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Kenan Sofuoglu: «Hersteller vertrauen meinem Urteil»

Von Ivo Schützbach
Vier Fahrer in drei verschiedenen WM-Klassen hat Manager Kenan Sofuoglu derzeit unter Vertrag. SPEEDWEEK.com verriet der 37-Jährige, wie er seine Schützlinge in eine möglichst gute Ausgangsposition bringt.

Mit fünf WM-Titeln, 43 Siegen und 85 Podestplätzen ist Kenan Sofuoglu der erfolgreichste Supersport-Fahrer. Seit seinem Rücktritt im Mai 2018 hat sich der inzwischen 37-Jährige auch als Manager einen hervorragenden Namen gemacht.

Toprak Razgatlioglu wurde von Sofuoglu 2020 ins Superbike-Werksteam von Yamaha transferiert, ein Jahr später war der 25-Jährige Weltmeister. Sein Vertrag läuft bis nach der Saison 2023, frühestens im Jahr darauf wird ein Wechsel in die MotoGP-Klasse möglich.

Deniz Öncü hat mit KTM einen Fünf-Jahres-Vertrag, aktuell ist der 19-Jährige in der dritten Saison in der Moto3-WM. Deniz will nächstes Jahr Moto2 fahren, doch da spielt der österreichische Hersteller nicht mit, weil er mit Augusto Fernandez und Pedro Acosta in der mittleren Hubraumkategorie sehr zufrieden ist. Die Spanier liegen vor dem Spielberg-GP an diesem Wochenende auf den Gesamträngen 1 und 9.

Deniz’ Zwilling Can fährt seit 2020 in der Supersport-WM, 2021 schloss er mit Kawasaki ebenfalls einen Fünf-Jahres-Vertrag.

Der Vierte im Bunde von Kenan Sofuoglu ist sein Verwandter Bahattin, ein Sohn eines Cousins. Der ebenfalls 19-Jährige bestreitet für MV Agusta die WorldSSP Challenge, zu welcher die Europarennen der Supersport-WM zählen. Im letzten Event vor der sechswöchigen Sommerpause preschte der Türke in Most auf den hervorragenden fünften Platz und eroberte damit das bislang beste Ergebnis in seiner Rookie-Saison.

«Bahattin hat einen Drei-Jahres-Vertrag mit MV Agusta», schilderte Kenan SPEEDWEEK.com. «Ich mache für junge Fahrer immer langfristige Verträge, das ist einer der Gründe, wie ich einen Job für sie finde. Ich verspreche den Herstellern, dass sie ihn nehmen und unterrichten sollen, dann kommen die guten Ergebnisse und in der dritten Saison können wir die Meisterschaft gewinnen. Die Hersteller vertrauen mir diesbezüglich. Wenn wir es schaffen, sie zu einem Champion zu machen, dann profitieren sie davon.»

Aus diesem Grund ist Kenan derzeit auf die Öncü-Brüder nicht besonders gut zu sprechen, «sie haben zu viele andere Dinge im Kopf, in ihrer Karriere geht es rückwärts», kritisierte er jüngst.

Zwar liegen Deniz und Can in ihren Meisterschaften derzeit auf dem fünften und vierten Gesamtrang, sie haben in ihrer dritten Saison aber noch kein Rennen gewonnen und sind vom Titelgewinn weit entfernt.

«Seit Estoril fährt Toprak wieder so, wie er es Ende vergangene Saison tat, jetzt bin ich wieder zufrieden mit ihm», lobte Kenan Sofuoglu sein Aushängeschild. «In Donington und Most fuhr er sehr gut, er ist zurück. Mit der Entwicklung von Bahattin bin ich auch zufrieden. Die MV Agusta ist kein einfach zu fahrendes Motorrad für einen Jungen, der aus der 300er-Klasse kommt – sie hat 800 ccm. Ich fuhr das Bike in Jerez selbst und weiß, wie schwierig es zu fahren ist. Aber wenn du das meisterst, dann ist der Umstieg auf ein Superbike ein kleineres Problem. Das Team ist glücklich mit ihm und er zeigt sehr viel Interesse, was mir gut gefällt. Das ist sehr wichtig.»


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