Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Markus Reiterberger vom britischen Wetter ausgebremst

Von Helmut Ohner
Sein Debüt in der BSB verlief für Markus Reiterberger nicht wie erhofft

Sein Debüt in der BSB verlief für Markus Reiterberger nicht wie erhofft

Weil das Wetter bei den Rennen zur Britischen Superbike-Meisterschaft (BSB) in Donington denkbar schlecht war, kam der deutsche BMW-Fahrer Markus Reiterberger bei seiner BSB-Premiere nicht richtig in Schwung.

Vergangenes Wochenende bekam Markus Reiterberger vom Team Smiths Racing Global Robots BMW das Angebot bei den Rennen zur Britischen Superbike-Meisterschaft (BSB) in Donington für den verletzten Alex Olson einzuspringen. Dieser Gaststart bot dem 26-jährigen Deutschen die Chance, sich mit einer guten Leistung für die kommende Saison zu empfehlen. Weil in der Serie aber weder Traktions-, noch Wheelie-Kontrolle erlaubt sind, wusste Reiti, dass eine besondere Herausforderung auf ihn warten würde. «Es ist nicht nur so, dass die elektronischen Helfer fehlen, die ganze Elektronik ist anders. Sie fahren ja mit einer Einheitselektronik von Motec, das hat mit der BMW-Elektronik, die ich bisher gefahren bin, wenig zu tun.»

«Ich mache mir aber nicht viele Sorgen, weil das auch nur ein Motorrad ist. Viele der Komponenten kenne ich, das Bike ist ein Mix aus Stock und WM-Maschine. Auf die Elektronik muss ich mich halt einschießen. Ich bin schon öfter ohne Traktionskontrolle gefahren, weil sie ausfiel oder nach einem Sturz beschädigt war, wie am letzten Wochenende in der Langstrecken-WM.»

Das freie Training fand am Freitag im Trockenen statt, doch die niedrigen Temperaturen erleichterten es nicht gerade, sich mit der Strecke und den technischen Herausforderungen zurechtzufinden. Unter 25 Teilnehmern reichte es für den zweifachen IDM Superbike-Champion zu den Rängen 17 bzw. 18. Danach zeigte sich das Wetter von seiner schlechten Seite. Sturmtief Alex wütete über großen Teilen von Europa und verschonte auch Großbritannien nicht. Am Samstag musste das Qualifying abgesagt werden. Lediglich ein Warm-up konnten die Superbike-Piloten fahren. Weil zum geplanten Start die Bedingungen zu gefährlich waren, wurde das erste Rennen auf Sonntag verschoben.

Am Sonntagmorgen ließ Reiterberger mit Rang 7 im Warm-up aufhorchen. Eine Leistung, die er in den Rennen nicht wiederholen konnte, weil sich die Streckenbedingungen von nass über halb nass, halb trocken zu trocken geändert hatten. Im Rennen 1 reichte es nur zu Platz 21, im zweiten Rennen gab es Rang 14 und den dritten Lauf beendete er an der 18. Stelle.

«Das war wirklich ein sehr schwieriges Wochenende für mich. Mir war durchaus bewusst, dass sich das Bike anders anfühlen würde, aber mit so gravierenden Unterschieden hatte ich nicht gerechnet. Als die Streckenbedingungen noch gleich waren, konnten wir uns deutlich verbessern und das war schon ein befriedigendes Gefühl, aber dann haben sich die Bedingungen komplett geändert und wir haben quasi noch einmal ganz von vorn angefangen. Dafür hat die Zeit einfach nicht gereicht. Im Trockenen konnte ich dann endlich das Motorrad kennen lernen, aber das war einfach viel zu spät, denn das war erst ab Rennen 2 möglich, als es trocken wurde. Ich hatte schon keine Zeit, mich auf die Serie vorzubereiten. Ohne Erfahrungen in der BSB zu haben, ist das wirklich ein sehr hartes Pflaster.»

«Man mag gar nicht glauben, wie anders sich das Motorrad mit dieser anderen Elektronik verhält. Die fehlende Traktions- und Wheelie-Kontrolle waren dabei gar nicht so das Problem. Das bekommt man schnell raus. Aber die Fahrbarkeit, Gasannahme und Leistungsentfaltung etc. sind schier unkontrollierbar. Man braucht sicher viele Runden mehr, als ich hatte, um den Kniff heraus zu bekommen. Die Erfahrung hat mir aber einmal mehr gezeigt, dass man nicht einfach in irgendeine Serie gehen kann und denken darf, dass man dann vorn mitfährt. Das braucht seine Zeit und Eingewöhnung. Ich nehme das Wochenende einfach als Erfahrung mit und hoffe, dass es mir für die Zukunft wieder ein Stück weiterhilft.»

BSB-Ergebnisse
Rennen 1
1. Andrew Irwin, Honda, 15 Runden in 24:58,136 min. 2. Christian Iddon, Ducati, 1,824 sec. zur. 3. Josh Brookes, Ducati, +2,508 sec. 4. Tarran Mackenzie, Yamaha. 5. Ryan Vickers, Kawasaki. 6. Gino Rea, Suzuki. 7. Jack Kennedy, Kawasaki. 8. Kyle Ryde, Suzuki. 9. Danny Buchan, Kawasaki. 10. Lee Jackson, Kawasaki. Fener: 21. Markus Reiterberger, BMW.

Rennen 2
1. Brookes, 15 Runden in 22:36,095 min. 2. Jason O’Halloran, Yamaha, 0,578 sec. zur. 3. Tarran Mackenzie, +1,805 sec. 4. Rea. 5. Tommy Bridewell, Ducati. 6. Iddon. 7. Glenn Irwin, Honda. 8. Kennedy. 9. Luke Mossey, BMW. 10. Joe Francis, BMW. Ferner: 14. Reiterberger.

Rennen 3
1. Tarran Mackenzie, 15 Runden in 22:27,782 min. 2. Glenn Irwin, 1,223 sec. zur. 3. Brookes, +3,951 sec. 4. Iddon. 5. Rea. 6. Jackson. 7. Andrew Irwin. 8. O’Halloran. 9. Mossey. 10. Francis. Ferner: 18. Reiterberger.

BSB-Stand (nach 15 von 18 Rennen)
1. Brookes, 225 Punkte. 2. Iddon, 209. 3. Glenn Irwin, 207. 4. O’Halloran, 206. 5. Tarran Mackenzie, 179. 6. Bridewell, 146. 7. Alan Irwin, 139. 8. Jackson, 131. 9. Ryde, 130. 10. Buchan, 101. Ferner: 23. Reiterberger, 2.

Siehe auch

Kommentare

Die zehn besten Fahrer der MotoGP-Saison 2024

Von Michael Scott
Am Ende der Saison 2024 gilt es wieder, die Top-10 der Fahrer aus den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 zu wählen. Alle zeigten Leidenschaft, einige von ihnen stachen heraus.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 12.12., 00:15, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Do. 12.12., 00:40, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Do. 12.12., 01:05, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Do. 12.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 12.12., 02:25, Motorvision TV
    On Tour
  • Do. 12.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 12.12., 03:45, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Do. 12.12., 04:00, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Do. 12.12., 04:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 12.12., 04:25, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1112212014 | 5