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Doping-Affäre Broc Tickle: «FIM agiert unprofessionell»

Von Thoralf Abgarjan
Broc Tickle bangt um seine Zukunft als Motocross-Profi

Broc Tickle bangt um seine Zukunft als Motocross-Profi

KTM-Werksfahrer Broc Tickle sieht sich in der Doping-Affäre von San Diego zu Unrecht bestraft und erhebt schwere Vorwürfe gegen die FIM, weil seine B-Probe erst im Mai geöffnet werden soll.

Nach seiner sofortigen Suspendierung von der Motocross-WM wegen einer positiv getesteten Dopingprobe am 10. Februar 2018 erhebt KTM-Werksfahrer Broc Ticke schwere Vorwürfe gegen die FIM und bittet in einer Kampagne über die sozialen Medien um Unterstützung in der Affäre.

Tickle kritisiert die lange Zeitspanne zwischen der Untersuchung der Urinprobe am 10.2. (Supercross-WM-Lauf San Diego) und der Offenlegung der Ergebnisse am 12. April 2018.
Zwischen Probe und Sperrung lagen also fast 9 Wochen!

«Die Sperrung durch die FIM war für mich eine völlige Überraschung, weil ich niemals absichtlich oder fahrlässig verbotene Substanzen eingenommen habe, die angeblich in meiner Probe gefunden wurden.»

In Tickles A-Probe wurde das verbotene Methylhexamin gefunden. Nach Artikel 7.9 des FIM Anti-Doping-Codes wurde Tickle im April von der weiteren Teilnahme an der Supercross-WM ausgeschlossen. «Ich habe in meinem Leben zu hart an meiner Karriere gearbeitet, um diese durch die Einnahme verbotener Substanzen zu gefährden. Die FIM agiert hier völlig unprofessionell. Erst jetzt hat mich der Weltverband darüber informiert, dass meine B-Probe geöffnet wird. Diese Untersuchung soll aber erst am 16. Mai 2018 erfolgen.» Die Supercross-WM endet am 5. Mai in Las Vegas.

«Die FIM nutzt ihre Macht völlig willkürlich», erklärt Tickle in seinem Statement weiter. «Mit einem Federstrich wird die einzige Einkommensquelle und die gesamte Existenz eines professionellen Athleten zerstört, ohne ihm überhaupt eine Gelegenheit zu seiner Verteidigung zu geben»,

De Coster: Null Toleranz bei Doping
KTM-Teamchef Roger de Coster hat an anderer Stelle bereits geäußert, dass sein Team in Dopingangelegenheiten eine Null-Toleranz-Politik fährt. In den Verträgen der Werksfahrer seien sogar Salärrückzahlungen und Strafzahlungen möglich, falls ein Sportler des Dopingkonsums überführt wird.

Für Tickle wird es nun also verdammt eng und es steht Aussage gegen Aussage. «Die FIM weigert sich zu kommunizieren und Beweise offenzulegen. Es wäre eine Untertreibung zu sagen, dass der ganze Vorgang total unfair ist. Sollte jemand Informationen haben, die für meinen Fall relevant sind, wenden Sie sich bitte an meinen Anwalt.»

Der letzte Dopingfall in der Supercross-WM war übrigens die zweijährige Sperre von James Stewart im Jahre 2014, die seine große Karriere letztendlich beendete.

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