Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Ken Roczen (HRC/P4): «Die Startgerade war kaputt»

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen in Orlando

Ken Roczen in Orlando

Auf der Startgeraden von Orlando bildeten sich im 250er Finalrennen tiefe Spurrinnen, was Ken Roczens Start behinderte. Der deutsche HRC-Werksfahrer betrieb Schadensbegrenzung und will sich nun auf Daytona konzentrieren.

Platz 4 in Orlando-2 war nicht das Wunschergebnis von Ken Roczen. Durch den erneuten Sieg seines schärfsten Widersachers, Cooper Webb (KTM), wurde der Vorsprung des deutsche HRC-Stars von 13 auf 7 Punkte eingedampft. Dennoch kann Roczen dem Rennen am Ende des Tages Positives abgewinnen, denn eine alte Regel besagt: Eine Meisterschaft gewinnt man nicht an den guten Tagen, sondern an den schlechten.

«Auch wenn es auf dem Papier nicht danach aussieht, lief es insgesamt doch ganz gut für uns», erklärte Roczen nach dem Rennen. «Im Vorlauf fühlte ich mich wirklich gut, gewann den 'holeshot' und konnte mir entsprechend auch den besten Platz am Startgatter aussuchen. Doch schon während des 250er Rennens habe ich beobachtet, wie sich die Strecke immer weiter veränderte. Die Streckenbegrenzungen verschoben sich und es bildeten sich auf der Startgeraden Spurrinnen und Kanten. Als das Startgatter fiel und ich die Kupplung losließ, kam ich mit dem Vorderrad auf eine dieser Kanten, so dass das Vorderrad aufstieg und ich kurz zurückstecken musste.»

Der Streckenverlauf von Orlando war so gestaltet, dass die Fahrer wenige Meter nach dem Startgatter den Startbereich querten. Dort bildeten sich Spurrinnen quer zur Fahrtrichtung nach dem Start. Roczens Vorderrad wurde an einer dieser Kanten nach oben katapultiert und er musste das Gas kurz zudrehen, um das Vorderrad wieder auf den Boden zu bekommen. Dieser kurze Moment reichte aber aus, dass die Fahrermeute rechts und links am Deutschen vorbeizog und Roczen vor der ersten Linkskurve auch noch in die Zange genommen wurde, so dass er nur noch am Ende des Feldes in die erste Rhythmuspassage einbog.

«Ich bin auf Rang 22 durch die erste Kurve gefahren. Aber nach dem ersten Segment befand ich mich schon an P17. Danach hatte ich wirklich zu tun, um wieder nach vorne zu kommen. Dann befand ich mich hinter Eli Tomac und Justin Barcia. Ich war definitiv schneller als die beiden, aber ich kam nicht vorbei. Nachdem ich Tomac überholt hatte, versuchte ich noch Barcia abzufangen, aber die Zeit ging mir am Ende aus. Ich beendete das Rennen auf Platz 4, doch ich hatte den Eindruck, dass ich doch ganz gut gefahren bin, trotzdem ich meistens einen Fahrer vor mir hatte. Sobald ich überholt hatte, konnte ich immer wieder Zeit gutmachen. Am Ende war es heute Schadensbegrenzung. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt schon auf Daytona. Ich wollte dieses Rennen schon immer gewinnen. Darauf richte ich jetzt meine gesamte Aufmerksamkeit.»

Ergebnis SX-WM, Orlando-2:

1. Cooper Webb (USA), KTM
2. Marvin Musquin (F), KTM
3. Justin Barcia (USA), GASGAS
4. Ken Roczen (D), Honda
5. Jason Anderson (USA), Husqvarna
6. Eli Tomac (USA), Kawasaki
7. Malcolm Stewart (USA), Yamaha
8. Zach Osborne (USA), Husqvarna
9. Aaron Plessinger (USA), Yamaha
10. Justin Bogle (USA), KTM
11. Dylan Ferrandis (F), Yamaha
12. Dean Wilson (GBR), Husqvarna
13. Broc Tickle (USA), Honda
14. Shane McElrath (USA), Honda
15. Vince Friese (USA), Honda
16. Joey Savatgy (USA), KTM
17. Martin Davalos (USA), KTM
18. Max Anstie (GBR), Suzuki
19. Benny Bloss (USA), Honda
20. Kyle Chisholm (USA), Yamaha
21. (DNF) Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki
22. (DNF) Tyler Bowers (USA), Kawasaki
DNS: Chase Sexton (USA), Honda

WM-Stand nach Runde 8 von 17:

1. Ken Roczen (D), Honda, 180
2. Cooper Webb (USA), KTM, 174, (-6)
3. Eli Tomac (USA), Kawasaki, 149, (-31)
4. Justin Barcia (USA), GASGAS, 136, (-44)
5. Marvin Musquin (F), KTM, 133, (-47)
6. Malcolm Stewart (USA), Yamaha, 125, (-55)
7. Zach Osborne (USA), Husqvarna, 123, (-57)
8. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 120, (-60)
9. Aaron Plessinger (USA), Yamaha, 113, (-67)
10. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 109, (-71)


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