der neu gegründeten HYRAZE GmbH vor.

Die beteiligten Partner werden ihr jeweiliges starkes technisches Know-how bündeln. Zugleich bietet das zukunftsweisende Projekt Investitionsmöglichkeiten für potenzielle Interessenten. Mehrere Investoren haben schon ihre Unterstützung für das auf Nachhaltigkeit setzende Konzept der bahnbrechenden Serie zugesagt. Bei der Entwicklung der von grünem Wasserstoff angetriebenen Rennfahrzeuge werden modernste Technologien zum Einsatz gebracht. Die so entstehende Technologieplattform sorgt für einen Innovationsschub, der auch der Serienproduktion von Wasserstoff betriebenen Straßenfahrzeugen zugutekommen wird. Das entspricht der Grundidee der Serie, den Rennsport wieder als Entwicklungsplattform für die Serienproduktion zu nutzen.

Vier Patente wurden bereits angemeldet, die dieses Innovations- und Transformationspotenzial widerspiegeln. Die Rolle der Schlüsseltechnologie nimmt dabei die vom Fraunhofer-Institut geprüfte Technologie der Batteriezellen ein, die einen Quantensprung für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen mit Wasserstoff als Primärenergieträger bedeutet. Stand bislang nur eine begrenzte Energiemenge zur Verfügung, die rekuperiert werden kann, wird dieses Problem durch eine vollkommen andere Art der Batterienutzung gelöst. Im Fahrzeug der HYRAZE League dient die Batterie nicht als Speichermedium für die Primärenergie, sondern als reine Leistungsbatterie. Die Primärenergie wird durch den Wasserstoff erzeugt und steht durch Rekuperation beim Bremsen größtenteils wieder zur Verfügung. An der Vorderachse kann bei einer Vollbremsung bis zu 80 Prozent und an der Hinterachse bis zu 100 Prozent über die Elektromotoren gebremst werden. Dadurch ist es möglich, einen extrem hohen Anteil der Energie zurückzugewinnen. Auch auf den kompletten Steuergeräteverbund, welcher die Wasserstoffkomponenten, den Brennstoffzellenantrieb, die Lenkung und die Bremse miteinander verbindet, steuert und überwacht, wurde ein Patent angemeldet.

Um die Mobilität der Zukunft ressourcen- und umweltschonend zu gestalten, ist die Minimierung der Feinstaubbelastung ein entscheidender Punkt. Deshalb enthält das Bremssystem der HYRAZE League eine technische Neuerung, die eine massive Emissionsreduktion bewirkt. Um die anfallenden Bremspartikel im Fahrzeug zu sammeln, wird die Bremse aus dem Rad in das Getriebe verlagert. Dort landet der Abrieb im Ölbad und wird anschließend ausgefiltert. Die Auslagerung der Bremse ermöglicht es zugleich, den Reifenabrieb mittels eines Lüftungssystems während des Fahrens einzusammeln und abzusaugen.

Insgesamt wurde mit der HYRAZE League ein aufeinander aufbauendes und in sich geschlossenes Gesamtfahrzeugkonzept entwickelt, das neue Perspektiven für eine nachhaltige Form der Mobilität bietet. Die mögliche Nutzung der einzelnen technologischen Neuerungen im Straßenverkehr wurde bei deren Entwicklung berücksichtigt.

Das gemeinsame Konzept namhafter Partner für die HYRAZE League wurde im August 2020 vorgestellt. Ziel der Serie ist es, den Automobilrennsport durch Fokussierung auf Nachhaltigkeit und den Einsatz von Zukunftstechnologien innerhalb der Gesellschaft wieder neu zu positionieren.

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