Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Estoril: Thomas Gradinger (24) kann nicht auftreten

Von Ivo Schützbach
Thomas Gradinger in Aragon

Thomas Gradinger in Aragon

​ Nach seinem Sturz beim Supersport-WM-Auftakt in Aragon fällt Thomas Gradinger mindestens für die Rennen in Estoril aus. Der Österreicher flog am Montag von Barcelona aus nach Hause.

Das Glück war 2020 nicht auf der Seite des Thomas Gradinger. Der 24 Jahre alte Rennfahrer aus Sankt Marienkirchen bei Schärding am Inn in Oberösterreich hat seit 2017 einen bemerkenswerten Aufstieg hingelegt, als er zuerst die IDM Supersport gewann und in den folgenden beiden Jahren in der Supersport-WM startete. In 25 Rennen fuhr der Yamaha-Pilot 15 Mal in die Top-10 und siebenmal in die Top-5. In Assen schaffte er es 2019 für Kallio Yamaha sogar als Dritter aufs Podest.

2020 sollte Gradinger eigentlich mit Kiefer Racing in der Supersport-WM unterwegs sein, doch das Team zog seine Meldung noch vor Beginn der Weltmeisterschaft am 1. März in Australien aus finanziellen Gründen zurück. So stand Gradinger plötzlich ohne Team da und dann kam auch noch die Corona-Pause.

Ende Mai 2020 setzte ein Trainingsunfall auf dem Red Bull Ring in Spielberg dem Ganzen die Krone auf. Gradinger hatte mit einer privaten Yamaha R6 einen Hinterradrutscher mit anschließendem Highsider. Die Folgen: Zertrümmerung des rechten Sprunggelenks, Beschädigung des Knorpels und ein ausgekugeltes Schlüsselbein.

Zum Saisonbeginn 2021 am vergangenen Wochenende in Aragon war Tom körperlich wieder auf der Höhe, Mitte Januar hatte er sich mit dem Team DK Yamaha geeinigt. Dass das kein Glücksgriff war, zeigte sich bereits in der Vorbereitungszeit: In vier Testtagen kam Gradinger wegen technischer Probleme kaum eine Runde zum Fahren. Und in Aragonien wurde offensichtlich: Das Material der italienischen Truppe ist nicht konkurrenzfähig, Gradinger dümpelte jenseits der Top-20.

In der Superpole schaffte es der ehemalige Deutsche Meister nur auf Startplatz 22, alleine auf der knapp ein Kilometer langen Gegengerade verlor er mit seiner R6 eine Sekunde auf die Schnellsten. Gradinger ging in jeder Kurve ans Limit – und stürzte im ersten Rennen.

Im Warm-up am Sonntagmorgen setzte sich das Drama fort. «Ich hatte einen Highsider beim Reinfahren in die schnelle Linkskurve nach der Corkscrew und tat mir am linken Fuß weh, daraufhin wurde ich für unfit erklärt.»

Auf dem Röntgenbild ist eine Haarrissfraktur an der mittleren Zehe zu sehen, Thomas ist seit Sonntagmorgen auf Krücken unterwegs und kann den Fuß nicht schmerzfrei belasten. Anfangs war er trotzdem zuversichtlich, am kommenden Wochenende in Estoril fahren zu können. Doch dann entschied er sich um und setzte sich am Montag kurz vor dem Mittag in Barcelona in den Flieger nach München. Weil sein Sportarzt diese Woche im Urlaub ist, lässt Gradinger seinen Fuß am Dienstag im Krankenhaus in Ried genau untersuchen. Bezüglich weiterer Therapie wird er dann seinen Arzt konsultieren.

Am Sonntagabend waren in der DK-Box leidenschaftliche Diskussionen zwischen den Mechanikern und der Teamführung zu beobachten. Den Mechanikern war es peinlich, dass sie Gradinger mit einem so langsamen Motorrad auf die Strecke schicken mussten. Gut vorstellbar, dass diese Zusammenarbeit nicht allzu lange dauern wird.

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