Moto3: Noah Dettwiler ist wach

Zu teuer: Gigi Dall’Igna (Ducati) für Regeländerung

Von Ivo Schützbach
Ab 2027 wird Ducati in der Supersport-WM die neue Panigale V2 einsetzen. Rennchef Gigi Dall’Igna macht sich für eine Leistungsreduktion in dieser Klasse stark, bis auf einen Mitbewerber sind alle dagegen.

2027 treten in der MotoGP neue technische Bestimmungen in Kraft: 850 statt 1000 ccm Hubraum, reduzierte Motorleistung, geringerer Spritverbrauch, keine höhenverstellbaren Fahrwerke und deutlich restriktivere Regeln für die Aerodynamik.

Die Motorräder sind in den vergangenen Jahrzehnten so schnell geworden, dass die Sturzräume auf immer weniger Rennstrecken heute noch ausreichend sind. Die MotoGP-Maschinen sollen deshalb langsamer werden und die Superbikes im gleichen Maß mit, damit der Unterschied bei den Rundenzeiten in etwa gleichbleibt.

Wie genau die Superbikes eingebremst werden, wird derzeit diskutiert. Schon jetzt können die Motorräder über die maximal erlaubte Kraftstoffdurchflussmenge gedrosselt und balanciert werden.

Im Zuge dieser Überlegungen gibt es auch Stimmen, die nach einer Verlangsamung der Supersport-Maschinen verlangen. Seit 2022 gibt es die Next-Generation-Regeln, seither sehen wir Bikes mit zwei, drei und vier Zylindern mit 600 bis 955 ccm.

Als Basis für die Balance-Regel wurde der damalige Klassenprimus Yamaha R6 herangezogen, die Leistung der Motorräder liegt bei zirka 145 PS.

Yamaha und Ducati übten im Sommer einigen Druck auf Promoter Dorna und den Motorrad-Weltverband FIM aus, um die Power nach unten zu bringen – denn die derzeitige R9 und die neue Panigale V2 leisten im Serientrimm keine 120 PS und brauchen einen ausgeklügelten Racing-Kit.

Alle diese Saison teilnehmenden Hersteller außer Ducati, die neue V2 kommt in der mittleren Hubraumkategorie erst ab 2027 zum Einsatz, haben über die Jahre einiges Geld investiert, um auf den heutigen technischen Stand zu kommen. Diese Kosten würde sich Ducati gerne sparen, Rennchef Gigi Dall’Igna versichert aber, dass er das Thema aus einem größeren Blickwinkel beurteilt.

«Du kannst von einem Supersport-Team nicht verlangen, dass es viel Geld für einen Renn-Kit ausgibt», betonte der Italiener im Vieraugengespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Teams in dieser Meisterschaft haben keinen Haufen Geld zur Verfügung, man muss also darauf achten, wie viel Geld ausgegeben werden kann. Das ist eine Frage des Markts, nicht der Regeln.»

Die neue Ducati Panigale V2 hat einen 90°-V2-Motor mit 890 ccm und Monocoque-Rahmen (mit einem Gewicht von nur 4 kg), sie ist 17 kg leichter als das Vorgängermodell Panigale V2 mit 955 ccm. Das geringere Gewicht kompensiert die reduzierte Motorleistung, das Gesamtperformanceniveau auf der Rennstrecke bleibt voraussichtlich gleich oder wird sogar gesteigert.

Dall’Igna ist – auch deshalb – ein Befürworter, dass die Motorleistung in der Supersport-WM von 145 auf 130 PS korrigiert wird. «Das wäre ganz sicher eine gute Idee, die ich voll unterstütze», hielt der General Manager Ducati Corse fest. «Aber Regeln sind Regeln, sie sind niedergeschrieben und ihnen haben wir zu folgen. Wenn die FIM diese Regel ändern möchte, dann wäre das eine gute Möglichkeit für viele Leute. Aber das liegt nicht in unseren Händen.»

Derzeit deutet nichts darauf hin, dass FIM und Dorna sich der Meinung von Ducati und Yamaha anschließen, denn alle anderen Hersteller sind dagegen. Deshalb ist geplant, dass sich das Team Feel Racing, welches auch hinter dem Aruba-Ducati-Superbike-Werksteam steckt, zusammen mit seinem Fahrer Philipp Öttl 2026 um die Entwicklung der neuen Panigale V2 kümmert.

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