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Köln begrüßt begeistert rollendes Automuseum

Von Toni Hoffmann
Von Paderborn zog der Nostalgietross durchs Sauerland zur Halbzeitpause in der Motorworld in Köln. Dort wurde das rollende Automuseum mit Freude begrüßt.

Von der Paderborner Hochfläche aus führten wunderschöne Straßen gespickt mit anspruchsvollen Aufgaben den Tross des Revival 2022 der Olympia-Rallye ’72 zur Halbzeitpause in die Motorworld nach Köln. Das Sauerland, das auch gerne als «Land der tausend Berge» bezeichnet wird, bot den passenden Rahmen für die dritte von sechs Tagesetappen auf dem Weg von Kiel nach München.

Die Espresso-Pause führte in die Warsteiner-Welt, das Erlebnisziel der berühmten gleichnamigen Brauerei. Die Anfahrt zur Mittagspause bei der Otto-Fuchs KG  mit den berühmten Fuchs-Felgen via Bigge- und Listertal-Sperre war kurvenreich und kurzweilig. Nach der Parallel-Prüfung auf dem Flugplatz Meinerzhagen führte der Weg dann zum Etappenziel bei der Motorworld in Köln. Neben vielen hundert Fans begrüßte auch der Ford Capri Club Deutschland die Teilnehmer, diese fuhren durch ein Spalier von Capri aus verschiedenen Epochen. Zur Zielankunft herrschte nach Aussage der Teams eine regelrechte Volksfeststimmung.

Bei der Abendveranstaltung begrüßte der stellvertretende Oberbürgermeister der Stadt Köln, Dr. Ralf Heinen, die Teams. Er sagte: «Köln ist eine Automobilstadt und Sie bringen ein rollendes Automobilmuseum zu uns.»

Andrea Schmitz, die Vorsitzende des ADAC Nordrhein, begrüßte die Teilnehmer ebenso wie Thiddo Bresters, der Präsident des Oldtimer-Weltverbands FIVA. Dirk Strohmenger, der Center-Manager Motorworld Köln, fasste kurz zusammen: «Wir sind megastolz, dass ihr hier seid.» Einen weiteren Beitrag zur Klimaneutralität verkündete Organisator Michael Hagemann. Im Erfttal werden in einem Aufforstungsprojekt 197 Bäume gepflanzt, für jedes Fahrzeug einen.

Die Motorsportexperten

Der unbestrittene Höhepunkt des Abends waren jedoch die Fahrerlagergespräche zwischen Rainer Braun und Herbert Völker, die 1972 für die Pressearbeit der Olympia-Rallye verantwortlich waren. Als sich auch noch Walter Röhrl zu ihnen auf die Bühne gesellte, kam manch bislang verborgenes Detail ans Licht.

Unter den Besuchern im Etappenziel war auch Detlef Kramp, der frühere Generalsekretär des DMSB. Als Beifahrer von Herbert Helfers war er bei der «Olympia» mit der Startnummer 98 in einem BMW-Limousine 2,8 Liter am Start. «Die hatte gut 280 PS, die brauchte man aber auch, um den großen Schlitten zu bewegen.»

Auf der von der Firma Fichtel & Sachs im Fichtelgebirge gesponserten WP kam dann durch eine defekte Lichtmaschine das frühe Aus. «In der Nacht mit den Unwettern und starken Regenfällen sind fast 50 Prozent aller ausgefallenen Teams gestrandet. Wir sind dann aber trotzdem nach München, der Zieleinlauf am neuen Olympiastadion war eine Sensation.»

Das sagten die Teams

Ralf Klaus / Knut Möller, RCK Hannover, Austin-Healey 3000 MK III, Baujahr 1965, Klasse 1

«Es ist heute schon sehr heiß gewesen, aber es hat großen Spaß gemacht, und die Zeiten werden immer besser.»

Peter Schuler / Yannic Wilkin, KÜS Motorsport, Porsche 911 S/T 2,5, Baujahr 1972, Klasse 1

«Unser Porsche läuft wieder wie ein Uhrwerk. Es gab heute früh eine kleine undichte Stelle im Motor, das ist aber wieder okay. In der Zwischenzeit hatten wir zur Vorsicht einen zusätzlichen Feuerlöscher im Auto.»

Dieter Mohr/Hubert Fast, Renault Alpine A 310 V6, Baujahr 1977, Klasse 2. Die A310 des Teams streikte bereits auf der ersten Etappe, eine Weiterfahrt war unmöglich.

«Also haben wir uns in den Zug gesetzt und sind zurück in die Pfalz. Dort haben wir die Aufkleber auf das Ersatzauto, einen BMW 2002 ti, geklebt. Heute sind wir mit dem BMW dann über 300 Kilometer hierher nach Köln gefahren, damit wir morgen wieder starten können. In der Gesamtwertung sind wir jetzt unschlagbar hinten. Aber die Hauptsache ist, dass wir weiter dabei sein können.»

Willy Eisinger / Christa Eisinger, Porsche Carrera Targa, Baujahr 1985, Klasse 2

«So langsam läuft es bei uns immer besser. Wir gewöhnen uns an die hohen Anforderungen in den Aufgabenstellungen. Diese Veranstaltung ist ein einmaliges Ereignis. Später wird jeder stolz sagen können, dass er hier dabei war.»

Frank Kremer / Karsten Zimmermann, Mecklenburger Landpute, Lada 2105 VFTS, Baujahr 1985, Klasse 2

«Die Stimmung ist gut, die Aufgaben sind sehr schwierig, aber okay. Das ist eine tolle Veranstaltung. Ich bin froh, dabei zu sein. Unser wichtigstes Ziel ist das Ziel. Von den vielen Fans bin ich begeistert, das hätte ich so nicht erwartet. Für mich ist das der Weltmeisterschaftslauf dieser Art von Oldtimer-Rallyes.»

Wolfgang Weimar / Hiltrud Weimar, Oldtimer Stammtisch Staffel, VW Golf D Rallye, Baujahr 1978, Klasse 2

«Das gefällt mir richtig gut, der Mix an Aufgaben ist toll. Wir sind schon sehr viele Oldtimer-Rallyes auch international gefahren, das hier ist ein richtiges Highlight.»

Und so geht es weiter:

Tag 5 (Freitag, 12.08.2022) – 425 km – 8 WPs

Speyer – Hockenheim – Neckarsulm – Gunzenhausen – Greding – Regensburg

Tag 6 (Samstag, 13.08.2022) – 317 km – 9 WPs

Regensburg – Konzell – Grün – Plattling – Pilsting – Landshut – München

www.olympiarallye72.com.

Zeitplan – Freitag, 12. August 2022 (jeweils 1. Fahrzeug):

Speyer – Regensburg )436 km)

06:36: Speyer
07:00: WP 35
07:48: Sinsheim / Neulandstraße
07:52: WP 36
08:05: Kirchardt
08:26: Bad Wimpfen
09:07: Neckarsulm
09:08: WP 37
09:36: WP 38
10:21: Gaisbach
11:02: WP 39
11:10: Langenburg
11:35: Rot am See
12:14: Feuchtwangen / Sommerau
12:50: WP 40
13:32: Gunzenhausen
14:26: Gundelshalm
14:35: WP 41
15:17: Weizenhofen
15:31: Greding
16:03: Beingries
16:17: Dietfurt
16:35: WP 42
16:41: Beratzhausen
17:42: Regensburg Jahn-Stadion

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