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Walter Röhrl im Commodore bei der Rallye Monte Carlo

Von Toni Hoffmann
Zum Start der erstmals ausgetragenen Rallye-Weltmeisterschaft bei der 42. Rallye Monte Carlo 1973 traten Walter Röhrl und Jochen Berger mit dem Schwergewicht Opel Commodore von Irmscher an.

Der zweifache deutsche Kult-Rallyechampion Walter Röhrl gehört zu den wenigen Piloten, die charmant, teils auch ironisch Erlebnisse aus ihrer erfolgreichen Karriere zu erzählen wissen. Bekannt ist auch die Liebe von Walter Röhrl zur Rallye Monte Carlo, die er mit vier verschiedenen Marken vier Mal (1980, 1981, 1983 und 1984) gewonnen hat. Röhrl hatte große Ehrfurcht von der «Königin der Rallyes» und gestand dem Auto dieser Zeilen in Monaco, dass ein ihm Sieg bei der Rallye Monte Carlo mehr bedeute als der Gewinn der Weltmeisterschaft.

Vom Jahr 1973 schrieb Walter Röhrl auf Facebook: «In meiner überschaubaren Rallye-Lehrzeit wurde ich sehr schnell ein großer Fan der Rallye Monte-Carlo. Und nun war ich selbst am Start zur 42. Ausgabe und gleichzeitig ersten Veranstaltung der neu eingeführten Rallye Weltmeisterschaft (Anmerkung: Marken). Aufgrund meines A-Fahrerstatus` bekam ich eine relativ niedrige Startnummer und war plötzlich inmitten der gesamten Weltelite, die alle mit richtigen Rallyegeräten wie Alpine oder Escort antraten. Direkt vor mir Andruet, Mikkola, Nicolas, direkt hinter mir Piot und Larrousse. Dazwischen ich mit dem neuen Commodore, eigentlich ein untypisches Rallyeauto mit Dienstwagencharakter.»

Röhrl schreibt weiter: «Motivational wahrscheinlich allen überlegen mußte ich mit einigen technischen Nachteilen kämpfen. Da der Commodore ein Grp. 1-Auto und somit fast serienmäßig war, gaben die Bremsen bald ihren regulären Dienst auf und ich mußte das Auto mit sonstigen Mitteln in die Knie zwingen. Bergauf kein Problem, bergab mussten Motorbremse in hoher Drehzahl, Schneemauern oder auch groooße Driftwinkel eine ordentliche Verzögerung herbeiführen. Ungünstig nur, wenn in einer Schneemauer ein Granitbrunnen versteckt ist, der einem dann die Gesichtszüge, sowohl des Autos, als auch die eigenen schlagartig verändert.»

Der Regensburger merkt weiter an: «Der Commodore sah nicht mehr gut aus. Mein Serviceteam mit Mechanikern der ersten Stunde aus Winnenden und Rüsselsheim improvisierten und machten ihn wieder fahrbereit. Noch heute denke ich mit gemischten Gefühlen daran, wie ich dieses Auto misshandelt habe. Kurz vor dem Ziel gab auch noch eine Antriebswelle den Geist auf. Jochen und ich rollten die Bergabstücke hinunter und wurden dann von unseren Leuten die letzten Meter in den Hafen von Monaco geschoben, was laut Reglement nicht verboten war. Alle Teilnehmer, die in der letzten Nacht gestartet waren, wurden gewertet. Und so kam ich noch zu einem Klassensieg und war 45. im Gesamtklassement.»

Röhrl begründet seinen Commodore-Start: «Ich fuhr den Commodore, weil man das neu eingeführte Modell promoten wollte. Die anderen Opel-Teams setzten Ascona ein, vor allem die Schweden waren mit ihren Fahrern Kulläng und Nasenius gut dabei. Auch ADAC Sportpräsident Joachim Springer, ein alter Monte-Spezialist, war wieder mit einem irmscher-Ascona dabei, mit Beifahrer Christoph Mehmel. Dieses Auto sollte ich kurze Zeit später in Deutschland fahren. Andruet/«Biche» gewinnen die erste WM-Rallye und legen den Grundstein für eine erfolgreiche Alpine-Saison. Hattrick und sechs Alpine unter den ersten Zehn im Gesamt. Heute vor 50 Jahren kam ich ins Ziel meiner ersten Monte und meine Begeisterung für diese Rallye wurde immer größer. Mein Entschluss stand fest: Ich wollte einmal die Monte gewinnen.»

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