Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

KTM-Team Freudenberg bestätigt seine WM-Pläne 2021

Von Ivo Schützbach
Teamchef Carsten Freudenberg (li.) mit Victor Steeman

Teamchef Carsten Freudenberg (li.) mit Victor Steeman

Wegen der Corona-Quarantänebestimmungen musste das Team Freudenberg KTM auf den Großteil der Supersport-300-WM in diesem Jahr verzichten. Für 2021 hat sich die Truppe deshalb neu aufgestellt.

Weltweit erleben wir seit vergangenem Februar behördlich verordnete Einschränkungen und Verbote, die dazu beitragen sollen, die Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus einzudämmen. Die Supersport-300-WM begann deshalb erst am ersten August-Wochenende in Jerez. Bei sieben Events sahen wir 14 Rennen und mit Jeffrey Buis (MTM Kawasaki) einen verdienten Weltmeister.

Das einzige deutsche Team Freudenberg KTM war mit seinen vier Piloten Jan-Ole Jähnig, Max Kappler, Chris Stange und Oliver König nur bei den ersten beiden Events in Jerez und Portimao dabei. Auf den Rest der Weltmeisterschaft verzichtete die Truppe um Carsten Freudenberg, weil sich die Corona-Bestimmungen der deutschen Regierung zunehmend verschärften und sich der Rennsport deshalb für einige freiberuflichen Teammitglieder nicht mehr mit den anderen Jobs in Einklang bringen ließen. 14 Tage Quarantäne nach einem Rennen im Ausland, oder mehrere Tage auf ein negatives Testergebnis warten, ohne der Arbeit in Deutschland nachgehen zu können, wäre für sie existenzbedrohend gewesen.

Weil kein Ende der aktuellen Zustände abzusehen ist, hat sich Freudenberg für 2021 neu aufgestellt. Mit Victor Steeman kommt in der Weltmeisterschaft nur noch ein Fahrer zum Einsatz, der Niederländer fuhr bereits 2019 für das Team aus Bischofswerda und wurde damals WM-Fünfter. Außerdem soll auf Freiberufler im WM-Team weitgehend verzichtet werden.

«Ich habe in den letzten Wochen mit vielen Fahrern über 2021 gesprochen», erzählte Teamchef Carsten Freudenberg. «Dabei war Victor mein Favorit. Mit ihm konnten wir einen der besten Supersport-300-WM-Fahrer für unser Team begeistern. Victor ist ein super Typ. Einer, der kontinuierlich versucht an sich und seiner Leistung zu arbeiten. Immer mit dem Wunsch, noch besser zu werden. Seine Art an den Sport heranzugehen, passt super in unser Team.»

Um das Problem mit der Überhitzung der KTM RC390R in den Griff zu bekommen, hat das Freudenberg-Team zusammen mit dem österreichischen Hersteller ein neues Kühlsystem entwickelt. Dieses kam im Herbst bereits bei Tests in Oschersleben zum Einsatz, wo auch Steeman fahren durfte. «Wir haben schnell festgestellt», so Freudenberg, «dass Victor mit seinem Fahrstil gut zu unserer KTM passt. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit ihm ein guten Schritt nach vorne machen werden. Im Team herrscht Aufbruchsstimmung!»

Zusätzlich zur WM wird das Freudenberg-Team 2021 drei Fahrer in der IDM Supersport 300 an den Start bringen. Mit dem erst 14-jährigen Deutschen Meister Lennox Lehmann steht der erste bereits fest, mit weiteren schnellen Deutschen wird verhandelt.

Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk hat Lehmann auch bereits erhalten: Er darf beim WM-Start in Assen Ende April mit Wildcard Weltmeisterschaft fahren. Die Startgebühren dafür übernimmt Reifenhersteller Pirelli, als Bonus für den IDM-Titel.

Teams & Fahrer Supersport-300-WM:

Scuderia Maranga Kawasaki: Indy Offer (GB), Inigo Iglesias (E)
Team 109 Kawasaki: ?
Füsport RT Motorsport by SKM Kawasaki: Tom Booth-Amos (GB), Harry Khouri (AUS), Dorren Loureiro (ZA)
Provec Kawasaki: Ana Carrasco (E)
Prodina Ircos Kawasaki: Tom Brianti (I)
MTM Kawasaki: Jeffrey Buis (NL)
Pedercini Kawasaki: Johann Gimbert (F)
Flembbo Kawasaki: Samuel Di Sora (F), Sylvain Markarian (F)
2R Racing Kawasaki: Marc Garcia (E)
Biblion Motoxracing Yamaha: Bahattin Sofuoglu (TR)
WRP Wepol Yamaha: Petr Svboda (CZ)
MS Yamaha: Unai Orradre (E)
Freudenberg KTM: Victor Steeman (NL)

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