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M-Sport Ford schickt vier Puma auf die Ferieninsel

Von Toni Hoffmann
Nach dem Auftaktsieg des rund 368 kW (500 PS) starken Ford Puma Hybrid Rally1 bei der Rallye Monte Carlo soll beim fünften Lauf zur Weltmeisterschaft auf der Mittelmeer-Insel ein weiteres Topergebnis folgen.

M-Sport Ford schickt vier Puma für die Fahrer Craig Breen, Gus Greensmith, Adrien Fourmaux und Pierre-Louis Loubet an den Start des fünften WM-Saisonlaufs. Besonders hohe Außentemperaturen sowie Schotterprüfungen mit einer weichen Oberfläche und einem harten Untergrund stellen die Lenkradakrobaten auf die Probe.

Das Rennen zwischen den Rallyes: Kaum mehr als eine Woche hatte M-Sport Ford Zeit, um sich nach dem WM-Lauf in Portugal für die nächste Schotter-Herausforderung auf Sardinien vorzubereiten. Die Veranstaltung auf der zweitgrößten Mittelmeer-Insel genießt einen besonderen Ruf für ihre sommerlich-heißen Temperaturen und harten Streckenbedingungen. Da die engen Naturpisten von einer dicken Staubschicht überzogen sind, kann es speziell für die ersten Rallye-Fahrzeuge auf den Schotterpfaden sehr rutschig werden. Unter der weichen Oberfläche verbirgt sich zudem ein harter Untergrund, der spätestens bei der zweiten Passage über die Wertungsprüfungen (WP) zum Vorschein kommt. Dann müssen die bis zu 368 kW (500 PS) starken Puma Hybrid Rally1 von M-Sport Ford mit tiefen Spurrillen kämpfen und großen Steinen aus dem Weg gehen, um Reifenschäden zu vermeiden.

Der Mannschaft rund um M-Sport-Teamchef Richard Millener bieten sich hierdurch zwei gegensätzliche Strategie-Optionen an: mit voller Attacke von Beginn an einen komfortablen Vorsprung anstreben, dabei aber auch einen vorzeitigen Ausfall riskieren, oder sich den Streckenverhältnissen anpassen und auf Fehler der Gegner hoffen. Tatsächlich werden die Ford Puma Hybrid Rally1-Fahrer einen Verschnitt aus beiden Taktiken wählen und sorgfältig abwägen, wo vorsichtiges Materialschonen mehr Sinn macht als gnadenlose Vollgas-Bolzerei.

M-Sport schickt vier Exemplare der neuen Hybrid-Rallye-Fahrzeuge auf Basis des Ford Puma auf Sardinien an den Start. Angeführt wird das Quartett von dem Iren Craig Breen und seinem Landsmann Paul Nagle auf dem Beifahrersitz. Hinzu kommen Gus Greensmith aus England und sein schwedischer Copilot Jonas Andersson sowie die rein französischen Paarungen Adrien Fourmaux/Alexandre Coria und Pierre-Louis Loubet/Vincent Landais. Ihre allradgetriebenen Dienstwagen besitzen einen 1,6 Liter großen und rund 279 kW (380 PS) starken EcoBoost Vierzylinder-Turbo. Der Benzinmotor wird von eineHybridsystem unterstützt, das temporär bis zu 100 kW (136 PS) beisteuert. Zudem tanken alle Rallye-Autos der Topkategorie RC1 einen CO2-neutralen Kraftstoff. Dadurch halten sie ihren ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich.

Die Sardinien-Rallye Italien beginnt bereits am kommenden Donnerstagabend um 18:08 Uhr mit einer 3,53 Kilometer langen Zuschauerprüfung in Olbia. Die viertgrößte Stadt der Mittelmeer-Insel liegt im Nordosten des Eilands nahe der Costa Smeralda. Danach zieht der WM-Lauf an die Westküste in das Rallye-Zentrum in Alghero um. Am Freitag und Samstag warten jeweils acht weitere WP auf die Puma Hybrid-Armada von M-Sport Ford, darunter auch die spektakuläre Sprungkuppe «Micky's Jump» auf der «Monte Lerno»-Prüfung. Der Sonntag führt über weitere vier WP inklusive der «Sassari - Argentiera 2». Sie beschließt ab 12:18 Uhr die Rallye und dient als Powerstage auf der die fünf Schnellsten bis zu fünf zusätzliche WM-Punkte einfahren können.

«Um unsere Ford Puma Hybrid Rally1 rechtzeitig für die Sardinien-Rallye Italien vorzubereiten, mussten wir einen extrem eng getakteten Kraftakt stemmen - aber das Team hat einen einzigartigen Job abgeliefert«, erläutert M-Sport-Teamchef Richard Millener. «In Portugal haben wir eine außerordentlich harte Veranstaltung erlebt,aber der bevorstehende WM-Lauf könnte noch herausfordernder werden. Bei den bisherigen Rallyes konnten wir klar sehen, dass unser Auto absolut konkurrenzfähig ist. Es gibt keinen Grund, warum wir auf Sardinien nicht auch schnell sein sollten. Unsere Fahrer fühlen sich am Steuer des Puma Hybrid Rally1 wohl, ihr Vertrauen in den Wagen steigt. Die hohen Außentemperaturen stellen eine zusätzliche Aufgabe für Mensch und Material dar. Wir werden alles geben. Ich freue mich darauf, unsere Konkurrenten ordentlich unter Druck zu setzen.»

«Ich freue mich wirklich sehr auf die Rallye Sardinien, auch wenn unser letzter Auftritt in Portugal erst wenige Tage her ist», so der 32-jährige Craig Breen. "Doch wir konnten rund um Porto viel lernen und haben daraus unsere Schlüsse gezogen. Jetzt müssen wir dies umsetzen. Wir gehen bei der Italien-Rallye auf der Freitagsetappe auf einer vorteilhafteren Position an den Start, daraus sollten wir einen größtmöglichen Nutzen ziehen. Ich war bei dieser Veranstaltung länger nicht mehr dabei, aber die Wertungsprüfungen bieten einen Mix aus alt und neu. Was ich auf Onboard-Aufnahmen gesehen habe, gefiel mir. Ich denke, die WP sollten uns liegen. Wir werden so hart attackieren, wie es Sinn macht, denn wir wollen unsere Position in der Rallye-Weltmeisterschaft unbedingt verbessern.»

«Die Pause zwischen Portugal und Sardinien fällt sehr kurz aus, ich finde das gut», so der 25-jährige Gus Greensmith. «Die Streckencharakteristik ähneln sich sehr, auch wenn es in Italien noch eine Spur härter zugeht und sehr hohe Außen- und Cockpit-Temperaturen hinzukommen. Für unsere Ford Puma Hybrid Rally1 haben wir eine prima Abstimmung gefunden, die sollte auch ohne eigenen Test auf Sardinien passen. Wir wollen ein gutes Ergebnis einfahren und möglichst viele WM-Punkte mitnehmen.»

«Ich kehre sehr gerne nach Sardinien zurück, denn ich gehe dort bereits zum vierten Mal an den Start, auch wenn ich dabei bislang stets in einem RC2-Auto saß - also steht uns in diesem Jahr eine besondere Herausforderung bevor», so Adrien Fourmaux (27). «Dabei können wir auf den Erfahrungen aufbauen, die wir zuletzt in Portugal gesammelt haben, und dort habe ich mich im Puma Hybrid Rally1 sehr wohlgefühlt. Wir hoffen auf ein besseres Resultat und einige WM-Punkte.»

«Die Italien-Rallye Sardinien zählt zu meinen Lieblingsveranstaltungen, ich mag auch die Insel sehr - zumal sie nicht allzu weit entfernt von meiner Heimat liegt", so der auf Korsika geborene und lebende Pierre-Louis Loubet (25). "Wir möchten genauso schnell sein wie zuletzt in Portugal auf der Freitagsetappe, dann sollte für uns ein gutes Ergebnis in Reichweite liegen, das uns für den Rest der Saison Schwung verleiht.»


Fahrer-WM Stand nach 4 von 13 Läufen


Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Kalle Rovanperä (FIN), Toyota

106

2

Thierry Neuville (B), Hyundai

60

3

Takamoto Katsuta (J), Toyota

38

4

Ott Tänak (EE), Hyundai

37

5

Elfyn Evans (GB), Toyota

36

6

Craig Breen (GB), Ford

34

7

Sébastien Loeb (F), Ford

27

8

Gus Greensmith (GB), Ford

20

9

Dani Sordo (E), Hyundai

19

10

Sébastien Ogier (F), Toyota

19


Hersteller-WM Stand nach 4 von 13 Läufen


Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Toyota Gazoo Racing WRT

175

2

Hyundai Shell Mobis WRT

116

3

M-Sport Ford WRT

94

4

Toyota Gazoo Racing WRT NG

42

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