Neue Regeln: BMW erörtert MotoGP-Einstieg

IRRC: Didier Grams hat Macau wieder fest im Visier

Von Thorsten Horn
Didier Grams

Didier Grams

Neben Max Kappler aus der Supersport300-WM und den Hohenstein-Ernstthaler IDM-Fahrern Max Enderlein, Paul Fröde und Moritz Jenkner nutzte auch Didier Grams das Classic-Renntraining auf dem Sachsenring.

«Danke an den ADAC Sachsen und an Tobi Unger, dass sie die Veranstaltung an sich, aber auch uns aktuellen Fahrern ermöglicht haben, hier mit zu fahren. Das war echt mega», wusste der 37-Jährige bei wem er sich zu bedanken hatte.

Nachdem Didier Grams im November in den Massencrash in Macau verwickelt war, saß er nun das erste Mal wieder auf einer Rennmaschine. Sein Macau-Motorrad war dabei fast ein Totalschaden. Zudem brauchte es extrem lange, bis es per Schiff wieder zurückkam. Inzwischen ist es aber wieder komplett in Ordnung und wurde nun auf dem Sachsenring einem Funktionstest unterzogen. Zudem hatte er sein letztjähriges Siegermotorrad vom IRRC-Finale in Frohburg dabei, sowie eine ganz neue 2020er-BMW. Diese war noch komplett Standard und wurde im Prinzip nur eingefahren.

«Das ist ein komplett anderes Motorrad, an das ich mich erst einmal gewöhnen wollte. Dafür war diese Veranstaltung optimal.Ich habe jetzt zwei Motorräder zum Fahren, und die neue können wir in Ruhe aufbauen. Von den alten passt nicht eine Schraube an die neue. Daher müssen wir uns auch alles, was wir uns in den letzten Jahren angeschafft haben, neu kaufen. Das ist natürlich auch ein finanzieller Kraftakt, es konkurrenzfähig zu machen. Während einer üblichen Saison wäre das extrem stressig geworden, doch durch Corona haben wir dazu jetzt viel Zeit. Allerdings müssen wir langsam wieder öfter auf die Strecke», erklärt der Sachse, dessen Sponsoren zum großen Teil bei der Stange geblieben sind. «Klar, gibt es da immer ein paar Wechsel, aber die meisten sind weiter an Bord. Die meisten haben uns das Geld auch schon gegeben. Sie wissen ja, dass wir das alles in den Sport stecken und nicht versaufen», fügt er mit einem Augenzwinkern an.

Wann, wo und wie es weiter geht, weiß auch Didier Grams nicht: «Nun sind zwar Großveranstaltungen in Deutschland bis Ende Oktober abgesagt, aber trotzdem ist meine letzte Hoffnung noch Frohburg im September. Es ändert sich derzeit von Woche zu Woche etwas, vielleicht für den Motorsport auch mal was zum Positiven. Wenn es stattfinden könnte, würde das ein riesen Event. Dessen bin ich mir sicher. Ich bin einer, der nie aufgibt. Deshalb habe ich auch bei den anderen bisher geplanten Veranstaltungen immer bis zur endgültigen Absage gehofft. Für Macau habe ich meine Anmeldung schon wieder abgegeben. Wenn das stattfindet und Deutschland uns raus und auch wieder rein lässt, geht es los. Vorher müssten wir zwar nochmal irgendwo testen, damit wir das nicht aus dem Kalten machen müssen.»

Dass er auch nach besagtem Massencrash vor Macau keine Scheu hat, erklärt Didier Grams so: «Ich kam um die Ecke und die Strecke war durch drei Motorräder blockiert. Wo sollte ich hin? Mir ist ja körperlich nicht allzu viel passiert. Wenn man nicht durch eigenes Verschulden stürzt, verschwendet man keinen Gedanken daran, aufzuhören.»

Um wieder in Schwung zu kommen, hat er als nächstes ein Renntraining in Most ins Auge gefasst, sowie das eine oder andere Rennen in Tschechien. «Die Tschechen sind Deutschland da schon um einiges voraus. Auch die tschechische Meisterschaft soll in Brno wieder in Gang kommen. Dabei wird das Road Racing zwar etwas auf die richtigen Rennstrecken verlegt, aber besser als Nichts. Da will ich mal schauen, was noch geht», nimmt der eingefleischte Road Racer die Begleitumstände gern in Kauf.

Genauso wie bei den eigentlich klassischen Rennmaschinen vorbehaltenen Test- und Einstellfahrten auf dem deutschen Grand-Prix-Kurs. Dabei wurde zum Beispiel bei der Fahrerbesprechung gesagt, dass es nicht um WM-Punkte geht und die Teilnehmer gegenseitige Rücksichtnahme walten lassen sollten. Schließlich fuhren selbst in den zusammengestellten Klassen recht unterschiedliche Motorräder aus verschieden Baujahren. Daraus ergaben sich wiederum ziemliche Unterschiede bei der Leistung der Motorräder, aber auch bei den Fahrern. «Nichts wäre schlimmer gewesen, als wenn einer den anderen hier abschießt. Ich hatte nur alte Reifen mit und auch keine Zeiten nehmen lassen. Wir wollten nicht die Welt einreißen, einfach nur wieder ein bisschen fahren und die Technik auszuprobieren. Ich konnte meine Motorräder weiter optimieren. Die Zielstellung bleibt, den sechsten IRRC-Meistertitel nach Deutschland zu holen», so noch einmal Didier Grams.

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