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Dominique Thury: Trennung von ClubMX Yamaha

Von Thoralf Abgarjan
Nach zwei Jahren bei dem privat geführten Team Club MX Yamaha muss sich Dominique Thury nach einem neuen Team umsehen. Mit Platz 14 in der Westküstenmeisterschaft konnte er sich in diesem Jahr stark verbessern.

Beim Saisonfinale in Salt Lake City zeigte Dominique Thury erneut seinen anhaltenden Aufwärtstrend. Erstmals konnte er sich für ein East/West Showdown-Event qualifizieren, bei dem die Ostküsten- und die Westküstenfahrer in einem Rennen gegeneinander antreten. Im Vorlauf, der sportlich einem Main Event entspricht, erreichte er mit P5 das beste Ergebnis seiner US-Karriere. «Das war wieder ein großer Schritt nach vorne», freute sich Thury.

Das East/West-Showdown-Finale von Salt Lake lief dann nicht ganz nach Plan. «Am Anfang bin ich etwas gestrauchelt und habe ewig gebraucht, um meine Pace zu finden. In den letzten 5 Minuten konnte ich endlich meinen Rhythmus finden und bin noch ein paar Plätze vorgefahren.»

Thury beendet die Saison mit immerhin 65 Punkten nach 10 Rennen an der Westküste auf Gesamtrang 14. Das ist umso höher zu bewerten, da im Gegensatz zur Ostküstenmeisterschaft an der Westküste nur sehr wenige Fahrer aus- und damit zurückgefallen sind. Thurys Club MX Teamkollege Garrett Marchbanks, der vor Saisonbeginn als Titel- bzw. als Podiumskandidat gehandelt wurde, beendete die Saison auf Rang 8.

Ein Podiumskandidat ist Thury sicher auch nach diesem Jahr nicht, aber die Finaleinzüge klappten bis auf eine Ausnahme (San Diego) immer. «Ich habe dieses Jahr einen riesigen Schritt gemacht», zieht der Deutsche eine insgesamt positive Bilanz der Saison. «Ich habe Neues lernen können und gezeigt, dass ich noch mehr Potenzial habe. Rang 14 in der Meisterschaft und 43 Punkte mehr als letztes Jahr zeigen, dass es in die richtige Richtung geht.»

Das Saisonfinale von Salt Lake City war dann aber trotzdem sein letzter Einsatz für das Team Club MX Yamaha. Zur Erinnerung: Thury musste seinen Einsatz in den beiden letzten Jahren überwiegend selbst bzw. mit Unterstützung seiner Sponsoren finanzieren, was teilweise an die Grenzen seiner Möglichkeiten ging. Sein Vertrag endete am 8. Mai, also einen Tag nach dem Finale in Salt Lake City.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Thury keine Ahnung, ob und wie es für ihn weitergeht. Doch bald wurde klar, dass er sich jetzt nach einer neuen Teamheimat umschauen muss. Thury verlässt das Team aber nicht ohne Respekt und Dank: «Ich möchte mich für zwei gute Jahre bedanken, in denen ich viel lernen durfte! Ohne das Team wäre ich sicher nicht bis dahin gekommen, wo ich jetzt stehe. Auch wenn sich jetzt unsere Wege jetzt trennen, möchte ich allen danken, die mich unterstützt haben.»

Im Moment herrscht bei Thury also komplette Ungewissheit, ob, wie und wo es in den USA weitergeht. Glücksritter Thury bleibt sich in dieser Situation selbst treu und sagt: «Auch wenn es schwer fällt, probiere ich, die Ungewissheit zu genießen - ansonsten wäre das Leben ja langweilig.»

Damit gilt es als so gut wie ausgeschlossen, dass Thury an den Ende Mai beginnenden US Nationals teilnehmen kann. Der Schneeberger will sich aber ohnehin weiter auf Supercross konzentrieren und vielleicht sogar an der neuen Supercross-WM teilnehmen, die für dieses Jahr von der FIM ausgeschrieben wurde. «Wenn sich eine Möglichkeit ergibt, werde ich definitiv hinter dem Startgatter stehen. Es wäre schön, die SX WM zu fahren und hoffentlich lassen sich damit auch Rennen in Deutschland verbinden. Mein Fokus liegt aber weiterhin auf den Supercrossmeisterschaften in den USA. Das ist es, was ich immer wollte und wo ich hingehöre.»

Aus deutscher und europäischer Perspektive haben in den letzten beiden Jahren die US-Supercrossmeisterschaften durch die Teilnahme Thurys an Aufmerksamkeit gewonnen. Allein dafür kann man ihm nur größten Respekt zollen, was hoffentlich auch in den USA verstanden wird. Durch Fahrer wie Roczen, Ferrandis, Shimoda, Lawrence, Anstie oder eben auch Thury gewinnen die Meisterschaften international deutlich an Wert und an Renommee.

Meisterschaftsendstand 250 West nach 10 Läufen:

1. Christian Craig (USA), Yamaha, 230
2. Hunter Lawrence (AUS), Honda, 220, (-10)
3. Michael Mosiman (USA), GASGAS, 197, (-32)
4. Jo Shimoda (JPN), Kawasaki, 162, (-68)
5. Nate Trasher (USA), Yamaha, 126, (-104)
6. Vince Friese (USA), Honda), 152, (-78)
7. Chris Blose (USA), GASGAS, 120, (-110)
8. Garrett Marchbanks (USA), Yamaha), 117 (-113)
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14. Dominique Thury (GER), Yamaha, 65, (-165)


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