KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Estland: Toyota und Rovanperä dominieren 2022

Von Toni Hoffmann
Toyota und Kalle Rovanperä rasen in der Weltmeisterschaft weiter mit Vollgas auf der Erfolgsspur, Rovanperä und Toyota feiern bei der siebten Saisonstation in Estland den fünften Jahressieg.

Fast schon ohnmächtig musste die Konkurrenz in Estland, der siebten Runde zur Rallye-Weltmeisterschaft, zusehen, wie sie von Toyota und dem finnischen Überflieger Kalle Rovanperä vorgeführt wird. Der erst 21 Jahre alte Finne machte in seiner Wahlheimat genau das, was er im Vorjahr auch getan hatte. Damals feierte er als jüngster Sieger aller Zeiten in Tartu seinen ersten Triumph, in diesem Jahr fuhr er clever seinen siebten Erfolg und seinen fünften Jahressieg ein. Toyota entwickelt sich in diesem Jahr mit seinem überragenden Youngster an der Tabellenspitze fast zu einer uneinnehmbaren Festung.

Nach 24 schnellen, teils trockenen, teils durch Regen schmierigen Schotterprüfungen wiederholte Rovanperä nach 13 von 24 möglichen Bestzeiten im Toyota GR Yaris Rally1 seinen Vorjahressieg. Gegen Mittag hielt er sich im starken Regen etwas zurück, mit Ausnahme der Power Stage. Während die Rivalen dort auf der vom Regen stark aufgeweichten Schlammpiste ums Überleben kämpften, markierte der Toyota-Youngster dort finnisch cool seine 13. Bestmarke.

Und Toyota feierte wieder einen Doppelsieg nach dem glorreichen 1-2-3-4 zuvor in Kenia. Selbst Elfyn Evans, der am Freitagmorgen mit vier Bestmarken vorne lag, vermochte später dem Tempo seines quirligen Teampartners nicht zu folgen. Am Ende lag der Vizechampion 1:00,9 Minuten hinter dem Tabellenführer. Toyota setzte 22 Mal die Bestmarke.

Das meinte der Wiederholungstäter Rovanperä: «Es war wieder toll. Dank an Jonne (Halttunen). Es war ein schwieriges Wochenende, aber wir sind sehr gut gefahren. Dank an das Teams und alle, die das Auto sehr schnell machen. Wir haben wirklich hart an den Tests gearbeitet, um wettbewerbsfähig zu sein. Und dank an Akio Toyoda. Es ist großartig, im Team zu sein, und wir werden weiter voranschreiten.»

Starke Tabellenführungen

Damit baut er seine WM-Führung 175 Punkte aus und liegt zu Beginn der zweiten Saisonhälfte schon 83 Punkte, das sind fast schon drei Rallyes, vor dem Estland-Vierten Thierry Neuville. Der Vizechampion Evans rückte mit nun 79 Punkte auf den dritten Rang vor. Ähnlich dominiert bei den Herstellern der Titelverteidiger Toyota mit nun 298 Punkten und 87 Zählern vor Hyundai.

Evans meinte: «Es war ein sehr schnelles Tempo. Wir haben das Wort ‚GO’ oft genossen, aber nicht alles. Das Wetter war manchmal sehr tückisch, wie am Ende. Ich muss meinen Hut vor Kalle ziehen. Ich hatte kein Antwort auf seine Geschwindigkeit, aber ich denke, wir sind alle immer noch ziemlich gut gefahren.»

Angesichts dieser Toyota-Demonstration fand der Lokalmatador Ott Tänak im Hyundai i20 N Rally1 kein Mittel, seinen Sieg von 2020 bei der WM-Premiere seines Heimspiels zu wiederholen. Es reichte «nur» zum dritten Platz (+ 1:55,7). Der Italien-Sieger Tänak sagte: «Offensichtlich wissen wir, was wir tun müssen, wir müssen nur damit beginnen. Das Potenzial ist da. Es war ein sehr herausforderndes Ende der Rallye. Ich habe ich am Ende die hinteren Bremsen verloren. Die Bedingungen hier waren sehr schwierig. Die Bremsen waren also das geringste unserer Probleme!»

Mit einem Abstand von 1:57,6 Minuten folgte ihm sein Teamkollege Thierry Neuville auf dem vierten Platz, 20,1 Sekunden vor Takamoto Katsuta und 55,8 Sekunden vor Esapekka Lappi, beide im Toyota GR Yaris Rally1 mit dem neuen Update.

Ford-Drama

Adrien Fourmaux wurde nach seinen anfänglichen Schwierigkeiten auf Rang sieben (+ 5:09,2) der beste Ford Puma Rally1. M-Sport Ford ist und bleibt weiter das Sorgenkind der Weltmeisterschaft. Pierre-Louis Loubet schied als bis dahin Gesamtachter auf der 20. Prüfung nach einem zu intensiven Kontakt seines Ford Puma Rally1 mit einem Felsen aus. Eine Entscheidung später musste das Team auch den auf P8 liegenden Gus Greensmith auf die Verlustliste setzen, als dieser mit einem Antriebsschaden liegen blieb. Craig Breen hatte bereits am Freitagmorgen früh Feierabend, als er bei einem Ausflug neben die Piste die Lenkung zerstörte. Nach dem Re-Start am Samstag konnte er trotz seiner Platzierung auf einem hinteren Rang wenigstens noch sechs Punkte für die Herstellerwertung beisteuern.

In der WRC2 ist der Titelverteidiger Andreas Mikkelsen im Skoda Fabia Rally2 auf Kurs zu seinem dritten Saisonsieg, 25,3 Sekunden vor Teemu Suninen im Hyundai i20 N Rally2. Damit setzte er sich wieder an die Tabellenspitze.

Estland bei Red Bull TV:

Die Rallye Estland, siebter Lauf zur Weltmeisterschaft in Tartu, steht am Freitag, 15. Juli, Samstag, 16. Juli, und Sonntag, 17. Juli, jeweils um 22:00 Uhr MESZ mit den täglichen Highlights auf dem Programm von RedBull TV. Zudem ist Red Bull TV rund um die Uhr überall im Internet erreichbar.

 

Endstand nach 24 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

2:54:29,0

2

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 1:00,9

3

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

+ 1:55,7

4

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 2:53,3

5

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 4:13,4

6

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 4:49,1

7

Fourmaux/Coria (F), Ford

+ 5:09,2

8

Mikkelsen/Eriksen (N), Skoda

+ 11:01,8

9

Suninen/Markkula (FIN), Hyundai R2

+ 11:27,1

10

Lindholm/Hämäläinen (FIN), Skoda

+ 13:04,8

 

 

Fahrer-WM Stand nach 7 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Kalle Rovanperä (FIN), Toyota

175

2

Thierry Neuville (B), Hyundai

92

3

Elfyn Evans (GB), Toyota

79

4

Ott Tänak (EE), Hyundai

77

5

Takamoto Katsuta (J), Toyota

73

6

Craig Breen (GB), Ford

60

7

Sébastien Loeb (F), Ford

35

8

Sébastien Ogier (F), Toyota

34

9

Dani Sordo (E), Hyundai

34

10

Gus Greensmith (GB), Ford

28

 

 

Hersteller-WM Stand nach 7 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Toyota Gazoo Racing WRT

298

2

Hyundai Shell Mobis WRT

211

3

M-Sport Ford WRT

157

4

Toyota Gazoo Racing WRT NG

80

Siehe auch

Kommentare

Crash, Boom, Bang: Sturzkönige und Kuriositäten

Von Michael Scott
Eine sturzeiche MotoGP-Saison 2024 ging Mitte November in Barcelona zu Ende. Überraschenderweise waren es die erfahrenen Piloten der Königsklasse, die über alle Kategorien hinweg die meisten Crashs fabrizierten.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 15.12., 16:45, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 15.12., 17:30, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 15.12., 18:20, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 15.12., 19:10, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 15.12., 19:13, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • So. 15.12., 19:15, Das Erste
    Sportschau
  • So. 15.12., 20:00, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 15.12., 20:50, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 15.12., 21:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 15.12., 21:35, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1512054514 | 6