Kleine Sensation: Noah Ludwig in Stuttgart Dritter

Von Thorsten Horn
Noah Ludwig zeigte eine starke Leistung

Noah Ludwig zeigte eine starke Leistung

Es war eine freudige Überraschung, als der gestandene Motocross-(Halb-)Profi Noah Ludwig am Freitagabend des Supercross Stuttgart aufs Podest fuhr. Dabei wollte er bei seinem Debüt in erster Linie Spaß haben.

Die Startlisten beim diesjährigen 41. ADAC Supercross Stuttgart füllten wieder mehr deutsche Fahrer als im Vorjahr. Einer von ihnen war der Gesamtfünfte des ADAC MX Masters 2025, Noah Ludwig. Der zudem zweifache Deutsche Motocross-Meister und Gelegenheits-WM-Pilot wollte zwar im deutschen SX-Winter 2017/2018 in der damaligen 85er-Klasse schon einmal Supercross fahren, musste aber nach dem Rennen im Ländle, bei dem er die Plätze 2 und 4 belegte, dieses Unterfangen nach einer Trainingsverletzung aufgeben.

Danach hat es ihm nie wieder so richtig reingepasst, «… und irgendwann habe ich gedacht, ist mit das Verletzungsrisiko zu hoch», erklärte der 21-Jährige aus Aschersleben im Gespräch mit SPEEDWEEK.com im Rahmen seines eigentlichen Supercross-Debüts (bei den «Großen») oder, wenn man so will, seinem SX-Comeback an diesem Wochenende in Stuttgart. «Jetzt hatte ich mal wieder Bock darauf und wollte es mal wieder machen.»

Obwohl er draußen seit Anfang 2023 bzw. Ende 2022 ausschließlich in der 450er-Klasse fährt, entschied sich der KTM-Sarholz-Pilot für die Klasse SX2 der 250-ccm-Motorräder. «Ich dachte, dass die große Klasse für mich noch zu stark ist und ich das mit den paar Wochen Vorbereitung noch nicht aufholen kann. Außerdem kann man mit dem kleinen, leichteren und handlicheren Motorrad besser durch die Kurven fahren. Ich denke, zumindest in der Halle, macht die 250er mehr Spaß als die 450er.»

Konkret hatte er zwei Wochen in Südfrankreich trainiert, danach waren in Deutschland wetterbedingt nur noch zwei weitere Trainingstage auf der «Kleppe» in Mattstedt möglich. Auch daher war seine Erwartungshaltung nicht allzu hoch. «Mehr ging nicht, weil sich das alles auch mit MX überschnitten hätte.»

Aber irgendwie schien sich dann doch mal wieder zu bestätigen, dass im Wesentlichen Motorrad gleich Motorrad ist und ein guter Fahrer mit viel ihm zur Verfügung Stehendem zurechtkommt. So fuhr er im Zeittraining in seiner Trainingsgruppe gleich mal die zweitschnellste Zeit hinter dem SX2-ADAC-Cup-Sieger 2024/2025, Calvin Fonvieille. In seinem Vorlauf sowie im Finale düste er nach guten Starts ebenfalls auf Platz 2, im Endkampf wieder hinter Fonvieille.

Dazu meinte Ludwig: «Mein Ziel war, an beiden Abenden ins Finale zu kommen. Dass es Freitagabend so gut lief, hätte ich nicht gedacht. Aber ich glaube, dass ich relativ stark im Racing bin, auch dadurch, weil ich immer sehr viele MX-Rennen fahre. Da habe ich tief in mir schon gedacht, dass ich diese Stärke auch im Rennen ausspielen kann. So kam es dann auch, wobei sich meine Erwartungen über den Tag immer weiter gesteigert haben. Ich habe probiert, jeden Moment zu genießen und das hat auf jeden Fall funktioniert.»

Was dürfen wir am Samstagabend erwarten? «Ich habe keine Erwartungen an mich. Ich will es genießen. Wenn es noch mal gut läuft und es wieder aufs Podest geht, wäre das natürlich top. Wenn es nur Top-5 wird, ist es auch gut. Wenn das alles nicht eintritt, hatte ich ja mein Highlight schon. Alles andere ist Zugabe.»

Ergebnisse SX2 Stuttgart, Freitag:

1. Calvin Fonvieille (F), KTM
2. Jules Pietre (F), Yamaha
3. Noah Ludwig (D), KTM
4. Liam Bruneau (F), KTM
5. Mathys Boisramé (F), KTM
6. Clement Briatte (F), KTM
7. Justin Rodbell (USA), KTM
8. Lane Shaw (USA), Honda
9. Paul Bloy (D), Triumph
10. Mickael Lamarque (F), KTM

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