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Supercross-WM-Dilemma: KTM, Husky und GASGAS fehlen

Von Günther Wiesinger
US-Supercross-Star Cooper Webb (KTM) wird in Amerika gebraucht – für 29 Events!

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Wird die von der FIM mit viel Pomp angekündigte neue Supercross-WM ein Riesenreinfall? Pit Beirer erklärt, warum die Pierer Mobility AG auf eine Teilnahme verzichtet.

Heftiger und völlig unerwarteter Rückschlag für den stolzen FIM-Präsident Jorge Viegas und den neuen Supercross-WM-Promoter SX Global. Denn Pit Beirer, Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, Husqvarna und GASGAS, wird sich mit keinem Team an dieser neuen Weltmeisterschaft beteiligen, die 2022 mit einem Rumpfprogramm von fünf Events zwischen September und November starten soll. Früher waren mindestens sechs Events nötig, wollte eine Serie den WM-Status der FIM erlangen.

«Wir haben inzwischen den konkreten Plan, in dieser Meisterschaft nicht mitzufahren», erklärte Pit Beirer im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com.

«Wir haben uns das Konzept in den letzten Wochen genau angeschaut», erklärte der 250-ccm-Motocross-Vizeweltmeister von 1999. «Aber wir betreiben Teams und Budgets auf der ganzen Welt und auf allen Kontinenten. Unsere Motocross-Weltmeisterschaft wird ja von Europa aus gesteuert. Sie ist uns enorm wichtig, da haben wir einen vollen Kalender von Februar bis Oktober. Somit können wir mit diesen Teams und diesen Fahrern schon mal keine andere Rennserie bestreiten. Dazu haben wir in Amerika eine Supercross-Meisterschaft, an der wir sehr gern teilnehmen. Außerdem nehmen wir in Amerika an der Outdoor-Championship teil, und diese wird von den gleichen Teams und den gleichen Fahrern bestritten. Die Teams und Fahrer haben mit 17 und 12 Events einen ganz brutalen Rennkalender von fast 30 Events. Also kannst du nicht diese Teams und Fahrer nehmen und anordnen: ‚Jetzt fahren wir noch eine zusätzliche Weltmeisterschaft.‘»

«Eine Teilnahme an der Supercross-WM würde also bedeuten, eine komplett neue Infrastruktur mit Bikes, Teams und Fahrern aus dem Boden zu stampfen. Und das sehen wir momentan einfach nicht. Es ist allein schon die Qualität der Fahrer und Mechaniker gar nicht vorhanden. Außerdem soll diese neue SX-WM nach Ende der Outdoor-WM stattfinden, dann steht sie aber in direkter Konkurrenz zur Outdoor-Meisterschaft in Amerika, denn diese Termine werden irgendwann kollidieren. Wir haben uns ganz klar entschieden, nicht gegen die Amerikanische Motocross-Meisterschaft vorzugehen. Denn wir sind froh und stolz, dass wir dort mit allen unseren drei Marken dabei sind. Wir wollen diese US-Meisterschaft nicht durch den neuen SX-WM-Kalender bekämpfen.»

«Für diese Supercross-WM braucht es eine neue Generation von Fahrern, die dann in diese neue Serie reinwachsen», ist Pit Beirer überzeugt. «Jetzt kurzfristig eine SX-WM-Teilnahme aus dem bestehenden Programm rauszuschneiden, noch dazu für zwei Klassen, halte ich nicht für machbar.»

Es ist gut vorstellbar, dass auch andere Hersteller mit ähnlichen Problemen und Ansichten konfrontiert sind wie KTM, Husqvarna und GASGAS, denn die Anzahl der Topfahrer ist begrenzt.

Da nützt es auch nichts, wenn SX Global ein Preisgeld von 250.000 US-Dollar pro Event ausschütten will.

Die Kinderkrankheiten der neuen Weltmeisterschaft sind nicht zu übersehen. Denn sie wurde von der FIM am 19. Dezember angekündigt, knapp vier Monate später besteht noch nicht einmal ein Gerippe des Kalenders und auch keine provisorische «entry list» mit Zusagen von Teams und Fahrern.

Die neue Supercross-WM sieht momentan eher nach einer No-Name-Veranstaltung aus. Und im «worst case» muss sie sogar um ein Jahr verschoben werden. 

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