Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Wie 2020 – das Titelduell: Ogier vs. Evans

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier und Elfyn Evans duellieren sich an diesem Wochenende in Italien in der letzten Runde um den Titel in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft, während der Vorhang für die World Rally Car-Ära fällt.

Bei der FORUM8 ACI Rally Monza (18. - 21. November) werden alle drei Titel endgültig vergeben. Fest steht nur eins: Der neue Weltmeister ist ein Toyota-Fahrer. Und in der Herstellerwertung ist Toyota der absolute Favorit und liegt 47 Punkte vor dem Titelverteidiger Hyundai. 52 Punkte werden 2021 letztmalig bei den Konstrukteuren vergeben. Ogier und Co-Pilot Julien Ingrassia liegen 17 Punkte vor ihren Teamkollegen Elfyn Evans und Scott Martin. Eine Top-Drei-Platzierung würde dem französischen Duo einen achten Titel in neun Saisons besiegeln. Ogier wird 2022 nur ein Kurzprogramm mit Toyota mit Start in Monte Carlo bestreiten und Julien Ingrassia hängt seinen Helm an den berühmten Nagel.

Evans und Co-Pilot Scott Martin müssen auf dem Podium mit einem Vorsprung von 18 Zählern auf die französischen Teampartner landen, um eine Chance auf eine erste Meisterschaft zu haben. Das Finale 2020 dürfte für die beiden noch nicht vergessen sein. 2020 kam Evans mit einem Vorsprung von 14 Punkten vor Ogier zum Saisonabschluss in Monza. Ein Fahrfehler am Samstagmittag aber zerstörte alle Hoffnung von Evans auf seinen ersten Titel und Ogier wurde zum siebten Mal Weltmeister.

Die Rallye pendelt zwischen kurvenreichen Bergstraßen in den Alpen nahe Bergamo bei Mailand und dem legendären Grand Prix-Kurs am Rande der norditalienischen Stadt Monza. Weitläufige Kurven, überhöhte Betonkurven auf dem historischen Oval und raue Schotterstraßen bedeuten, dass in Monza nichts einfach ist. Während das winterliche Wetter, das das Spiel im letzten Jahr dominierte, nicht zu erwarten ist, könnten Regen und Schlamm den Bergasphalt tückisch machen.

Ogier musste in den letzten beiden Runden erleben, wie ein Vorsprung von 44 Punkten auf 17 Zähler zu Evans geschmolzen ist, aber er bleibt ruhig und motiviert, seine WRC-Vollzeitkarriere mit einem weiteren Titel zu beenden.

«Ich bin sehr glücklich und privilegiert, diese lange Karriere mit vielen Siegen und vielen Titeln schon hinter mir zu haben, das gibt mir irgendwie ein entspanntes Gefühl», erklärte der 53-fache Laufsieger und Wahlschweizer Ogier. «Irgendwann wird sich etwas Druck aufbauen, aber das ist etwas, das ich brauche. Wir haben alle Karten in der Hand, um den Titel zu gewinnen also müssen wir einfach loslegen.»

Evans ist mit dem Sieg in Finnland und dem zweiten Platz in Spanien von seinen letzten beiden Einsätzen in Form und er hat geschworen, den Kampf gegen seinen Kollegen aufzunehmen. «Es ist eine Außenseiterchance, aber Scott und ich werden unser Bestes geben», sagte er. «Der Ansatz wird nur darin bestehen, das bestmögliche Ergebnis anzustreben und zu sehen, was passiert. Nach einer schwierigen Saisonmitte waren die letzten Runden für uns besser.»

Ein Top-7-Ergebnis von Ogier, Evans oder Kalle Rovanperä wird Toyota genügen, um Hyundai Motorsport den Herstellertitel abzuringen. Der koreanische Kader hat Debütant Teemu Suninen für Ott Tänak im Kader, der aus persönlichen Gründen nicht starten wird.

Eine Ära geht zuende

Monza markiert einen herzlichen Abschied von World Rally Cars, die nach 25 Jahren zum letzten Mal auf höchstem Niveau am Start sind, vor der Einführung der hybridbetriebenen Rally1-Fahrzeuge im Jahr 2022. Während der Toyota Yaris und der Hyundai i20 in einem neuen Design antreten werden, ist es das Ende für den Ford Fiesta von M-Sport. Er durch den Puma ersetzt. Der Fiesta hat seit seinem ersten Auftritt im Jahr 2011 15 WM-Siege errungen.

Die Rallye startet am Freitagmorgen in Monza und wird am Sonntagnachmittag nach 16 Prüfungen über 253,18 km beendet.

 

 

Fahrer-WM nach 11 von 12 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Sébastien Ogier (F), Toyota

204

2

Elfyn Evans (GB), Toyota

187

3

Thierry Neuville (B), Hyundai

159

4

Kalle Rovanperä (FIN), Toyota

140

5

Ott Tänak (EE), Hyundai

128

6

Craig Breen (IRL), Hyundai

76

7

Takamoto Katsuta (J), Toyota

68

8

Dani Sordo (E), Hyundai

63

9

Gus Greensmith (GB), Ford

60

10

Adrien Fourmaux (F), Ford

42

 

 

Hersteller-WM nach 11 von 12 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Toyota Gazoo Racing WRT

474

2

Hyundai Shell Mobis WRT

427

3

M-Sport Ford WRT

187

4

Hyundai 2C Competition

52

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