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RT Motorsports: Deutsches WM-Team mit Titelchancen

Von Ivo Schützbach
Seit vier Jahren gehört das Team RT Motorsports by SKM zu den Besten in der Supersport-300-WM. Was nicht jeder weiß: Der hervorragende Techniker im Hintergrund ist Frank Krekeler aus Greven.

Das Team RT Motorsports by SKM Kawasaki mischt seit 2018 in der Supersport-300-WM mit – und das von Anfang an weit vorne. Für die beste Gesamtplatzierung sorgte im Vorjahr der Brite Tom Booth-Amos als Vizeweltmeister.

Hinter dem Team stehen Rob Vennegoor und Frank Krekeler: Während sich der Niederländer um das Marketing, die Sponsoren und die Außendarstellung kümmert, ist der Deutsche der Mann für die Technik der Ninja.

Besonders interessant in diesem Jahr: Mit Dirk Geiger hat das Team einen deutschen Fahrer unter Vertrag, dem regelmäßige Platzierungen in den Top-5 zuzutrauen sind.

Die Firma SKM ist in Greven, nördlich von Münster in Nordrhein-Westfalen beheimatet. Sie bewirbt sich selbst mit dem Slogan «Motorradtuning für Hobby und Rennsport». Schaut man sich die Erfolge in der Weltmeisterschaft an, darf man das durchaus als Untertreibung verstehen.

«Was hier in den letzten 20 Jahren entstanden ist, ist sehr sehr untypisch», erzählte Krekeler SPEEDWEEK.com. «Das Münsterland ist Motorsport-Diaspora. 1996 war ich mit meinem heutigen SKM-Kompagnon Peter Sluka an der Rennstrecke, er ist damals in den Yamaha-Cup eingestiegen. Peter hat schnell gemerkt, dass er Rennen fahren will. Und ich habe schnell gemerkt, dass mir das Talent dafür fehlt. Ich kann mich reindenken, musste aber nie über eine sportliche Karriere nachdenken. Das Arbeiten am Motorrad machte mir mehr Spaß als das Fahren, also habe ich Peter im Yamaha-Cup unterstützt. Wir haben zuhause in der Garage geschraubt, das haben wir bis 2000 gemacht. Damals hatte er den Level erreicht, dass er auch mal aufs Podium fahren konnte.»

Yamaha Deutschland hat damals Mechaniker für sein Werksteam in der Supersport-WM akquiriert und sich im nationalen Cup umgeschaut. Krekeler bewarb sich, «ich wollte tiefer in die Szene und das beruflich machen», schilderte der Münsteraner. «Als Industriemechaniker habe ich mir alles autodidaktisch beigebracht. Ich habe den Job bei Yamaha Deutschland bekommen, damals noch mit Udo Mark, nach ihm kam Terrell Thien. Das habe ich bis 2004 gemacht und wollte dann was Eigenes machen.»

Zeitsprung ins Jahr 2018. «Damals rief mich Rob an und fragte, ob ich Interesse habe, für ihn und das von ihm gemanagte Benjan-Team zu arbeiten», erinnerte sich Krekeler. «Ab 2019 hatten wir dann unser eigenes Projekt, seither heißen wir auch RT Motorsports by SKM. Rob lebt in den Niederlanden und hat viele Kontakte in die holländische Szene, deswegen haben wir auch immer wieder Fahrer aus Benelux. Wir haben dort auch treue Sponsoren. Unseren Firmensitz haben wir aber in Deutschland. Kawasaki Europa mag die Situation, dass wir seit 2019 national in Deutschland in der IDM tätig sind und unseren Fahrern die Möglichkeit bieten können, innerhalb des Teams in die WM aufzusteigen. Das konnten wir zwar noch nicht eins zu eins umsetzen, aber das war immer der Hintergedanke unseres Projekts. In der IDM geben wir auch Fahrern eine Chance, die noch keine Ergebnisse hinter ihren Namen haben. Natürlich müssen wir auch schauen, dass wir erfolgreich sind. Deshalb versuchen wir einen Mix zwischen etablierten Fahrern und Rookies hinzubekommen. In der WM müssen wir uns sicher sein, dass die Jungs nicht untergehen. Die Klasse ist so hart umkämpft, da ist es nicht einfach, die richtigen Entscheidungen zu treffen.»

2022 hat das Team Füsport RT Motorsports by SKM Kawasaki neben dem Mannheimer Dirk Geiger (19) Troy Alberto von den Philippinen unter Vertrag, der erste Test ist auf 22./23. März in Estoril angesetzt. Am 29. März übt die Truppe zusammen mit dem IDM-Team in Assen, am 4./5. April ist der offizielle Dorna-Test in Aragon. WM-Start ist am Wochenende 8.–10. April im MotorLand.


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